Noch zehn Tage bis zur Eröffnung der Ruhrtriennale 2014. Bewegtes Auftaktwochenende mit Musiktheater in Duisburg, Tanz und Nachtkonzert in Bochum und Ausstellungen in Essen.

06 August 2014

Trauer um Harun Farocki # ZEIT Forum Kultur mit prominenten Gästen zum Thema No Education # tumbletalks immer sonntags im Museum Folkwang # MELT / Urbane Künste Ruhr-Symposium # Ruhrtriennale/Tourtriennale

Bochum, Duisburg und Essen stehen am Auftaktwochenende der Ruhrtriennale vom 15.-17. August im Fokus der internationalen Künstlerinnen und Künstler. Zehn Tage vor Eröffnung des Festivals berichten der Künstlerische Leiter Heiner Goebbels und der Geschäftsführer der Kultur Ruhr GmbH, Lukas Crepaz, heute in der Gebläsehalle des Landschaftsparks Duisburg-Nord über Proben und die letzten Vorbereitungen. Erstmals findet die Eröffnungspremiere der Ruhrtriennale in Duisburg statt, wo mit De Materie des niederländischen Komponisten Louis Andriessen eine außergewöhnliche Musiktheaterarbeit des 20. Jahrhunderts zur Aufführung kommt.

Als Gäste begrüßt Heiner Goebbels den Regisseur Boris Nikitin, der in der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck für seine Inszenierung Sänger ohne Schatten probt und die Künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr, Katja Aßmann, die das brasilianische Künstlerduo cantoni crescenti eingeladen hat, ihre frei zugängliche Installation Melt im Landschaftspark für die Ruhrtriennale zu realisieren.

Das Team der Ruhrtriennale trauert um den vor wenigen Tagen verstorbenen Künstler Harun Farocki.

Heiner Goebbels: „Die traurige Nachricht von Harun Farockis plötzlichem Tod erreichte uns mitten in der Installationsphase seiner Ausstellung, die er gemeinsam mit Antje Ehmann persönlich in Essen geplant hat. Eine Einstellung zur Arbeit wird besonders eindrücklich seine Ausnahmestellung als radikalen Filmemacher dokumentieren, dessen Bilder uns nicht belehren wollen, sondern zum Sehen ermächtigen. Mit Harun Farocki verliert der Film einen herausragenden Künstler unserer Zeit.“

Seine gemeinsam mit Antje Ehmann erarbeitete Videoinstallation wird wie geplant im Essener Museum Folkwang eingerichtet und am Samstag, 16. August um 12 Uhr, eröffnet.

Proben für weitere Produktionen der Ruhrtriennale laufen aktuell in Gladbeck und Duisburg. In dieser Woche beginnen auch die Aufbauarbeiten zu Melt von cantoni crescenti auf der Hochofenstraße des Landschaftspark in Duisburg. Die während des Festivals frei zugängliche Kunstinstallation im öffentlichen Raum wird auch Thema des von Urbane Künste Ruhr zur Ruhrtriennale ausgerichteten Symposiums Art/Space/Public (28.-30. August, u.a. mit Tino Sehgal, Stefan Kaegi/Rimini Protokoll), das der Frage nachgeht, welche Möglichkeiten, Aufgaben und Herausforderungen im Umgang mit Kunstprojekten im öffentlichen Raum entstehen.

Der Vorverkauf zur Ruhrtriennale erreicht wie in den vergangenen Jahren in den Tagen vor Festivalbeginn einen weiteren Höhepunkt.

Lukas Crepaz: „Der Ticketvorverkauf läuft sehr gut. Viele Vorstellungen sind bereits ausverkauft, für die meisten Produktionen insbesondere auch für die großen Musiktheaterproduktionen De Materie, Neither und Surrogate Cities Ruhr – gibt es jedoch aufgrund höherer Platzkapazitäten in diesem Jahr noch Resttickets. Fast alle Konzerte und die Filmoper River of Fundament sind hingegen restlos ausverkauft.“

Das Podium des ZEIT Forums Kultur, das sich in diesem Jahr dem Ruhrtriennale-Programm No Education widmet, steht fest. Mit der Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff, dem Philosophen Gernot Böhme und dem Publizisten Mark Terkessidis ist das ZEIT Forum Kultur hochkarätig besetzt und verspricht eine kontroverse Diskussion. Den Auftakt für die diesjährigen tumbletalks machen am Sonntag, 17.8. um 12 Uhr im Museum Folkwang Louis Andriessen und Heiner Goebbels.

Die Tourtriennale trägt den Namen der Ruhrtriennale in den kommenden Monaten wieder zu weiteren Festivals weltweit. So wird u.a. das Musiktheaterstück von Heiner Goebbels aus dem Jahre 2012, When the mountain changed its clothing, vom 27.-28. August 2014 beim Theaterfestival Basel, Schweiz, und vom 23.-26. Oktober 2014 beim Melbourne Festival, Australien gezeigt. Harry Partchs Delusion of the Fury, 2013 mit dem Ensemble musikFabrik ebenfalls in der Jahrhunderthalle Bochum von Heiner Goebbels inszeniert, gastiert nach dem großen Erfolg im Juni beim Holland Festival, Amsterdam, vom 29.-30. August beim Edinburgh International Festival, Schottland. Romeo Castelluccis Le Sacre du Printemps wird im Dezember in Paris und im Mai 2015 im Perm State Theatre, Russland gezeigt. Manger von Boris Charmatz tourt 2014 nach Graz, Lausanne, Rennes und Paris und 2015 nach Brüssel.

Die Eröffnung der neuen Arbeit KUNSTMUSEUM von Gregor Schneider im Bochumer Kunstmuseum findet am 29. August statt. Die Raumskulptur wird über die Festivallaufzeit hinaus bis zum 12. Oktober 2014 in Bochum gezeigt.

 

Projektförderer:
De Materie: Kunststiftung NRW, Ernst von Siemens Musikstiftung, Rudolf Augstein Stiftung /

Le Sacre du Printemps: Istituto Italiano di Cultura Köln/ manger: Institut français /Surrogate Cities Ruhr: Ruhrtriennale Freundeskreis, Institut français, / Innovationspool – freitagsküche: NRW.BANK / Internationaler Festivalcampus: Allianz Kulturstiftung, Ruhrtriennale Freundeskreis / No Education: Kemnader Kreis e.V. / Children’s Choice Awards: Stiftung Mercator, Sparkassen in NRW / All Children are Other: Stiftung Mercator / freitagsküche: doing kitchen: Stiftung Mercator / Royal Concertgebouw Orchestra: Stiftung pro Bochum


Die Ruhrtriennale wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen sowie von der Europäischen Union – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung. Gesellschafter: Land Nordrhein-Westfalen und Regionalverband Ruhr.