Romeo Castellucci / Socìetas Raffaelo Sanzio

Romeo Castellucci wird 1960 in Cesena, Italien, geboren. Nach einem Studium der Malerei und Szenografie in Bologna gründet er zusammen mit Claudia Castellucci and Chiara Guidi 1981die Theaterkompanie Socìetas Raffaelo Sanzio. Es ist daher kein Zufall, dass sein Theater nicht den Primat der Literatur voraussetzt, sondern sich als Plastik versteht, reich an Musik, Licht, Referenzen aus der bildenden Kunst und komplexen Maschinen.

Castellucci hat zahlreiche Stücke produziert, in denen er als Autor, Lichtdesigner, Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner agiert. Er ist weltweit als Autor eines Theaters der ganzheitlichen Wahrnehmung bekannt. Er veröffentlicht außerdem zahlreiche theatertheoretische Essays, die die Entwicklung seiner ganz eigenen Theaterästhetik begleiten.
Seine Stücke werden regelmäßig von internationalen Theatern und Festivals eingeladen. 2008 wird Romeo Castellucci zum artiste associé des Festival d'Avignon ernannt, wo er die beeindruckende Trilogie Inferno, Purgatorio, Paradiso, inspiriert von Dantes Göttlicher Komödie, präsentiert. Die Zeitung Le Monde nennt die Trilogie das beste Stück und eins der zehn wichtigsten kulturellen Ereignisse des Jahrzehnts 2000-2010. 2011 inszeniert Castellucci Richard Wagners Parzival am Theatre La Monnaie - De Munt in Brüssel.
Im Rahmen der Kulturhauptstadt RUHR.2010 produziert das Festival Theater der Welt Castelluccis radikalen und viel diskutierten Abend On the Concept of the Face, Regarding the Son of God, vol. I.

Unter dem Namen Socìetas Raffaelo Sanzio arbeitet Castellucci kontinuierlich mit einem Kollektiv von Künstlerinnen und Künstlern zusammen, die teilweise auch an der neuen Produktion FOLK mitwirken: Sergio Scarlatella ist Darsteller in den Arbeiten Giulio Cesare (1997), in Hey girl! (2006) und in Purgatorio (Avignon, 2008), dem zweiten Teil von Dantes Göttlicher Komödie. Der Darsteller Luca Nava ist ebenfalls an Giulio Cesare (1997), sowie an Inferno (2008), dem ersten Teil der Göttlichen Komödie, beteiligt. Giacomo Strada, der auch an den Raumkonzepten Castelluccis mitarbeitet, ist involviert in Inferno, sowie in der Installationen PERSONA (2011 auf der Prague Quadrennial of performance Design and Space) und in der interaktiven Installation Io Penso (Taipei Arts Festival, 2010). Die drei Darsteller sind, ebenso wie Diego Donna, auch in dem aus elf Episoden bestehenden Zyklus Tragedia Endogonidia (2002-2004) zu sehen.

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