Erste Höhepunkte: Ruhrtriennale zeigt 2014 Matthew Barneys neues Filmopus River of Fundament in der Essener Lichtburg. Boris Charmatz mit Uraufführung in der Bochumer Jahrhunderthalle.

09 Dezember 2013

Ticket-Gutscheine für die Saison 2014 ab sofort online erhältlich.

Gelsenkirchen, 9. Dezember 2013 – Drei große Produktionen in der dritten Saison der Ruhrtriennale unter der künstlerischen Leitung von Heiner Goebbels stehen fest. Der amerikanische Künstler Matthew Barney präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Jonathan Bepler in der Essener Lichtburg sein neuestes Werk River of Fundament in einem 6-stündigen Screening. Der französische Choreograf Boris Charmatz ist 2014 in der Bochumer Jahrhunderthalle erstmals mit einer Uraufführung im Festival präsent. In seiner neuen Arbeit für 14 Tänzer und 5 Kinder widmet sich Charmatz einem so zeitlosen wie zeitgemäßen Thema: Essen. Bereits im Oktober kündigte Heiner Goebbels seine Inszenierung von Louis Andriessens Musiktheaterarbeit De Materie an, die am 15. August 2014 die Ruhrtriennale in der Duisburger Kraftzentrale eröffnet.

Ticket-Gutscheine für die Saison 2014 sind ab sofort online unter www.ruhrtriennale.de erhältlich. Sie können mit Start des Vorverkaufs im Frühjahr eingelöst werden.

Die Ruhrtriennale 2014 beginnt am 15. August und endet am 28. September. Es ist Heiner Goebbels abschließende Saison als Künstlerischer Leiter der Ruhrtriennale.

Matthew Barney/Jonathan Bepler: River of Fundament

River of Fundament  basiert auf dem Roman Ancient Evenings (1983) des US-amerikanischen Autors Norman Mailer, einem  Monumentalwerk über die Zyklen von Tod und Wiedergeburt. Matthew Barney und der Komponist Jonathan Bepler verorten Mailers Sittengemälde mit seiner kultischen Verehrung von Körper, Schönheit und Tod im modernen Amerika. Schauplätze der opernhaften Handlung vom Werden und Vergehen sind die industriellen wastelands von Los Angeles, Detroit und New York. Seit 2007 inszenieren Barney und sein Team hier einzelne Kapitel als spektakuläre, sinfonische  Outdoor-Performances, die den Film als eines der originellsten und ehrgeizigsten Projekte der Kunstwelt ankündigen.

River of Fundament ist Kino, Oper, Konzert, Performance, Skulptur und Allegorie. Mit einem elaborierten Netz aus alten und modernen Mythen knüpft Matthew Barney, einer der wichtigsten Vertreter der internationalen Gegenwartskunst, an seine Videos, Installationen und Environments der letzten 20 Jahre an, darunter sein impulsgebender CREMASTER-Zyklus (1994-2002). Neben der Essener Präsentation wird River of Fundament in Deutschland nur noch in München in einer Kooperation von Haus der Kunst und der Bayerischen Staatsoper gezeigt.

Termin: 31. August, Lichtburg Essen.

Eine Produktion von Matthew Barney und der Laurenz Foundation.

Boris Charmatz/Musée de la danse: Création 2014

Der französische Tänzer und Choreograf Boris Charmatz unterwandert – wie zuletzt in seinen bei der Ruhrtriennale gezeigten Meisterwerken enfant und Levée des conflits  – Erwartungen und Formgesetze, bricht mit Routinen und arbeitet an der Ausweitung des choreografischen Raums. In seiner neuen Arbeit konzentriert sich Boris Charmatz auf ein so zeitloses wie zeitgemäßes Thema: Essen.

„Menschen beim Essen zuzuschauen ist eine merkwürdige Form ästhetischer Betrachtung, ein Vorgang mit einem fast monströsen Aspekt. Der Tanz ist geradezu fixiert auf das Ideal eines fragilen, schwebenden Körpers. […] Der banale, sehr alltägliche Akt des Essens wurde bisher kaum choreografisch umgesetzt. Im Grunde geht es darum, Dinge verschwinden zu lassen. Es ist mehr ein Prozess des Verschwindens als des Zeigens oder Aufführens.« Boris Charmatz, Dezember 2013

Boris Charmatz, geboren 1973 in Chambéry, Frankreich, sucht immer wieder die Nähe zur bildenden Kunst und Philosophie. 2009 übernimmt er die künstlerische Leitung des Centre chorégraphique national de Rennes et de Bretagne und erklärt das Haus zu einem Museum für Tanz. ›Musée de la danse‹ ist heute ›museum in progress‹, Plattform und Impulsgeber für neue Entwicklungen der internationalen Tanzszene.

Termine Création 2014: 23. 24. 26. und 27. September, Jahrhunderthalle Bochum.

Eine Produktion von Musée de la danse/Centre chorégraphique national de Rennes et de Bretagne.

Louis Andriessen: De Materie

Mit De Materie(1984-88) kommt ein weiteres exzeptionelles Meisterwerk des Musiktheaters im 20. Jahrhundert bei der Ruhrtriennale zur Aufführung. Die erste große Musiktheaterarbeit des niederländischen Komponisten Louis Andriessen ist seit ihrer von Robert Wilson inszenierten Uraufführung 1989 in Amsterdam nicht mehr szenisch realisiert worden. Louis Andriessen, geboren 1939, ist einer der herausragenden Komponisten Europas und eine Schlüsselfigur der zeitgenössischen niederländischen Kunstszene. Die Deutsche Erstaufführung mit dem Ensemble Modern Orchestra und ChorWerk Ruhr wird inszeniert von Heiner Goebbels. Die Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-Nord bietet mit ihren Dimensionen den passenden Rahmen für dieses Meisterwerk.

Termine: 15. 16. 17. 22. 23. und 24. August, Kraftzentrale, Landschaftspark Duisburg-Nord


De Materie wird gefördert von der Kunststiftung NRW.
Mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung und der Rudolf Augstein Stiftung.

Das Gesamtprogramm der Ruhrtriennale 2014 wird voraussichtlich am 2. April 2014 im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt, gleichzeitig startet der Vorverkauf.


Weitere Informationen zur Akkreditierung sowie Bild- und Textmaterial erhalten Sie im Pressebereich unter www.ruhrtriennale.de

Die Ruhrtriennale wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen sowie von der Europäischen Union – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung. Gesellschafter: Land Nordrhein-Westfalen und Regionalverband Ruhr.

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