Newsletter 19.09.2013

>Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Stifters Dinge u.v.m.: Das Programm vom 19.-23. September 2013
>Pressestimmen zu Helmut Lachenmann/Robert Wilson: Das Mädchen mit den Schwefelhölzern
>Heiner Goebbels: Stifters Dinge - Performance und Unguided Tour in der Kraftzentrale, Duisburg
>Die Quay Brothers im tumbletalk und mit einem Ciné-Concert in der Duisburger Gebläsehalle
>Wichtiger Hinweis: Längere Aufführungsdauer von Robert Lepages Playing Cards: HEARTS im Salzlager der Kokerei Zollverein
>Introducing: No Education - Einladung zum wall window workshop 2013
>Terzwerk: Dortmunder Musikjournalisten begleiten die Ruhrtriennale
>Tipp: Urbane Künste Ruhr präsentiert die „Offene Werkstatt des Archipel In√est" der KUNSTrePUBLIK
>Neu: Produktionsplakate im Online-Shop der Ruhrtriennale
 

Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Stifters Dinge u.v.m.: Das Programm vom 19.-23. September 2013

Nach der von Zuschauern und Medien gefeierten Premiere von Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern in der Inszenierung von Robert Wilson folgen von heute bis Sonntag weitere Vorstellungen in der Jahrhunderthalle Bochum. Wenige Resttickets sind noch verfügbar, auch ein Besuch der Abendkasse lohnt sich. Von Donnerstag bis Sonntag jeweils um 20.30 Uhr. Die freitagsküche geht mit dem Team von Das Mädchen mit den Schwefelhölzern am 20. September in die vierte Runde - eine Einladung zum Essen und Reden, Zuhören und Trinken in persönlicher Atmosphäre im Anschluss an die Vorstellung.

Mit Stifters Dinge ist ab Samstag um 20.00 Uhr die dritte Musiktheaterarbeit der Ruhrtriennale 2013 zu sehen. Erstmals in NRW wird die Erfolgsproduktion von Heiner Goebbels gezeigt, die zuletzt in Moskau, Tokyo und London auf Tour war. Die Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-Nord verwandelt sich in einen faszinierenden Raum voller Töne und Bilder, eine poetische Einladung an die Zuschauer zum Sehen und zum Hören. Eine besondere, individuelle Erfahrung ermöglicht die neue Unguided Tour, die erstmals in Deutschland gastiert. Ab Sonntag ist die Theatermaschine (Mi-So) von 14 bis 18 Uhr aus nächster Nähe zu sehen.

PACT Zollverein ist letztmalig Spielort der Ruhrtriennale 2013 und veranstaltet ab heute, 20.00 Uhr, drei Mal the fault lines von Philipp Gehmacher, Vladimir Miller und Meg Stuart. Die österreichische Tageszeitung Der Standard beschreibt die Arbeit, eine Verbindung von Tanzperformance und Videoinstallation, als eine "groβartige Ménage à trois zwischen Performern, Bild und Publikum".

Der Sonntag steht im Zeichen der legendären Quay Brothers, die um 12.00 Uhr im Museum Folkwang, Essen, im tumbletalk mit sich selbst sind und am Abend um 20.00 Uhr gemeinsam mit dem Arditti Quartet im letzten Ciné-Concert der Ruhrtriennale 2013 im Duisburger Landschaftspark auf Stockhausen, Berg und Lutosławski treffen.

Am Montag Abend um 20.00 Uhr ist das weltweit gefeierte Arditti Quartet in der Reihe der Konzerte im Maschinenhaus der Zeche Carl in Essen erneut zu hören. Mit der Aufführung dreier höchst unterschiedlicher Meisterwerke gibt es einen Eindruck von der ästhetischen Vielfalt der Streichquartettliteratur des 20. Jahrhunderts, unter anderen mit Helmut Lachenmanns Zweitem Streichquartett ›Reigen seliger Geister‹ von 1989.

Weiterhin sind zu sehen: Douglas Gordons Installation Silence, Exile, Deceit in der Mischanlage der Kokerei oder der Tower von rAndom International auf Zeche Zollverein. Beide Installationen sind bei freiem Eintritt zugänglich.

