Ensemble Modern Orchestra
Im Jahr 1998 gründete das Ensemble Modern in Frankfurt das weltweit erste Orchester, das ausschließlich Musik des 20. und 21. Jahrhunderts zur Aufführung bringt: das Ensemble Modern Orchestra (EMO). Den Kern des bis zu 130 Musiker umfassenden Orchesters bilden die Solisten des Ensemble Modern. Sie werden unterstützt durch Musiker aus der ganzen Welt, zu denen das Ensemble im Laufe seiner über 30-jährigen Tätigkeit Kontakt gewonnen hat. Dazu zählen gleichermaßen junge Instrumentalisten wie Spezialisten auf dem Gebiet der Neuen Musik. Dank der Förderung der Kulturstiftung des Bundes erfährt dieses Modell ab 2014 eine Weiterentwicklung, indem sich das EMO nun auch den herausragenden aktuellen und ehemaligen Stipendiaten des Masterstudiengangs und ausgewählten Teilnehmern internationaler Meisterkurse der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) öffnet.
Die Gründung des Ensemble Modern Orchestra ist ein künstlerisches Plädoyer für die zeitgenössische Orchestermusik. Es bietet den Komponisten unserer Zeit ein hoch qualifiziertes und engagiertes Instrument zur Verwirklichung ihrer Ideen. Zu den Auftragskompositionen zählen u.a. Heiner Goebbels Walden, Michael Gordons Sunshine of Your Love, Hanspeter Kyburz' Klavierkonzert, John Adams Naive and Sentimental Music, sowie Werke von Mark Andre, Enno Poppe, Jens Joneleit, Bruno Mantovani, Johannes Maria Staud. Die ambitionierten Konzertprogramme des EMO konfrontieren neue Kompositionen auch mit Schlüsselwerken der Moderne.
Es wurden Orchesterkompositionen von Helmut Lachenmann, Charles Ives, Olivier Messiaen, Tristan Murail, Magnus Lindberg, George Benjamin, Luigi Nono, Harrison Birtwistle, Arnold Schönberg, Pierre Boulez, György Ligeti, Franco Donatoni, Hans Abrahamsen, Igor Strawinsky, Edgard Varèse sowie von Matthias Pintscher aufgeführt.
Renommierte Dirigenten wie John Adams, George Benjamin, Pierre Boulez, Peter Eötvös, Heinz Holliger, Ingo Metzmacher und Markus Stenz leiteten bislang das EMO. Tourneen führten das EMO zu den bedeutendsten Festivals und Konzerthäusern in Europa wie Concertgebouw Amsterdam, Europäischer Musikmonat 2001 Basel, Berliner Philharmonie, Alte Oper Frankfurt, Kölner Philharmonie, Lucerne Festival, Festival d'Automne à Paris, Ruhrtriennale, Konzerthaus Wien.
Es liegen mehrere Konzertmitschnitte auf CD vor: Charles Ives Fourth Symphony, George Benjamins Sudden Time, Helmut Lachenmanns Schwankungen am Rand, Harrison Birtwistles Earth Dances – unter Leitung von Pierre Boulez – und Theseus Game. Bei Ensemble Modern Medien erschienen Helmut Lachenmanns Kontrakadenz, NUN sowie Ausklang/Eine Alpensinfonie von Helmut Lachenmann und Richard Strauß mit dem EMO unter der Leitung von Markus Stenz.
Die Projekte EMO/IEMA werden ermöglicht durch die Kulturstiftung des Bundes.