Louis Andriessen: De Materie

Musiktheater mit dem Ensemble Modern Orchestra, Regie Heiner Goebbels

  • © Wonge Bergmann
    (c) Wonge Bergmann
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  • Marie Curie bei der Solvay-Konferenz in Brüssel  (1911)
    Marie Curie bei der Solvay-Konferenz in Brüssel (1911)
  • © Francesca Patella
    Louis Andriessen
    (c) Francesca Patella

Mit De Materie bringt die Ruhrtriennale ein weiteres exzeptionelles Musiktheaterwerk des 20. Jahrhunderts zur Aufführung, das in Dramaturgie, Libretto und musikalischer Form traditionelle Muster der Oper überwindet und ihren Möglichkeitsraum erweitert.

Wie in vier umfangreichen Kapiteln eines Buches oder Sätzen einer Symphonie reflektiert De Materie die Zusammenhänge von Materie, Geist und Gesellschaft aus wechselnden Perspektiven: die niederländische Unabhängigkeitserklärung von 1581, eine Anleitung zum Schiffsbau von 1690, ein philosophisch-naturwissenschaftlicher Essay von 1651, die religiös-erotische Vision einer Nonne aus dem 13. Jahrhundert, ein kunsthistorisches Manifest, eine private Notiz zu Piet Mondrian, ein Gedicht über den Tod, eine Tagebuchaufzeichnung und eine öffentliche Rede von Marie Curie.

In Louis Andriessens Komposition treffen diese Quellen in einem großangelegten musikalisch-philosophischen Werk aufeinander: das Private auf das Politische, die Physik auf die Liebe, Einzelschicksal auf Menschheitsgeschichte. Seine Musik ist wie Architektur. Sie pulsiert, schwebt und lässt dem Hörer Raum.

Diese erste große Musiktheaterarbeit des niederländischen Komponisten für Solisten, Sprecherinnen, Chor und großes Ensemble ist seit ihrer Uraufführung in Amsterdam 1989 nicht wieder szenisch realisiert worden. Die Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg bietet mit ihrem Charakter den passenden Rahmen für dieses Werk, das Heiner Goebbels mit seinem Team in Szene setzt.

Louis Andriessen, geboren 1939, ist einer der herausragenden Komponisten Europas und eine Schlüsselfigur der zeitgenossischen niederländischen Kunstszene. Seine Musik, die Einflüsse von Strawinsky aufnimmt und sich gegenüber vielen Genres der populären Musik offen zeigt, ist gekennzeichnet durch die Verbindung von vorwärtsdrängender Energie, von Sparsamkeit und Klarheit des Materials und von charakteristischen Klangerfindungen, oft dominiert durch die Schärfe von Holz- und Blechblasern, Klavieren und elektrischen Gitarren. Einem breiteren internationalen Publikum ist Andriessen durch seine Opernarbeiten mit Peter Greenaway bekannt, die in den 90er-Jahren an der Niederländischen Oper in Amsterdam aufgeführt wurden.


Musikalische Leitung —
Komposition —
Regie —
Bühne, Licht —
Kostüme —
Choreografische Mitarbeit —
Klangregie —
Dramaturgie —
Einstudierung Chor —
Klaas Stok
Stimme —
Statisterie der Ruhrtriennale, ChorWerk Ruhr, Ensemble Modern Orchestra

Vorstellungen

Spielstätte
Premiere
— 15. August 2014
Weitere Termine
— 16. 17. 22. 23. 24. August
Dauer
— 1h 50 min
Intros
— 15. 16. 17. 22. 23. 24. August: jeweils 45 min vor Vorstellungsbeginn
Deutsche Erstaufführung, Neuinszenierung
Tickets
— 45 / 65 / 80 / 20.00 €
Ermäßigungen ab 10,00 €

Projektförderer

Gefördert von der Kunststiftung NRW. Mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung und der Rudolf Augstein Stiftung.

August
  • Fr15Aug
    19.30
    Louis Andriessen: De Materie am 15. August 2014 um 19.30 Uhr
  • Sa16Aug
    19.30
    Louis Andriessen: De Materie am 16. August 2014 um 19.30 Uhr
  • So17Aug
    16.00
    Louis Andriessen: De Materie am 17. August 2014 um 16.00 Uhr
  • Fr22Aug
    19.30
    Louis Andriessen: De Materie am 22. August 2014 um 19.30 Uhr
  • Sa23Aug
    19.30
    Louis Andriessen: De Materie am 23. August 2014 um 19.30 Uhr
  • So24Aug
    16.00
    Louis Andriessen: De Materie am 24. August 2014 um 16.00 Uhr

Empfehlungen

immer samstags
23. August 2014
Gebläsehalle, Duisburg
Louis Andriessen / Heiner Goebbels
17. August 2014
Museum Folkwang, Essen
Heiner Goebbels / Holger Noltze
28. September 2014
Museum Folkwang, Essen
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20. September 2014, 21. September 2014, 26. September 2014, 27. September 2014
Kraftzentrale, Duisburg
Eine Produktion der Ruhrtriennale.
Das Ensemble Modern Orchestra wird bei diesem Projekt unterstützt von der Kulturstiftung des Bundes.