Spielzeit 26.08. - 09.10.
Der zerbrochne Krug

Der zerbrochne Krug

Ein Lustspiel. Von Heinrich von Kleist

Neuinszenierung
Regie
Licht
Alexander Koppelmann
Premiere
25. September 2009
Dauer
3 Stunden, keine Pause. Bitte beachten Sie, dass es KEINEN Nacheinlass gibt.

»Doch das Paradies ist verriegelt und der Cherub hinter uns; wir müssen die Reise um die Welt machen, und sehen, ob es vielleicht von hinten irgendwo wieder offen ist.« / Heinrich von Kleist, Über das Marionettentheater


Der Anstoss zu Heinrich von Kleists Lustspiel war zunächst von heiterem Ehrgeiz bestimmt. Kleist hielt sich 1802 bei den Dichterfreunden Zschokke, Geßner und Wieland in Bern auf, in der Hoffnung, dort ein sesshaftes und erfolgreiches Leben führen zu können. »Wir vereinten uns auch, wie Virgils Hirten, zum poetischen Wettkampf«, notierte Heinrich Zschokke. In seiner Unterkunft fand sich ein Kupferstich von Jean Jacques Le Veau, La cruche cassée, zu dem jeder der drei Dichter einen Text verfassen sollte. »Kleist's zerbrochner Krug hat den Preis davon getragen«.

Kleist vertiefte den Stoff und ließ sich in der weiteren Ausarbeitung besonders von Sophokles' König Ödipus anregen – Ödipus sucht den Mörder seines Vaters und steht am Ende vor der eigenen Untat. »Wir können nicht entscheiden, was wir Wahrheit nennen, wahrhaft Wahrheit ist, oder ob es uns nur so scheint«, schreibt Kleist in einem Brief, und dieses Zitat könnte als Motto über diesem Stück der vielen Wahrheiten stehen.

Das Lustspiel um den Dorfrichter Adam, der beim vergeblichen Versuch, die Jungfer Eve zu verführen, am Ende gezwungen wird, zum Richter seiner selbst zu werden, ist auch die Geschichte vom zerstörten Gesetz.


Eine Eigenproduktion der Ruhrtriennale.