Tickets
Ticket-Hotline: +49(0)221/280 210, www.ruhrtriennale.de oder direkt in den Triennale Centern in Bochum, Essen und Duisburg, bei den Partnern der Ruhrtriennale in Oberhausen und auf Zollverein sowie bei diversen weiteren Vorverkaufsstellen.

the fault lines

the fault lines, Foto: Eva Würdinger


 

Pressestimmen zu Helmut Lachenmann/Robert Wilson: Das Mädchen mit den Schwefelhölzern

„Die Bochumer Aufführung ist unerhört eindrucksvoll, in mancher Hinsicht exemplarisch, wirkt lange nach." Gerhard R. Koch in der FAZ am 16.9.2013

„Was die Solistinnen, das Vokalensemble und die Instrumentalisten unter der Leitung von Emilio Pomarico leisten in dieser Aufführung, das ist wahrhaftig ein Wunder an Präzision und Klangfantasie." Ulrike Gondorf für Fazit im Deutschlandradio Kultur am 14.9.2013

"Er [Lachenmann] umgibt uns mit dem Innenleben einer Schutzlosen. Seine Musik ist vom ersten bis zum letzten Ton mit dem träumenden, frierenden, sterbenden Mädchen identisch. Darum nimmt sie einen mit, in jedem Sinne." Volker Hagedorn in der ZEIT am 19.9.2013

„ [...] ein großer Abend, in jeder Hinsicht auf außergewöhnlichem Niveau, mit einer famosen musikalischen Gesamtleistung und einem starken Performance-Duo. Wilson hat Lachenmann sozusagen kongenial ignoriert. Und ihm, vielmehr seiner subtilen Partitur, dieser "begehbaren Landschaft", den größtmöglichen Raum gegeben." Regine Müller in der nachtkritik vom 14.9.2013

„Oberhalb von Wilsons Publikum sitzen auf allen vier Seiten die Musiker und Sänger. Sie erzeugen unter Anleitung von Dirigent Emilio Pomàrico eine Quadrophonie, die den herben Klanglandschaften Lachenmanns deutlicher strukturieren und auflockern, als dies in Konzertsaal oder Opernhaus möglich wäre. Das ist wunderbar." Reinhard J. Brembeck in der Süddeutschen Zeitung am 16.9.2013

„Die zweite große Musiktheaterproduktion bei der Ruhrtriennale ist ein großer Wurf, eine Inszenierung, die auf die Jahrhunderthalle in Bochum maßgeschneidert ist und in den Raum eine zeit-gelöste Handlung in dunkel-eisigen Farben stellt." Edda Breski im Westfälischen Anzeiger am 16.9.2013

„Ein Glücksfall für die Ruhrtriennale und das zeitgenössische Musiktheater." Pedro Obiera für die Neue Osnabrücker Zeitung am 16.9.2013

Gefördert von der Kunststiftung NRW.
Mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung und der Stiftung pro Bochum.

Das Mädchen mit Schwefelhölzern

Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Foto: Lucie Jansch


 

Heiner Goebbels: Stifters Dinge - Performance und Unguided Tour in der Kraftzentrale, Duisburg

Stifters Dinge ist ein Klavierstück für fünf Klaviere ohne Pianisten, ein Theaterstück ohne Schauspieler, eine Performance ohne Performer. Im Zentrum stehen die Dinge, die im Theater oft als Dekor oder Requisit eine nur illustrative Rolle spielen: der Vorhang, das Licht, die Bilder, die Geräusche, die Töne, die Stimmen, Wind und Nebel, Wasser und Eis.
Der Rand wird zur Mitte, wie bei Adalbert Stifter, der sich auf seinen literarischen Streifzügen im frühen 19. Jahrhundert hingebungsvoll den Erscheinungen am Rande des Geschehens widmet. Er richtet seine Aufmerksamkeit auf die Natur und auf Phänomene, die uns fremd und unbekannt erscheinen.
Ab Samstag, den 21. September, ist Heiner Goebbels' Performance in der Kraftzentrale, Landschaftspark Duisburg-Nord, zu sehen. Von Sonntag, den 22. September an, gibt es Stifters Dinge dann auch alsTheUnguided Tour, die den Besucher zu einer ganz individuellen Erfahrung einlädt.

Stifters Dinge - Performance
Kraftzentrale / Landschaftspark Duisburg-Nord
Premiere: 21. September 2013, 20.00 Uhr
22. September bis 6. Oktober außer montags, jeweils 20.00 Uhr; 24. September und 1. Oktober, 11.00 Uhr
Tickets 25 €, Ermäßigungen ab 12,50 €

Stifters Dinge - The Unguided Tour
Kraftzentrale / Landschaftspark Duisburg-Nord
22. September sowie 25.-29. September und 2.-6. Oktober, jeweils 14.00 bis 18.00 Uhr
Eintritt frei

Eine Produktion des Theatre Vidy Lausanne E.T.E. in Koproduktion mit spielzeit'europa | Berliner Festspiele, Grand Théâtre de la Ville, Luxembourg, schauspielfrankfurt, T&M, Théâtre de Genevilliers/CDN, Migros Kulturprozent. In Korealisation mit Artangel London. Mit freundlicher Unterstützung der Pro Helvetia für die Tour.

