Peter Rundel

Die tiefe Durchdringung komplexer Partituren der unterschiedlichsten Stilrichtungen und Epochen bis hin zur zeitgenössischen Musik sowie seine dramaturgische Kreativität haben Peter Rundel zu einem gefragten Partner führender europäischer Orchester gemacht.

Regelmäßig gastiert er beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem DSO und RSO Berlin, dem RSO Stuttgart und dem WDR Sinfonieorchester sowie bei den Rundfunkorchestern des NDR, des SWR, des hr, des Saarländischen Rundfunks, des ORF Wien und beim Orchestra Nazionale della RAI Torino.

Peter Rundel leitete Opernuraufführungen an der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen Staatsoper, bei den Wiener Festwochen und den Bregenzer Festspielen. Dabei arbeitete er mit namhaften Regisseuren wie Peter Konwitschny, Philippe Arlaud, Reinhild Hoffmann, Carlus Padrissa (La Fura dels Baus) und Willy Decker zusammen. Seine Operntätigkeit umfasst sowohl traditionelles Repertoire (u. a. Die Zauberflöte an der Deutschen Oper Berlin und König Kandaules, Hänsel und Gretel und Die Hochzeit des Figaro an der Volksoper Wien) als auch bahnbrechende Produktionen zeitgenössischen Musiktheaters wie Stockhausens Donnerstag aus LICHT, Massacre von Wolfgang Mitterer und die Uraufführungen von Georg Friedrich Haas‘ Nacht, Isabel Mundrys Ein Atemzug – die Odyssee sowie Emmanuel Nunes‘ Das Märchenund La Douce.

Geboren in Friedrichshafen studierte Peter Rundel Violine bei Igor Ozim und Ramy Shevelov in Köln, Hannover und New York sowie Dirigieren bei Michael Gielen und Peter Eötvös. Außerdem erhielt er Unterricht bei dem Komponisten Jack Brimberg in New York. 1984 bis 1996 war er als Geiger Mitglied des Ensemble Modern, dem er auch als Dirigent weiter verbunden ist. Im Bereich der Neuen Musik kann er außerdem auf langjährige Zusammenarbeit mit dem Ensemble Recherche, dem Asko Ensemble und dem Klangforum Wien zurückblicken. Regelmäßig ist er auch beim Ensemble intercontemporain Paris und dem Ensemble musikFabrik zu Gast.

Nach Tätigkeiten als musikalischer Leiter des Königlich-Philharmonischen Orchesters von Flandern sowie der damals neu gegründeten Kammerakademie Potsdam übernahm Peter Rundel im Januar 2005 die Leitung des Remix Ensemble Casa da Música in Porto. Inzwischen feiert dieses Ensemble für Neue Musik große Erfolge bei wichtigen Festivals in ganz Europa. Mit der überaus erfolgreichen Ring Saga Produktion tourte er mit dem Ensemble in der Saison 2011/12 durch Portugal, Frankreich und Luxembourg.

Für seine Aufnahmen mit Musik des 20. Jahrhunderts erhielt Peter Rundel zahlreiche Preise, darunter mehrmals den Preis der deutschen Schallplattenkritik (Luigi Nono Prometeo, EMI; Hanspeter Kyburz Ensemble- und Orchesterwerke, Kairos; Steve Reich City Life, BMG; Beat Furrer, Klavierkonzert, Kairos). Daneben erhielt er den Grand Prix du Disque für die Einspielung von Jean Barraqué Gesamtwerk bei jpc, eine Grammy-Nominierung für die ECM-Aufnahme von Heiner Goebbels‘ Surrogate Cities und einen Echo Klassik für die CD Sprechgesänge mit der musikFabrik. Für die Prometheus-Inszenierung bei der Ruhrtriennale wurden Intendant Heiner Goebbels, Regisseur Lemi Ponifasio und Peter Rundel im März 2013 mit dem Carl-Orff Preis ausgezeichnet.

Nachdem die Saison 2012/13 erfolgreich mit einer Stockhausen Produktion beim Lincoln Center Festival in New York endete, stehen in der neuen Saison neben zahlreichen Orchesterengagements drei große Opernproduktionen im Mittelpunkt: Nach Dirigaten von Stephan Winklers Universumsstulp am Wuppertaler Opernhaus und Georg Friedrich Haas‘ Oper Bluthaus bei den Wiener Festwochen und an der Kulturfabrik Kampnagel in Hamburg in Peter Mussbachs Neuinszenierung ist Peter Rundel erneut bei der Ruhrtriennale zu Gast. Dort dirigiert er Louis Andriessens Die Materie in einer Inszenierung von Heiner Goebbels.

Produktionen