Boris Charmatz über sein neues Stück manger. Uraufführung in der Jahrhunderthalle Bochum.
Die lang erwartete Uraufführung des französischen Choreografen Boris Charmatz trägt den Titel ›manger‹– ›essen‹. Essen verankert uns in der Materialität, im Tanz sehen wir die Überwindung von Schwerkraft. Das Stück verbindet zwei auf den ersten Blick gegensätzliche Vorstellungswelten.
„Mich interessiert essen als Metapher. Wie reagieren wir auf Realität? Mir gefällt das Bild, wie wir vor dem Fernseher essen. Wir sehen Nachrichten aus Syrien, der Ukraine, der Türkei oder von der Fußballweltmeisterschaft und wir essen. Wir glauben, wir essen die Chips oder das Sandwich, aber vielleicht essen wir, um nicht weinen zu müssen. Wir essen, um die Informationen zu verdauen. Wir essen, um nicht zu schreien.“ (Boris Charmatz, Juni 2014)
Der französische Choreograf und Tänzer Boris Charmatz konfrontiert uns in seinen Stücken mit Skizzen der Erniedrigung, der Heiligkeit, der Kameradschaft, des Protests und der Agonie. Dabei unterwandert er – wie zuletzt in seinen Meisterwerken enfant und Levée des conflits – Erwartungen und Formgesetze.
Boris Charmatz: manger Uraufführung 23. 26. und 27. September 2014: 20 Uhr Jahrhunderthalle Bochum
Ticketinformation: Aus dispositorischen Gründen entfällt die Vorstellung am 24. September. Aufgrund der hierdurch reduzierten Platzkapazität empfehlen wir Ihnen, jetzt Ihre Tickets zu besorgen. Bereits gekaufte Tickets für den 24. September können zurückgegeben oder umgetauscht werden. Weitere Informationen dazu über .
Boris Charmatz: manger, Probenfoto, Jahrhunderhalle Bochum, Juni 2014, Foto: Ursula Kaufmann
Gerard Mortier wird posthum mit der Goethe-Medaille geehrt
Gerard Mortier erhält posthum die Goethe-Medaille 2014. Der kürzlich verstorbene Gründungsintendant der Ruhrtriennale (2002-2004) hat als prägender Erneuerer der europäischen Opern- und Konzertlandschaft u.a. in Brüssel, Salzburg, Paris und zuletzt in Madrid gearbeitet.
Weitere Preisträger sind die polnische Intendantin Krystyna Meissner und der amerikanische Regisseur Robert Wilson. Mit der Goethe-Medaille ehrt das Goethe-Institut in diesem Jahr herausragende Persönlichkeiten aus Oper und Theater und stellt damit die Bedeutung der Theaterarbeit für den internationalen Kulturaustausch in den Mittelpunkt. Das Goethe-Institut geht der Frage nach, wie nationale Theaterkulturen und internationale Kooperationen zusammenwirken. Die Preisträger gaben und geben Antworten, indem sie frische Perspektiven in die deutsche Theater- und Opernwelt einbrachten, deutsche Werke neu interpretierten und Gastspiele zwischen ihren Heimatländern und Deutschland unterstützten und initiierten. Die Auszeichnung wird am 28. August 2014 in Weimar verliehen.
Weitere Informationen unter: www.goethe.de
Gerard Mortier, Foto: Lies Willaert
›Eine Einstellung zur Arbeit‹ von Harun Farocki und Antje Ehmann: 400 Filme zum Thema Arbeit auf 5 Kontinenten
„Wir suchen den Moment, der alle anderen enthält.“ Antje Ehmann / Harun Farocki
Bereits seit 2011 betreiben Antje Ehmann und Harun Farocki das weltweite Filmprojekt Eine Einstellung zur Arbeit. Im Rahmen der Ruhrtriennale 2014 ist Eine Einstellung zur Arbeit vom 16. August bis 28. September 2014 im Museum Folkwang zu sehen. Die für den Museumsraum konzipierte Ausstellung ist die erste umfangreiche Präsentation der Arbeit von Antje Ehmann und Harun Farocki.
