Limousine, roter Teppich, Platze in der ersten Reihe – das sind die Zeichen ihrer geheimen Macht. Ihr Auftritt ist eine eigene Performance, unbestechlich der Blick, kritisch ihr Urteil: ›Die Show, in der ich keine Gefühle hatte‹, ›Einfach nur Wow‹, ›Der meiste Stromverbrauch‹, ›Die Musik, die so langweilig war, dass ich mich gefragt habe, ob das überhaupt noch Musik ist‹. Die Rede ist von der offiziellen Festivaljury – der freiwilligen Selbstkontrolle der Ruhrtriennale. Ihre Mitglieder sind zwischen 12 und 14 Jahre alt. Sie kennen keine Angst vor Opern ohne Pause, Theater ohne Untertitel oder lebenden Skulpturen – das unterscheidet sie von manchem Erwachsenen. Und ihre Familien – das verbindet sie mit den Künstlern des
Festivals – haben Wurzeln in der ganzen Welt. Begrüßen Sie mit uns die Experten der diesjährigen Jury!
Die Children’s Choice Awards sind eine Initiative der kanadischen Forschungs- und Performancegruppe Mammalian Diving Reflex, die seit Mitte der 90er-Jahre künstlerische Projekte für Kinder und Teenager entwickelt – und zwar nicht zugunsten der kulturellen Erbauung von Kindern, sondern zugunsten der sozialen Erbauung von Erwachsenen. Im Mittelpunkt ihrer experimentellen Arbeit stehen die Idee von einem kompetenten Kind und die Frage, wie man die Mittel der Kunst für eine umfassendere Vision von einer demokratischen und inklusiven Gesellschaft einsetzen kann.
Mit der feierlichen Preisverleihung der Children’s Choice Awards 2014 und der freitagsküche: doing kitchen steht das letzte Festivalwochenende ganz im Zeichen von No Education.
http://childrenschoiceawards.blogspot.de/
Preise der Children's Choice Awards
Mammalian Diving Reflex
Ruhrtriennale 2014
Das Beste vom Besten / Best of the Best
Gregor Schneider: KUNSTMUSEUM
I Love It!:
freitagsküche: doing kitchen
Sie sollten ihre Schrauben nachziehen / They should tighten their screws:
Boris Charmatz: manger
Die schlimmste Show, wo ich nicht schlafen konnte / Worst Show Where I Couldn't Sleep:
Matthew Herbert: 20 Pianos
Die Bühne ist geil / The Stage is Awesome:
Romeo Castellucci: Neither
Die Nummer 1 der Tänzer / Number 1 of the Dancers:
Saburo Teshigawara: Broken Lights
Die Show, nach der ich den Regisseur umbringen wollte & Das grausamste Stück, das ich je sah / The Show Where I Wanted to Kill the Director After & The Most Dreadful Piece I've Ever Seen:
Morton Feldman / Ensemble Modern: For Philip Guston (Nachtkonzert)
Das Schönste in dem Stück, war deine Stimme / The Most Beautiful Thing in the Show was Your Voice
Louis Andriessen / Heiner Goebbels: De Materie
Der Darsteller hat Talent / The Performer Got Talent:
Konzert im Maschinenhaus: Fred Frith
Die Show, wo Leute gearbeitet haben / The Show Where People Were Working:
Harun Farocki / Antje Ehmann: Eine Einstellung zur Arbeit
Die tierischste Show / Most Animalistic Show:
Romeo Castellucci: Le Sacre du Printemps
Es war so schön, dass wir eine Zugabe wollten / It Was So Good We Wanted An Encore:
Gregor Schneider: KUNSTMUSEUM
Die langweiligste Requisite / Most Boring Props:
La Ribot: El Triunfo de la Libertad
Die sängerischste Show / The most singerish show:
ChorWerk Ruhr: Figure humaine
Es war so gut, dass ich es allen erzählen musste / It Was So Good that I Had to Tell Everyone:
cantoni crescenti: Melt
Die Show war so romantisch, dass ich jemanden küssen wollte / The Show Was So Romantic That I Wanted to Kiss Someone:
Anne Teresa De Keersmaeker: Verklärte Nacht
Es war so verrückt, dass ich es nicht verstanden habe / It Was So Crazy That I Didn't Get It:
Romeo Castellucci: Neither
Die beste Ausstattung / Best Environment:
Louis Andriessen / Heiner Goebbels: De Materie
Die schönste Kreidebühne
Heiner Goebbels / Mathilde Monnier: Surrogate Cities Ruhr
Die Show, die noch üben muss / The Show That Still Has to Rehears:
Konzerte im Maschinenhaus: Fred Frith
Die unbeweglichste Show / Most Immobile Show:
ZEIT Forum Kultur
Das war die beste Kunst / It was the Best Art:
Gregor Schneider: KUNSTMUSEUM
Die Show aus den 80ern / The Show From the 80's:
Sylvain Cambreling / hr-Sinfonieorchester: Konzert in der Jahrhunderthalle
Die Show, wegen der ich nie wieder Spaghetti essen werde / The Show Why I'm Never Eating Spaghetti Again:
Boris Nikitin: Sänger ohne Schatten
Es war so hiphopmäßig, dass ich es nachmachen wollte/ It Was so Hiphop That I Wanted to Do it Myself:
Heiner Goebbels / Mathilde Monnier: Surrogate Cities Ruhr
Die Show mit der schönsten Hintergrundmusik / The Show With the Most Beautiful
Background Music:
Konzerte im Maschinenhaus: Quatuor Ébène und Eric Le Sage
Die Nummer 1 der Geschichten / #1 of the Stories:
Romeo Castellucci: Le Sacre du Printemps