Hans Werner Henze
Der Komponist Hans Werner Henze wird 1926 in Westfalen geboren. Geprägt und erschüttert durch seine Erfahrungen als Jugendlicher im Nationalsozialismus komponiert er nach dem Zweiten Weltkrieg als Student von Wolfgang Fortner erste Werke. Er kommt in Kontakt mit den Darmstädter Ferienkursen und dem Serialismus, den er mit seinem neo-klassizistischen Stil zusammenführt. 1953 lässt er sich in Italien nieder. Dort entstehen so wichtige Werke wie Das Floß der Medusa (1968), die Sinfonia N. 6 (1969), das Rezital El Cimarrón (1969/70) oder We come to the River (1974-76) nach Edward Bond, die zunehmend im Zeichen politischer Ideen und Gesellschaftskritik stehen und seinen weltweiten Ruhm begründen.
In der Folge wendet sich Henze unter anderem mit der Oper The English Cat (1980-83), dem Musikdrama Das verratene Meer (1986-89) und seinem Requiem (1990-92) wieder verstärkt traditionelleren Formen zu. Auch im 21. Jahrhundert werden Henzes Werke mit großem Erfolg uraufgeführt, so L’Upupa in Salzburg (2003), Phaedra in Berlin (2007), Elogium musicum amatissimi amici nunc remoti in Leipzig (2008) und Opfergang (Immolazione)in Rom (2010).