In 15 Städten auf 5 Kontinenten wurden zusammen mit örtlichen Filmemachern mehr als 400 Kurzfilme produziert. Die Besonderheit: alle Filme wurden in nur einer Einstellung aufgenommen und beschäftigen sich mit einem gemeinsamen Thema – Arbeit.
In einem eigens für das Projekt geführten Netzkatalog können verschiedene Filterkategorien wie ›Muskel-Arbeit‹, ›pink‹, ›Überwachen & Kontrollieren‹ oder ›Haut, Haare & Nägel‹ als Tourguide durch die mehr als 400 Kurzfilme zum Thema Arbeit genutzt werden.
Antje Ehmann / Harun Farocki: Eine Einstellung zur Arbeit 16. August bis 28. September 2014 Museum Folkwang, Essen Tickets
Eine Einstellung zur Arbeit, Dekorateur, Samba-Schule Rio de Janeiro, Foto: Cristián Silva-Avária
No Education bei der Preisverleihung in der Stiftung Genshagen
Am 17. Juni fand die Preisverleihung zum diesjährigen BKM-Preis für Kulturelle Bildung in der Stiftung Genshagen bei Berlin statt. Prof. Monika Grütters, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), übergab die Nominierungsurkunde für das Ruhrtriennale-Programm No Education an Furkan, Isabel und Michelle, Jurymitglieder der Children‘s Choice Awards 2013.
In ihrer Rede zur Preisverleihung erklärte die Staatsministerin Monika Grütters: „Es geht in der Kulturellen Bildung immer auch darum, kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Das ist die gesellschaftliche Dimension, für die wir- die Politik - verantwortlich sind. Teilhabe am Kulturleben ist eine grundlegende Voraussetzung, unser gesellschaftliches Zusammenleben mit zu gestalten.“
No Education ist ein Laboratorium für ästhetische Wahrnehmung, das seit zwei Jahren auf dem Feld der kulturellen Bildung für Diskussionen sorgt und neue Fragen zu Fairness, Ausgrenzung und der Würde des Kindes aufwirft.
No Education 2014 ist: The Children's Choice Awards, die offizielle Festivaljury der Ruhrtriennale, All Children are Other, ein öffentlicher Workshop der kanadischen Performancegruppe Mammalian Diving Reflex, das ZEIT Forum Kultur und die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen bei Surrogate Cities Ruhr und der freitagsküche: doing kitchen.
No Education wird gefördert durch den Kemnader Kreis e.V. Die Sparkassen NRW und die Stiftung Mercator sind Projektpartner der Ruhrtriennale für The Children's Choice Awards.
Staatsministerin Monika Grütters gratuliert den No Education Kindern Furkan, Isabel und Michelle, Foto: Ruhrtriennale
Ruhrtriennale bei Bochum Total. Ticketverkauf direkt am Stand.
Bereits zum 29. Mal findet vom 3. bis 6. Juli das Innenstadtfestival ›Bochum Total‹ statt. Über vier Tage hinweg feiert die ganze Stadt gemeinsam mit mehr als 100 Musikern und Künstlern bei freiem Eintritt im Bochumer Bermudadreieck.
Auch die Ruhrtriennale ist in diesem Jahr mit einem eigenen Stand vertreten und lädt vor Ort dazu ein, sich schon mal Karten für die Festivalspielzeit 2014 zu sichern und sich über das Programm der Ruhrtriennale zu informieren.
Weitere Informationen unter: www.bochum-total.de
ChorWerk Ruhr im Programm der Ruhrtriennale 2014 und weitere Projekte im Juli
Chorwerk Ruhr ist in diesem Jahr gleich zweimal im Programm der Ruhrtriennale vertreten: zum einen bei der Eröffnungsproduktion De Materie unter der musikalischen Leitung von Peter Rundel.