Stifters Dinge

Stifters Dinge, Foto: Klaus Grünberg


 

Die Quay Brothers im tumbletalk und mit einem Ciné-Concert in der Duisburger Gebläsehalle

Vor bald 35 Jahren legten die Quays, geboren 1947, aufgewachsen im ländlichen Pennsylvania, ihren ersten Animationsfilm vor und entwickelten sich daraufhin in weniger als zehn Jahren zu international bekannten Experimentalfilmkünstlern, deren Arbeiten sich durch eine hypnotische Bildsprache und den kombinatorischen Stil auszeichnen. Puppenfilm, Kinofilm, Typografie, Collage, Fantasy-Literatur - die Interessen des Brüderpaars sind vielfältig. Seit einigen Jahren nehmen Bühnenbilder und Installationen für Theater-, Opern- und Ballettinszenierungen einen immer größeren Raum ein.

Ihre Kurzfilme In Absentia und Kwartet Smyczkovy, die im Konzert am Sonntag Abend zu erleben sind, gehen von bereits existierenden Kompositionen aus. In Absentia antwortet auf Karlheinz Stockhausens elektronisch-konkrete Two Couples von 1992/1999. Kwartet Smyczkovy - im Untertitel Paraphrase auf ›Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten‹ genannt - basiert auf Witold Lutosławskis Streichquartett von 1964. Auf die melodischen Überlagerungen und flackernden Mikrorhythmen der Komposition reagieren die Quay Brothers mit schroffen und gespenstisch zwielichtigen Bildern. In der Uraufführung dieses Kurzfilms tritt das Arditti Quartet live in einen Dialog mit der Projektion. Zwischen den filmischen Arbeiten spielt das Quartett die Lyrische Suite von Alban Berg, die in ihrem lyrisch-dramatischen Charakter als ›Film zum Hören‹ verstanden werden kann.

Zuvor betreten die beiden amerikanischen Künstler am Mittag die Bühne im Museum Folkwang, Essen. Am Sonntag um 12.00 Uhr stellen die Zwillingsbrüder sich beim sechsten tumbletalk der diesjährigen Ruhrtriennale dem Publikum vor.

tumbletalk 6: Quay Brothers
Museum Folkwang, Essen
22. September 2013 / 12.00 Uhr
In englischer Sprache
Mit Museumseintritt ab 5 €


Quay Brothers: In Absentia
Uraufführung
Gebläsehalle / Landschaftspark Duisburg-Nord
22. September 2013 / 20.00 Uhr
Tickets 20 / 25 / 30 €, Ermäßigungen ab 10 €

Der Film ist ein Auftragswerk des Adam Mickiewicz Instituts Warschau als Teil des Polska Music Programme.


 

Wichtiger Hinweis: Längere Aufführungsdauer von Robert Lepages Playing Cards: HEARTS im Salzlager der Kokerei Zollverein

Nach einer intensiven Probenphase zu dem Theaterstück Playing Cards: HEARTS in der Regie von Robert Lepage hat sich die Dauer von ursprünglich 2 Stunden 30 Minuten auf 4 Stunden 30 Minuten erhöht. Da es sich dabei um eine Uraufführung handelt, sind solche Änderungen im Laufe des kreativen Schaffensprozesses möglich und leider nicht immer vorhersehbar.

Die Anfangszeit bleibt unverändert bei 19.30 Uhr, das Stück wird somit voraussichtlich um Punkt Mitternacht zu Ende sein. Die Ruhrtriennale reagiert auf diese geänderte Situation durch die Einführung einer längeren und einer kürzeren Pause und durch das Angebot eines kostenlosen Shuttlebusses, der an allen Vorstellungstagen 15 Minuten nach Ende des Stückes vom Salzlager auf dem Areal der Kokerei des Welterbe Zollverein zum Hauptbahnhof Essen verkehrt. Die Anmeldung ist über folgende Links und bei unserer Tickethotline (+49 (0) 221 / 280 210) möglich:

29. September, 2. Oktober, 3. Oktober, 4. Oktober, 5. Oktober

Für Gäste der freitagsküche bedeutet dies ebenfalls eine Verschiebung: Statt um 22.00 Uhr beginnt diese nun um 00.15 Uhr in einer besonderen, der späten Zeit angepassten Version.


