Igor Strawinsky: Le Sacre du Printemps / Rite of Spring
Dmitri Kourliandski: Riot of Spring (Uraufführung)
Abschlussproduktion Le Sacre du Printemps bei der Ruhrtriennale ohne Romeo Castellucci.
Das 100-köpfige Orchester MusicAeterna aus Perm unter dem Dirigenten Teodor Currentzis präsentiert stattdessen ein besonderes Konzert.
Die Abschlussproduktion der Ruhrtriennale 2013 Le Sacre du Printemps muss ohne den italienischen Theatermacher Romeo Castellucci stattfinden. Trotz intensiver Bemühungen der beteiligten Partner kann die neue Produktion nicht wie angekündigt realisiert werden. Die Produktion hätte am vergangenen Wochenende bereits im Rahmen des Manchester International Festivals Premiere feiern sollen, wurde aber dort vollständig abgesagt. Bereits gekaufte Tickets: siehe Spalte rechts.
Heiner Goebbels, Künstlerischer Leiter der Ruhrtriennale 2012-2014: „Die Produktion kann in diesem Jahr leider nicht so umgesetzt werden, wie Romeo Castellucci sie ursprünglich für Manchester, die Ruhrtriennale und Perm State Opera konzipiert hat. Neuproduktionen begleiten immer viele Risiken und Herausforderungen. Dass diese künstlerisch herausragende Idee in dem geplanten Zeitraum nicht realisiert werden konnte, bedauern alle Beteiligten. Wir freuen uns aber, dass Teodor Currentzis mit dem weltweit gefeierten Orchester MusicAeterna aus Perm kurzfristig bereit ist, Le Sacre du Printemps im 100. Jahr nach der Pariser Uraufführung konzertant in der Bochumer Jahrhunderthalle aufzuführen.“
Das Programm der beiden Konzertabende wird Strawinskys epochales Meisterwerk in einen aufregenden musikalischen Zusammenhang stellen.
» ›Was haben Sie in Russland am meisten geliebt?‹ Den heftigen russischen Frühling, er schien in einer Stunde zu beginnen und die ganze Erde brach mit ihm auf.« Igor Strawinsky
Igor Strawinskys Le Sacre du Printemps von 1913 brach bei ihrer Uraufführung mit fast gewalttätiger Sprengkraft völlig unerwartet in die Welt der Musik und des Tanzes ein. Unakademisch und nur dem eigenen Ohr verpflichtet verwendet Strawinsky das groß besetzte Orchester wie ein komplex aufgefächertes Riesenschlagzeug. Während die Premiere des Balletts im Théâtre Champs Élysées ein Skandal war und für Tumulte sorgte, erlebte das Werk im Jahr darauf einen großen Erfolg in seiner konzertanten Aufführung. Seit den frühen 1950er Jahren haben Choreografen immer wieder die Auseinandersetzung mit dem ›Sacre‹ gesucht und als Prüfstein für ihre jeweiligen tänzerischen und theatralen Konzeptionen genutzt.