RuhrTriennale
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Johan Simons

Johan Simons, Regisseur, Intendant. Nachdem er anfangs als Tänzer an der Rotterdamer Tanzakademie und als Schauspieler an der Theaterakademie in Maastricht trainiert hatte, wurde Johan Simons im Jahr 1976 Schauspieler und Direktor der Haagsche Comedie. Hier hat er seine erste Aufführung inszeniert.
Johan Simons war 1979 einer der Mitbegründer des Wespetheater, ein Schauspielerkollektiv, das sich vom berühmten Werktheater inspirieren ließ. Als sich das Wespetheater 1982 auflöste, gründete Johan Simons das Regiotheater und wurde dessen künstlerischer Leiter. Ziel, Arbeitsweise und Stil entsprachen dem Wespetheater. Die Stücke entstanden jedoch nicht mehr aus Improvisationen, sondern wurden speziell für das Ensemble von erfahrenen Autoren geschrieben. Der Schlagzeuger Paul Koek arbeitete als Musiker an einigen Produktionen mit. 1985 fusionierte Het Regiotheater mit dem Theaterensemble Acht Oktober zur Theatergroep Hollandia. Ab 1987 trat Paul Koek als Koregisseur auf, 1993 wurde er zweiter künstlerischer Leiter. 2001 schloss sich die Theatergesellschaft Hollandia mit dem Zuidelijk Toneel aus Eindhoven zu ZT Hollandia zusammen. Die Schauspieler Aus Greidanus jr., Sanne van Rijn und Chris Nietvelt schlossen sich dem Ensemble an. ZT Hollandia wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Höhepunkt war der Europäische Preis für Innovation im Theater, den Johan Simons und Paul Koek im Jahr 2000 in Taormina erhalten haben.
In den folgenden Jahren wurde Johan Simons selbst regelmäßig als Gastregisseur von deutschsprachigen Theatern eingeladen: Tragbar (Schauspielhaus Zürich, 2001), Hannibal (Staatstheater Stuttgart, 2002), Sentimenti (RuhrTriennale, 2003), Anatomie Titus (Münchner Kammerspiele, 2003) und Elementarteilchen (Schauspielhaus Zürich, 2004). Höhepunkt der Saison 2003/04 wurden die Aufführungen Der Fall der Götter und Zwei Stimmen im Rahmen des Festival d’Avignon. Mit seiner Münchner Inszenierung von Heiner Müllers Anatomie Titus wurde Johan Simons 2004 zum Theatertreffen Berlin eingeladen. Elementarteilchen nach Houellebecq am Schauspielhaus Zürich wurde als beste deutschsprachige Aufführung mit dem Nestroy-Preis 2004 ausgezeichnet. Zuletzt inszenierte er 2007 Prinz Friedrich von Homburg an den Münchner Kammerspielen.
Seit 2005 ist Johan Simons der künstlerische Leiter des NTGent.
Bei der RuhrTriennale waren von ihm zu sehen Der Fall der Götter und Die Bakchen (2002), Sentimenti (2003), Fort Europa (2005) und Das Leben ein Traum (2006).
Bei der RuhrTriennale 2007 inszeniert Johan Simons Merlin oder Das wüste Land.