Zum anderen präsentiert ChorWerk Ruhr mit Figure humaine unter der musikalischen Leitung von Florian Helgath ein Konzert mit französischer a cappella Chormusik aus der Mitte des 20. Jahrhunderts und ein Kammermusikwerk von Maurice Ravel.
Im Juli steht ChorWerk Ruhr mit zwei weiteren Projekten auf der Bühne:
Der Gesang der Nachtigall - am Samstag, 5. Juli, 18 Uhr gemeinsam mit dem Blockflötisten Stefan Temmingh unter der Leitung von Florian Helgath im Schloss Wendlinghausen in Dörentrup und am Samstag, 12. Juli um 19 Uhr in der Schutzengelkirche in Eichstätt. Es stehen u.a. Werke von Mendelssohn Bartholdy, Uģis Prauliņš und eine Uraufführung von Moritz Eggert auf dem Programm. Die öffentliche Generalprobe dazu findet bei freiem Eintritt am 4. Juli, 20 Uhr in der Christuskiche Bochum statt.
Außerdem wirkt ChorWerk Ruhr bei der Sinfonie Nr. 2 von Gustav Mahler mit, die unter der Leitung von Kent Nagano am Donnerstag, 10. Juli um 19:30 Uhr im Festsaal des Stadttheaters in Ingolstadt aufgeführt wird.
Mehr Informationen unter www.chorwerkruhr.de
ChorWerk Ruhr, Foto: Pedro Malinowski
Tipps und Termine: Foreign Affairs Festival, Urbane Künste Ruhr uvm.
Foreign Affairs Festival Das Foreign Affairs Festival eröffnet heute mit Fabeln, Liebesgeschichten und Musik, im Programm sind u.a. FC Bergman und Boris Charmatz. Das Theaterkollektiv FC Bergman aus Antwerpen hat mit dem Berliner Solistenensemble Kaleidoskop den Reineke-Fuchs-Abend Van den vos entwickelt, der französische Autor und Regisseur Pascal Rambert inszeniert seinen Welterfolg Ende einer Liebe mit Jens Harzer und Marina Galic. Am späten Abend spielen Theatre Replacement & Neworld Theatre gefährliche Spiele in Winners & Losers, ein Konzert von Baby Dee beschließt den Eröffnungstag des Festivals für Theater und performative Künste der Berliner Festspiele. Am zweiten Festivaltag eröffnet der Focus: Musée de la danse mit einer Inszenierung von Boris Charmatz am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park: 20 Dancers for the XX Century, kostenlos und draußen.
Foreign Affairs - Internationales Festival zeitgenössischer performativer Künste 26. Juni bis 13. Juli 2014 Haus der Berliner Festspiele und weitere Orte in Berlin www.berlinerfestspiele.de
Gestern die Stadt von Morgen Ausstellungsprojekt von Urbane Künste Ruhr und dem Netzwerk der RuhrKunstMuseen Bis 7. September 2014 Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Kunstsammlung der Ruhr-Universität Bochum: Campusmuseum, Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr www.urbanekuensteruhr.de
Das Detroit-Projekt im Rahmen der ExtraSchicht 2014 28. Juni 2014 Ari Benjamin Meyers: Just in Time Just in Sequence Eine Komposition in 3 Schichten und 15 Stationen für die Stadt Bochum von Ari Benjamin Meyers. 15 – 23 Uhr, Schauspielhaus Bochum Im Rahmen der ExtraSchicht geht es im Anschluss weiter mit der DJ-Performance von Just in Time, just in Sequence. 23 – 2 Uhr, Turbinenhalle, Jahrhunderthalle Bochum Weiteres zum Programm unter: www.thisisnotdetroit.de www.extraschicht.de
Romeo Castellucci: Orfeo et Eurydice Oper von Christoph W. Gluck in einer Neuinszenierung von Romeo Castellucci Bis 2. Juli 2014 La Monnaie / De Munt, Opernhaus Brüssel www.lamonnaie.be
Foreign Affairs, FC Bergman Van den Vos, Foto: Kurt van der Elst
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