RuhrTriennale
DeutschEnglish

Prinz Friedrich von Homburg Ein Schauspiel von Heinrich von Kleist

Programmänderung
(Die Produktion »Was ihr wollt« entfällt aus Krankheitsgründen.)
Bühne, Licht:
Jan Versweyveld
Kostüme:
Nadine Grellinger
Dramaturgie:
Marion Tiedtke, Paul Slangen
Musik:
Markus Hinterhäuser
 
Mit:
Stephan Bissmeier, Paul Herwig, Sandra Hüller, André Jung, Christoph Luser, Annette Paulmann
Premiere:
9. Oktober
Beginn:
19:00
Vorstellungen:
10., 11. Oktober
Beginn:
19:00
Spielstätte:
Preise:
Kategorie A
40 €
Kategorie B
30 €
Kategorie C
20 €
Kategorie D
10 €

Einer, der sich die Welt so träumt, wie sie sein soll, und dessen Welt so wird, wie er sie erträumt hat: kurz vor seinem Freitod versucht Kleist mit seinem letzten Drama die Teilung von Welt und Ich aufzuheben - und sich zugleich die erhoffte Anerkennung als Dichter zu verschaffen. Doch sein Prinz ist alles andere als das, was Preußen damals unter einem deutschen Helden verstand. Traumwandelnd flicht dieser Homburg unter einer Eiche einen Siegeskranz, spricht halb schlafend, halb wachend den Kurfürsten als Vater an und dessen Nichte als Braut. Den Traum als göttliches Zeichen deutend, greift er am nächsten Tag selbstbewusst in die Schlacht ein, erringt den Sieg, aber nur, weil er sich dem Befehl des Kurfürsten widersetzt hat. Ihm droht laut Gesetz die Todesstrafe. Im Angesicht des eigenen Grabes fleht er um Gnade. Der Kurfürst fordert ihn auf, sich selbst zu richten. Als der Prinz sich für schuldig erklärt und die Todesstrafe auf sich nehmen will, erfüllt sich sein Traum.
Der holländische Regisseur Johan Simons (der in dieser Spielzeit Tankred Dorsts Merlin oder Das wüste Land für die RuhrTriennale inszeniert) hat sich mit dieser Produktion zum ersten Mal mit Heinrich von Kleist auseinandergesetzt. Er erzählt Kleists Drama auf zwei Zeitebenen: aus der Perspektive einer Vergangenheit, in der die Ideale der unbedingten Liebe, der Familie und des Vaterlands noch richtungsweisend für das eigene Handeln in der Welt schienen, und aus der Perspektive einer Gegenwart, die nach zwei Weltkriegen um die Austreibung solcher Ideale durch die Geschichte weiß. Dabei konfrontiert uns das Stück mit der Frage, ob ein humanes Staatssystem ohne Ideale überhaupt möglich ist.

Die Vorstellungen von Prinz Friedrich von Homburg finden am 9., 10. und 11. Oktober um 19 Uhr im Theater Duisburg statt. Die für diese Tage gekauften Karten für Was ihr wollt behalten ihre Gültigkeit oder können gegebenenfalls zurückgegeben werden. Karten für die Was ihr wollt-Vorstellungen am 5., 6. und 7. Oktober können entweder an der Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden oder nach Verfügbarkeit ab Mittwoch, den 23. Mai, gegen Karten von Prinz Friedrich von Homburg umgetauscht werden.

Ein Gastspiel der Münchner Kammerspiele bei der RuhrTriennale.