Rocco und seine Brüder Nach dem Film »Rocco e i suoi fratelli« von Luchino Visconti, Pasquale Festa Campanile, Massimo Franciosa, Giovanna Cecchi, Enrico Medioli, Vasco Pratolini, Spielfassung aus dem Niederländischen von Eva Pieper und Alexandra Schmiedebach
Rocco und seine Brüder ist die düstere Geschichte einer Bruderliebe und erzählt vom Schicksal einer süditalienischen Familie, die auf der Suche nach einem besseren Leben nach Norditalien zieht. Es ist die jahrhundertealte Geschichte von Auswanderung und Entwurzelung, aber auch von der Hoffnung, am Ankunftsort ein neues Zuhause zu finden. Rocco und seine Brüder folgt der Spur der Hoffnung vom agrarischen Süden in das großstädtische Mailand, von den Armenvierteln über die Mietskasernen zu den Familienwohnungen, von der Peripherie ins Zentrum. Die Welt des Heimatdorfes Lucania begleitet die Familie in die Großstadt und bleibt für einen von ihnen, für Rocco, der Ort, an den er zurückkehren will. Das Dorf ist für ihn nicht nur ein ›damals‹, sondern immer auch ein ›irgendwann wieder‹. Das Los der Familie Parondi zeigt, wie Emigration die Identität angreift und wie sich das Selbstbild des Menschen verändert, wenn man seine Wurzeln durchtrennt.
Rocco und seine Brüder basiert auf dem gleichnamigen Film des italienische Regisseurs Luchino Visconti aus dem Jahre 1960. Ivo van Hove inszeniert im Bühnenbild von Jan Versweyveld eine Reise, in deren Verlauf die Familie ihre traditionellen Werte wie Ehre und Solidarität aufgeben muss. Am Ende ist es ausgerechnet Rocco, die Figur, die am stärksten an den traditionellen Werten der Familie festhält, der alles verliert. Der Komponist Harry de Wit spiegelt die Spannung zwischen alter und neuer Kultur in der Musik und begleitet die Reise der Familie Parondi mit einem eigenen Soundtrack.
Eine Koproduktion mit Toneelgroep Amsterdam.