Eröffnung des internationalen Festivals der Künste am 23. August 2013.

15 August 2013

Auftaktwochenende mit u.a. Musiktheater von Harry Partch, dem Theaterkollektiv Rimini Protokoll, einem tumbletalk-Marathon und zahlreichen frei zugänglichen Kunst-Installationen in Bochum, Duisburg und Essen.

Zehn Tage vor Eröffnung der Ruhrtriennale am 23. August gibt Intendant Heiner Goebbels heute im Dampfgebläsehaus der Jahrhunderthalle Bochum gemeinsam mit seinem Team Einblick in die letzten Vorbereitungen.

Als Gäste begrüßt Heiner Goebbels Tim Etchells von Forced Entertainment, den libanesischen Klangkünstler Tarek Atoui, die gemeinsam in dieser Woche mit den Proben für das Theaterstück The Last Adventures in der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck beginnen, sowie Dan Perjovschi. Der rumänische Künstler wird das Foyer der Jahrhunderthalle mit seinen großen Wandzeichnungen in ein Museum auf Zeit verwandelt und lädt das Publikum ein, seine Installation www - wall window workshop 2013 mit eigenen Zeichnungen und Texten zu vervollständigen. Heiner Goebbels selbst probt täglich in der Jahrhunderthalle Bochum mit seinem Team und dem Ensemble musikFabrik für die Eröffnungspremiere und Europäische Erstaufführung von Delusion of the Fury, der Musiktheaterarbeit des amerikanischen Komponisten Harry Partchs.

Auch wenn viele Einzelvorstellungen ausverkauft sind, gibt es für die meisten Produktionen 2013 noch Tickets, so auch für das Zusatzvorstellung von Massive Attack V Adam Curtis am 1. September. Allein CRACKz von Bruno Beltrão, Partita 2 mit Boris Charmatz und Anne Teresa De Keersmaeker sowie Ikon of Light mit dem ChorWerk Ruhr in der Zeche Zollern sind vollständig ausverkauft. Täglich neue Vorstellungen werden für Situation Rooms von Rimini Protokoll geöffnet, einem außergewöhnlichen Theater-Format für jeweils 20 Besucher. Gegenüber dem Vorjahr zeichnet sich insgesamt ein ähnlich erfolgreicher Vorverkauf ab. Zahlreiche installative Formate sind in diesem Jahr bei freiem Eintritt fast jederzeit zugänglich: Douglas Gordons neue Videoarbeit und der Tower von rAndom International auf Zollverein, Ryoji Ikedas 100m lange test pattern und später im Festival die Unguided Tour von Stifters Dinge in Duisburg oder Mischa Kuballs Agora/Arena verwandeln die ehemaligen Industrieorte in lebendige Versammlungs- und Kommunikationsorte.

Lukas Crepaz, Geschäftsführer der Kultur Ruhr GmbH: „Die Ruhrtriennale hat sich in den letzten Jahren zu einem der bedeutendsten produzierenden Festivals in Europa entwickelt, das hier an der Ruhr und international starke Impulse setzt. So arbeiten wir in dieser Spielzeit mit rund 400 Künstlerinnen und Künstlern aus NRW zusammen. Gleichzeitig zeigen wir zahlreiche Eigen- und Koproduktionen als Tourtriennale weltweit, u.a. in Amsterdam, Genf, Oslo, Paris oder New York, wo wir 2014 Harry Partchs Delusion of the Fury zeigen werden."

Marietta Piekenbrock, Leitende Dramaturgin und verantwortlich für die Konzeption des No Education-Programms: „No Education basiert auf der Beobachtung, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen offen sind für künstlerische Erfahrungen. Wir unterschätzen gerne, was ein Mensch, also auch ein Kind, an Fähigkeiten und Intuition mitbringt. Dazu gehört auch, die Sprache der Kunst zu verstehen. No Education bedeutet nicht etwa „keine Bildung", sondern dass wir unser gefühltes Wissen und unsere Intuition auf die gleiche Ebene stellen, wie unser analytisches Denken. Die Kinder der Children's Choice Awards reisen auch im zweiten Jahr als unabhängige Festivaljury von Aufführung zu Aufführung. Die Jury des letzten Jahres stellt im Workshop Small Talk in Daft Hell mit Darren O'Donnell Rituale, Regeln und Rollen auf den Prüfstand. Das Stockholmer Percussion Trio Hidden Mother hat eine neue Variante des Graffiti entwickelt."