 

Introducing: No Education - Einladung zum wall window workshop 2013

Seine Notizbücher sind seine private Wikipedia, von zweihundert Zeichnungen schaffen es 20 an die Wand. Den Zeichner Dan Perjovschi inspiriert alles: Gespräche, Gerüchte, Zeitungen, Fernsehen, Witze, wichtige Nachrichten, unwichtige Nachrichten, global, lokal. Die Wurzeln seiner Kunst gehen auf die sozialen und politischen Veränderungen in seiner Heimat Rumänien zurück, auf das Ende der Ceausescu-Diktatur. Heute fokussieren sie Rituale und Verstrickungen einer globalisierten Gesellschaft, die auf Konsum und materielles Wachstum fixiert ist.
Der rumänische Künstler Dan Perjovschi hat das Foyer der Jahrhunderthalle Bochum mit einer Schachtel Kreide in eine Plattform für Debatte und Diskussion verwandelt. Entstanden ist ein Gesellschaftspanorama, das von vornherein auf Zeit angelegt. Im Verschwinden durch Übermalung zeigt sich worum es ihm geht: „There is only one system for me: the here and now."
Die Installation www - wall window workshop ist eine Einladung zum Denken in Bildern, zum Kommentieren und Überzeichnen. Wir laden Sie ein, bei Ihrem nächsten Besuch in der Jahrhunderthalle Bochum ein Stück Kreide zu nehmen und das Kunstwerk weiter wachsen zu lassen.

Zum Videoblog mit Dan Perjovschi.

Noch bis 6. Oktober, im Foyer der Jahrhunderthalle Bochum.

In der Introducing-Reihe im Newsletter und auf dem Facebook-Kanal der Ruhrtriennale stellen wir jeden Tag Künstler, Kollektive oder Thematisches der Ruhrtriennale in kurzen Posts vor.

CCA www 2013

www 2013, Foto: Rainer Schlautmann


 

Terzwerk: Dortmunder Musikjournalisten begleiten die Ruhrtriennale

Hinter Terzwerk stecken eine handvoll Musikjournalismus-Studierende der TU Dortmund, die in ihren Semesterferien zu vielen Veranstaltungen der Ruhrtriennale gehen und mit Künstlern und Besuchern sprechen. Sie nehmen dort Eindrücke auf, die sie beschreiben, erfassen, kritisch reflektieren und mit denen sie spielen. Daraus entsteht dann jede Woche dienstags von 18 bis 19 Uhr die Radiosendung Terzwerk, live auf dem Sender eldoradio*.

Mit dem Terzwerk suchen die Dortmunder Musikjournalisten einen Weg zu einem anderen Kulturradio, das "möglichst frisch und nicht verschwurbelt auf die klassische Musikkultur im Ruhrgebiet blickt".

Terzwerk
nächste Sendung am
24. September um 18 Uhr
Terzwerk auf facebook


 

Tipp: Urbane Künste Ruhr präsentiert die „Offene Werkstatt des Archipel In√est" der KUNSTrePUBLIK

Das Kollektiv KUNSTrePUBLIK erprobt mit dem Archipel In√est Alternativen für aktuelle Stadtplanungsprozesse. Abseits von ökonomischen und wirtschaftlichen Vorgaben werden im Kreis Recklinghausen und den angrenzenden Städten utopische Möglichkeiten der Nutzung öffentlichen Raumes erprobt. Zu diesem Zweck definieren KUNSTrePUBLIK klar begrenzte Sondernutzungszonen im Stadtgebiet - die Inseln des Archipel In√est -, die jeweils nur einem hochspezialisierten, experimentellen Ziel unterworfen werden. Die Künstlergruppe definiert vier Forschungscluster. Künstlerinnen und Künstler werden eingeladen sich thematisch mit diesen auseinanderzusetzen und entsprechende Projekte zu realisieren. In der offenen Werkstatt werden Workshops, Lesungen, Performances und Präsentationen zur den einzelnen Kunstprojekten stattfinden.

Eröffnung: 26. September 2013, 18 Uhr
Offene Werkstatt: 27.-29. September 2013, täglich ab 12 Uhr
Quelle des Archipels (Bahnhofsvorplatz 4, Gelsenkirchen)
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.

Mehr unter www.urbanekuensteruhr.de.
Urbane Künste Ruhr produziert für die Ruhrtriennale auf dem Weltkulturerbe Zollverein die Installation Tower von rAndom International.


 

Neu: Produktionsplakate im Online-Shop der Ruhrtriennale

Zum ersten Mal gibt es jetzt die Möglichkeit, Poster zu einzelnen Produktionen des Festivals über den Online-Shop der Ruhrtriennale zu erwerben. Erhältlich sind unter anderem Motive der beiden großen Musiktheaterproduktionen Delusion of the Fury und Das Mädchen mit den Schwefelhölzern sowie das Poster zum Publikumsrenner test pattern, der Installation von Ryoji Ikeda.

Die Plakate im Format A0 kosten pro Stück nur 5 €.