RuhrTriennale
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Theaterakademie für Kinder

Die Theaterakademie für Kinder lädt Künstler ein, vor jungem Publikum über ihre Arbeit zu sprechen. Ihre Vorlesungen sind eine Mischung aus Erfahrungsbericht, Gespräch und Performance, die sich den Schauplätzen, Ideen und Akteuren des Theaters widmet. In Geschichten und Beispielen wollen sie Kinder und Jugendliche auf das Theater neugierig machen: auf seine historischen Wurzeln, seine Ausdrucksformen und seine Betriebsgeheimnisse. Im 1. Semester orientieren sich die Vorlesungen an Fragen zu den Grundlagen des Theaters. Wie entsteht ein Theaterstück? Muss man den Schauspielern denn wirklich alles sagen? Warum darf ein Kostüm nicht immer schön sein? Darauf antworten die eingeladenen Künstler Professoren sicher nicht erschöpfend, aber unterhaltsam und erhellend. Auf dem Lehrplan steht: Der Wahnsinn auf der Bühne hat Methode.

Vorlesungsverzeichnis

Regie

28. August: 11:00 Uhr
Amélie Niermeyer

Muss man Schauspielern denn wirklich alles sagen?
Warum Schauspieler einen Regisseur brauchen – und um gekehrt.

Stück

28. August: 13:00 Uhr
Peter Turrini

Vom leeren Blatt zum Happy (?) End.
Wie entsteht ein Stück?

Kostüm

3. September: 16:00 Uhr
Heide Kastler

Warum darf ein Kostüm nicht immer schön sein?
Von Königsmänteln und klein karierten Hemden.

Bühne

4. September: 16:00 Uhr
Karl-Ernst Herrmann

Warum die Alpen im Theater nicht an die Decke stoßen.
Von Spiel-Räumen und Bühnenhimmeln.

Musik

11. September: 11:00 Uhr
Moritz Eggert

Wie laut rieselt der Schnee?
Von Komponisten und Klangregisseuren.

Rolle

17. September: 14:00 Uhr
Sunnyi Melles

Lasst mich die Löwin auch noch spielen!
Heute Schurke, morgen Prinzessin.

Maske

18. September: 15:00 Uhr
Kuno Schlegelmilch

Und wenn die Glatze verrutscht?
Ein Kursus mit Puder, Pinsel und Perücke.

Paten & Förderer der Theaterakademie für Kinder

Sparkasse Bochum

Margrit und Wolfgang Ehrhardt

Bettina und Peter Eickhoff

Elisabeth Emmanouil

Werner Fuhrmann

Lorenz Kielwein

Josef Köster

Helga Küßner

Heinz Lohr

Claudia Schlieker-Buckup

A bis Z

Acht Mindestalter der Studienbewerber.

Akademie Vereinigung von Künstlern und Gelehrten zur Forschung und Vermittlung.

Akademieklasse trifft sich mit ihrem jeweiligen Künstler-Professor im Hörsaal in der > Jahrhunderthalle Bochum.

Applausschule Es gibt höflichen Applaus, wütenden Applaus, stürmischen Applaus und den berüchtigten endenwollenden Applaus. Was zum Beispiel eine Applausrakete ist, wann und wie man sie zündet, lernt Ihr in Kaspers Applausschule!

Aufnahmebedingungen Das Studium an der Theaterakademie für Kinder setzt Neugierde und das Interesse des Studienbewerbers voraus. Interessierte Kinder sind aufgefordert, sich mit einem Brief oder Bild auf dem Formular persönlich zu bewerben. Formular Seite 63.

Bühnenbilder Er entwirft den Raum, das Bühnenbild für eine Inszenierung. > Herrmann, Karl-Ernst

Dramatiker schreibt Stücke, die im Theater aufgeführt werden. Er arbeitet in der Regel allein und nur sehr wenige Theaterautoren können davon leben. Einer davon ist > Turrini, Peter.

Eggert, Moritz ist Komponist und Pianist. Er komponiert Opern, Orchester- und Kammermusikstücke. Er hat eine Kinderoper geschrieben: Dr. Popels fiese Falle, in der er selber als unglaublich böser Komponist auftritt, der die armen Kinder zwingt, seine schreckliche Musik zu spielen. Im richtigen Leben ist Moritz Eggert gar nicht so böse und findet es eigentlich auch netter, wenn man die Leute nicht zwingen muss, seine Musik zu spielen. Hören könnt Ihr sie übrigens in unserem Fußballoratorium Die Tiefe des Raumes.

Herrmann, Karl-Ernst ist > Bühnenbildner und zwar ein ziemlich genialer. In Berlin hat er neulich eine U-Bahn durch das Theater fahren lassen und in Wien die Alpen auf die Bühne gebaut. Wie so was geht? Das kann nur er Euch erklären.

JungeTriennale heißt das Kinder- und Jugendprogramm der RuhrTriennale. Dazu zählen die Theaterakademie, Das Märchen vom Schwamm und der Jugendclub Ruhrfutur.

Kasperletheater beginnt mit der immer gleichen Frage: Seid Ihr alle da? Während der Akademiestunden überwachen Kasper und Konsorten den Applaus und beißen den Künstlerprofessor in die Kunstwade.

