No Education

No Education ist eine Gegenwehr. Fixiert auf kulturelle Bildung unterschätzen wir häufig, was ein Mensch, also auch ein Kind, an Fähigkeiten und Intuition mitbringt. Dazu gehört auch, die Sprache der Kunst zu verstehen. Ohne Sinnzwang und mit Gefühl für ihre Vielfalt und ihre Ordnung. Die Schönheit einer Partitur, eine Landschaft der Empfindung, die Brüche und Stufen einer Erzählung - No Education basiert auf der Beobachtung, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen offen sind für solche Wahrnehmungen. Schluss mit den ›adults only‹-Bezirken!

Es gibt keinen Grund, einem Zuschauer Komplexität zu ersparen. Und sei er noch so klein. Gerade eine Überforderung kann die Wurzel eines tiefen Eindrucks sein. Die Aufführungen der Ruhrtriennale sind so ausgewählt, dass das Wechselspiel zwischen Musik, Theater, Tanz, Performance, Video und Architektur ohne Bildung und Vorkenntnisse zu erleben ist.

Unser Alltag ist an Communities und Instanzen gebunden, die oft statisch voneinander getrennt sind: Familie, Beruf, Schule, Club, Clique oder Festival. Denken, Fühlen und Handeln ereignen sich an unterschiedlichen Orten. Doch erst im Zusammenspiel dieser Fähigkeiten zeigt sich die sinnliche Flexibilität, die Menschen besitzen.

No Education will für Bewegung zwischen den gewohnten Grenzen sorgen. No Education-Projekte zielen nicht auf ein Ergebnis ab. Sie gehen gelassen davon aus, dass man nicht immer zu einer Lösung kommen muss. No Education ist Nachricht von der Utopie. No Education 2012 ist Mammalian Diving Reflex: The Children's Choice Awards, Folke Köbberling/Martin Kaltwasser: Our CenturY und Boris Charmatz: links.