Besucher der Ruhrtriennale können die Künstler auf der Bühne und in zahlreichen Gesprächen und Diskussionen erleben, u.a. den tumbletalks, der Gesprächsreihe im Museum Folkwang, oder bei der freitagsküche, die das Publikum, unterschiedliche „Experten" aus dem Team der Ruhrtriennale und die Künstlerinnen und Künstler nach den Vorstellungen einladen bei gutem Essen ins Gespräch zu kommen

Das Programm der ersten 10 Tage
Die Ruhrtriennale wird am Freitag, 23. August, mit Harry Partchs Musiktheaterarbeit Delusion of the Fury in der Jahrhunderthalle Bochum eröffnet. Das Premierenpublikum trifft dabei im Westpark und vor der Jahrhunderthalle auf Mischa Kuballs Lichtinstallation Agora /Arena und auf Dan Perjovschis Zeichnungen www 2013 im Foyer. Bereits ab 13 Uhr starten die ersten Runden von Situation Rooms, der mit Spannung erwarteten neuen Arbeit des Theaterkollektivs Rimini Protokoll für jeweils 20 Besucher (für zahlreiche Termine sind noch Tickets erhältlich, es werden stetig neue Durchgänge geöffnet). Auf dem Gelände des Welterbe Zollverein in Essen werden um 15 Uhr in der Mischanlage Douglas Gordons neue Videoarbeit Silence, Exile, Deceit - An Industrial Pantomime und um 16.30 Uhr die von Urbane Künste Ruhr für die Ruhrtriennale produzierte monumentale Wasserskulptur Tower von rAndom International im Beisein der Künstler und Kulturministerin Ute Schäfer eröffnet. In der Duisburger Kraftzentrale lädt am Freitag von 13-21 Uhr (Eröffnung am Donnerstag, 22.8. um 19 Uhr) Ryoji Ikedas Soundinstallation test pattern zum Besuch bei freiem Eintritt ein.

Samstag, der 24. August, beginnt um 13 Uhr in der Großen Halle des Museum Folkwang in Essen die Ausstellung Nowhere and Everywhere von William Forsythe, der dort um 14 Uhr mit Boris Charmatz die Reihe der tumbletalks eröffnet. Am Nachmittag folgt um 17 Uhr mit CRACKz von Bruno Beltrão bei PACT Zollverein die erste Tanzproduktion der Saison, bevor um 20 Uhr Boris Charmatz mit seinem Gastspiel Levée des conflits die atemberaubende Bergarena der Halde Haniel bespielt. Der Abend endet - ebenfalls open-air - in der Duisburger Gießhalle mit dem Ciné-Concert von ACTUEL REMIX, die dem Stummfilmklassiker Metropolis einen völlig neuen Soundtrack geben. Sonntag, der 25. August, ist geprägt von der tumbletalk-Marathon-Veranstaltung von 12 bis ca. 16 Uhr im Museum Folkwang mit Ryoji Ikeda, Rimini Protokoll, Dan Perjovschi und Mischa Kuball.

Am Montag, 26.8., beginnt die Konzertreihe im Maschinenhaus der Zeche Carl mit einem Improvisationskonzert von Zeena Parkins und Ikue Mori. Die Kraftzentrale im Duisburger Landschaftspark wird vorbereitet für die vier spektakulären Konzerte von Massive Attack V Adam Curtis, täglich ab Donnerstag 29. August um 20 Uhr. Allein für den Zusatztermin am 1. September sind im Moment noch Tickets verfügbar.

Am Wochenende vom 30. August bis 1. September feiert die Erfolgsproduktion 300 el x 50 el x 30 el der jungen Theatermacher von FC Bergman Premiere im Salzlager des Welterbe Zollverein, Essen. Im tumbletalk diskutieren am Sonntag im Museum Folkwang der BBC-Dokumentarfilmer Adam Curtis und Claus Leggewie sowie anschließend Robert Wilson. Erstmals lädt um 18.30 Uhr, nach der Vorstellung von Delusion of the Fury, die freitagsküche zu einem kollektiven kulinarischen Erlebnis ein, bei dem die Künstler des Abends die Küche inspirieren.

Die Ruhrtriennale im zweiten Jahr unter der künstlerischen Leitung des Komponisten und Theatermachers Heiner Goebbels bringt vom 23. August bis 6. Oktober 2013 mehr als 800 internationale Künstlerinnen und Künstler in die Metropole Ruhr. Über 43 Produktionen, darunter rund 20 Uraufführungen, Neuproduktionen, Europäische Erstaufführungen und Deutschlandpremieren sowie Konzerte und Künstlergespräche verwandeln die herausragenden Industriedenkmäler der Region in spektakuläre Aufführungsorte für Musik, Bildende Kunst, Theater, Film, Tanz und Performance.

Ticket-Hotline - +49(0)221/280 210, www.ruhrtriennale.de oder direkt in den Triennale Centern in Bochum, Essen und Duisburg, bei den Partnern der Ruhrtriennale in Oberhausen und auf Zollverein sowie bei diversen weiteren Vorverkaufsstellen.

Pressekontakt: Hendrik von Boxberg / Sarah Kaes, presse@ruhrtriennale.de, +49 (0) 209. 605071 37 /210
Die Ruhrtriennale wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen sowie von der Europäischen Union - Europäischer Fonds für regionale Entwicklung. Gesellschafter: Land Nordrhein-Westfalen und Regionalverband Ruhr.