Quay Brothers

Nocturna Artificialia heißt der erste Animationsfilm der Quay Brothers, mit dem sie bereits 1979 die Nachtseiten der Vernunft mit einer hypnotischen Bildsprache in Szene setzten. In den folgen Jahren lassen die Zwillingsbrüder ihre Interessen in viele Richtungen expandieren: Puppenfilm, Kinofilm, Theater, Ballett und Oper, Typografie, Collage, Fantasy-Literatur. Ihr kombinatorischer Stil inspiriert sich zunächst an der europäischen Avantgarde mit Motiven und Stilfragmenten von Bruno Schulz, StanisławLem, Franz Kafka und Robert Walser.

Zahlreiche ihrer Filme werden auf internationalen Filmfestivals präsentiert und ausgezeichnet. Allein Street of Crocodiles und In Absentia werden mit mehr als einem Dutzend Preise ausgezeichnet. In weniger als zehn Jahren entwickeln sich die Quays, geboren 1947, aufgewachsen im ländlichen Pennsylvania, zu international bekannten Experimentalfilmkünstlern. Nach ihrem Studium am Londoner Royal Art College verbringen sie einige Jahre in den Niederlanden, bevor sie 1980 nach London zurückkehren, wo sie gemeinsam mit Keith Griffith Atelier KONINCK gründen, eine Mischung aus Trickfilmstudio, Labor und „Wunderkammer“, das bis heute die höchst produktive Arbeitsbasis bildet für ein multimediales Werk: Trickfilme, Werbe- und TV-Clips, Musikvideos, Literaturadaptionen.

Seit einigen Jahren nehmen Bühnenbilder und Installationen für Theater-, Opern- und Ballettinszenierungen einen immer größeren Raum ein, darunter Produktionen mit und für Karlheinz Stockhausen, Olga Neuwirth, Simon McBurney, Alina Ibragimova und Mikhail Rudy. 2012 widmet das MoMA, New York mit On Deciphering The Pharmacists Prescription For Lip-Reading Puppets den Quay Brothers eine umfangreiche Retrospektive.

Produktionen