Kastler, Heide ist > Kostümbildnerin. Sie entwirft Kostüme für Theaterstücke, Opern und Tanztheater. Sie arbeitet ,frei', d.h. sie ist nicht fest an einem Theater angestellt, sondern wird jeweils für ein Stück an ein Theater engagiert.

Kinderstück Überhaupt zum ersten Mal und passend zum 200. Geburtstag des Dichters Hans Christian Andersen steht ein Theaterstück für Kinder auf dem Spielplan der RuhrTriennale. Das Märchen vom Schwamm oder Der Herrgott gibt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht für uns hat am 10. September > Premiere.

Kinder-Universität 2002 in Tübingen gegründet. Inzwischen besuchen in zahlreichen deutschen Städten Kinder regelmäßig Vorlesungen in allen Fachbereichen. In der Theaterakademie für Kinder sprechen erstmals Künstler-Professoren über ihre Arbeit vor und hinter den Kulissen.

Komponist oder Tonsetzer. Erfindet Musikstücke. Er schreibt Noten für ein Lied, eine Oper, eine Symphonie. Arbeitet er für das Theater, kann es passieren, dass er sich überlegen muss, wie leise der Schnee rieselt. Über seinen Beruf als Komponist hat Moritz > Eggert einmal gesagt: „Wir sind spielende, burgenbauende Kinder an einem Sandstrand. Das bebaute Land ist hinter uns, das unendliche Meer ist vor uns."

Kostümbildner erfindet und organisiert die Kostüme in Zusammenarbeit mit dem Regisseur und den Schauspielern > Kastler, Heide

Künstler-Professor Künstler, der ehrenhalber zum Professor berufen wurde. Sein Lehrauftrag dauert so lang wie eine Schulstunde: Er hat fünfundvierzig Minuten Zeit, um zu erzählen, wie er es schafft, etwas völlig Unmögliches möglich zu machen.

Melles, Sunnyi verrät Euch, was eine Schauspielerin fühlt und fürchtet, wenn sie auf der Bühne oder vor der Kamera steht. Ihr Rollenfach sind die leidenschaftlich Liebenden. Im Theater sagt man: Sie gab das Gretchen. Was soviel bedeuten soll wie: Sie spielte Fausts Freundin. Das tat sie mit Ende Zwanzig in München. Seitdem kann man ihre Karriere, ohne zu übertreiben glanzvoll nennen. 2004 wählten die Theaterkritiker sie zur Schauspielerin des Jahres.

Niermeyer, Amélie ist Regisseurin und Intendantin des Theater Freiburg. Sie eröffnet die Theaterakademie für Kinder, weil sie nicht nur im Theater Regie führt, sondern auch im wirklichen Leben, wenn es darum geht, das Theater und seine Künstler vor dem Rotstift der Politiker in Sicherheit zu bringen. Kein Wunder, dass zu Beginn ihrer Karriere gesagt wurde, sie stelle "die Schauspieler nicht auf die Bretter, die die Welt bedeuten, sondern auf den Boden der Tatsachen".

Premiere nennt man die erste Aufführung eines Theaterstückes vor Publikum. Vor einer Premiere sind alle Beteiligten besonders aufgeregt. Zur Beruhigung spucken sie sich über die Schulter und sagen „Toi, toi, toi." Das soll Glück bringen. Auf gar keinen Fall darf man Danke! sagen. Dann macht sich das Glück nämlich wieder auf und davon.

Regisseur arbeitet im Dunkeln. Für gewöhnlich hat er das letzte Wort. Er wählt die Schauspieler und Sänger aus und probt bis zur > Premiere das Stück. > Niermeyer, Amélie

Schauspieler Abends steht er in Kostüm und Maske auf der Bühne, morgens lernt er den Text für seine nächste Rolle. Was er nachmittags macht, bleibt sein Geheimnis. > Melles, Sunnyi

Schlegelmilch, Kuno ist Maskenbildner und arbeitet für Film und Theater. Seinen Namen kennt man vielleicht nicht, doch seine Kunst steht vielen berühmten Schauspielern, darunter John Malkovich, Dustin Hofman und Sophie Marceau, gut zu Gesicht. Wir haben Kuno Schlegelmilch eingeladen, weil er gerade die erste Maskenbildnerschule für Kinder in Straßburg eröffnet hat.

Studienbuch erhält jedes Kind. Ein Vorlesungsstempel bestätigt die Teilnahme.

Turrini, Peter > Dramatiker aus Österreich. Arbeitete als Holzfäller, Stahlarbeiter und Werbetexter, bevor das Theater seine Stücke entdeckte. Sein Stück Sauschlachten führte zu einem Theaterskandal. Was ein Skandal ist, und warum es vom Skandal oft nur ein Schritt ist bis zum Erfolg, erklärt Euch der Autor vielleicht selbst.

Wie es weiter geht Die Studenten haben die Möglichkeit drei Semester an der Akademie zu studieren. Das 1. Semester befasst sich mit den Grundlagen des Theaters. Zum Aufbaustudiengang wird man nach lebhafter Teilnahme zugelassen. Es werden keine Prüfungen abgelegt.

Zwölf Höchstalter der Studienbewerber.