Tino Sehgal

Die Kunst von Tino Sehgal ist immateriell, sie nimmt in dem Moment Gestalt an, in dem der Zuschauer ihr begegnet. Seit 2000 konstruiert er Live-Situationen, in denen Interpreten über Bewegungen, Gespräche oder Gesang mit Besuchern und Zuschauern in Kontakt treten und sie einladen, die Struktur des Werkes zu beeinflussen. Schauplatz und Kontext seiner Interaktionen sind Museen, Galerien, Kunstmessen, Kunstbiennalen und Festivals. „Wie kein anderer Künstler“, schreibt Johannes Odenthal, „steht Tino Sehgal für den Transfer eines choreografischen und tänzerischen Wissens in die bildende Kunst. (...) Es geht um die Konstruktion und um die radikale Erfahrung von Gegenwart.“

Sehgal, 1976 in London geboren, studiert Volkswirtschaft und Tanz. 2005 repräsentiert er Deutschland auf der Biennale in Venedig. 2010 widmet das New Yorker Guggenheim Museum ihm eine umfangreiche Einzelausstellung, die bei Publikum und Presse auf große Resonanz stößt. Auf der dOCUMENTA (13) in Kassel zeigt Sehgal This Variation (2012), eine Performance für 12 Akteure, ebenfalls 2012 präsentiert die Tate Modern, London im Rahmen der Unilever Series seine bisher größte Arbeit These Associations. 2013 wird Tino Sehgal für den Turner Prize nominiert und auf der 55. Biennale di Venezia mit dem Goldenen Löwen geehrt. Weitere Arbeiten: Kiss (2002), This Objective of that Object (2003), This Situation (2007), Yet Untitled (2013).

In der Gruppenausstellung 12 Rooms, präsentiert bei der Ruhrtriennale 2012 war Tino Sehgal mit der Installation Ann Lee vertreten.

Produktionen