Morton Feldman / Samuel Beckett: Neither

Musiktheater, inszeniert von Romeo Castellucci

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  • (c) Ruhrtriennale, Video: Matthias Mohr, 2014
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    Romeo Castellucci
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Als Morton Feldman und Samuel Beckett 1976 in Berlin das erste Mal aufeinandertreffen, sind sie sich bezüglich ihrer Abneigung gegen die Oper schnell einig. Feldman ist nicht sicher, was er genau von Beckett will, er spricht von etwas Schwebendem. Beckett notiert einige Worte und verspricht eine spätere Ausarbeitung. Während er auf den Text wartet, beginnt Feldman mit der Komposition und erhält schließlich einen knappen Brief von Beckett mit einem zehnzeiligen Text, einer abstrakten Konstruktion aus 87 Worten mit dem Titel Neither.

Morton Feldmans Neither kann als Versuch gelesen werden, die Gattung der Oper jenseits ihrer traditionellen Modelle neu zu definieren. Damit präsentiert die Ruhrtriennale zusammen mit De Materie von Louis Andriessen wieder zwei einzigartige Musiktheater-Entwürfe des 20. Jahrhunderts. Die Musik von Neither bewegt sich in zartesten Nuancierungen und wechselnden Zuständen. Schattenhaft sich überlagernde rhythmische Gewebe halten diese Musik in der Schwebe und erzeugen ein Gefühl ständiger Beunruhigung. Die einsame Sopranstimme verstärkt diesen Eindruck mit ihren in höchster Lage gesungenen Repetitionen und kleinen Tonfolgen, die Becketts Text vollkommen in Klang auflösen.

Für Romeo Castellucci ist der Titel Neither (zu deutsch: weder) der Schlüssel zum Werk und seiner Inszenierung. Die vielfältig verschränkten Gegensätze im Text, das Schwanken zwischen Selbst und Nichtselbst und die Oszillation der Musik zwischen Klang und Stille transformiert Castellucci in bedrohlich theatrale Bilder voll unaufgelöster Spannung. Es entsteht eine rätselhafte Atmosphäre, die sich an der Intensität und den psychologischen Patterns des amerikanischen Film noir orientiert, ohne dessen erzählerische Logik aufzugreifen.

Der italienische Theatermacher Romeo Castellucci arbeitet seit über 20 Jahren an einem Theater, das seine eigenen Grenzen nicht nur überschreitet, sondern aufhebt. Castellucci, dessen FOLK bei der Ruhrtriennale 2012 gezeigt wurde, ist in diesem Jahr auch mit seiner Version von Strawinskys Le Sacre du Printemps im Festival zu erleben.

Für die musikalische Leitung konnte mit Emilio Pomàrico einer der besten Kenner von Feldmans Neither-Partitur gewonnen werden, Solistin ist die US-amerikanische Sopranistin Laura Aikin, es spielen die Duisburger Philharmoniker.


Komposition —
Musikalische Leitung —
Regie und Bühne —
Mitarbeit Regie —
Sounddesign —
Mitarbeit Licht —
Giulio Bernardi
Mit —

Vorstellungen

Spielstätte
Premiere
— 6. September 2014
Weitere Termine
— 7. 12. 14. 19. 20. September
Dauer
— 1 h 15 min
Intros
— 6. 7. 12. 14. 19. 20. September: jeweils 45 min vor Vorstellungsbeginn
Neuinszenierung
Tickets
— 20 / 30 / 45 / 65 €
Ermäßigungen ab 10,00 €
September
  • Sa 6Sep
    20.30
    Morton Feldman / Samuel Beckett: Neither am 6. September 2014 um 20.30 Uhr
  • So 7Sep
    20.30
    Morton Feldman / Samuel Beckett: Neither am 7. September 2014 um 20.30 Uhr
  • Fr12Sep
    20.30
    Morton Feldman / Samuel Beckett: Neither am 12. September 2014 um 20.30 Uhr
  • So14Sep
    20.30
    Morton Feldman / Samuel Beckett: Neither am 14. September 2014 um 20.30 Uhr
  • Fr19Sep
    20.30
    Morton Feldman / Samuel Beckett: Neither am 19. September 2014 um 20.30 Uhr
  • Sa20Sep
    20.30
    Morton Feldman / Samuel Beckett: Neither am 20. September 2014 um 20.30 Uhr

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Gebläsehalle, Duisburg

Pressestimmen

"Grausam grandios [...] so konsequent hat denn bisher noch niemand Bochums altehrwürdige Jahrhunderthalle als Hauptdarsteller genutzt wie Castellucci"

— Süddeutsche Zeitung, 08.09.2014

"Spektakuläre Bilder prägen Castelluccis Inszenierung."

— Ruhr Nachrichten, 08.09.2014

"Genial ist Castelluccis Lichtregie. Sie erzeugt ständig ein Gefühl der Unwirklichkeit, versetzt den Betrachter mit der Zeit in eine Art Limbo."

— Westfälischer Anzeiger, 08.09.2014

Eine Produktion der Ruhrtriennale.