Laurent Chétouane

Laurent Chétouane, geboren 1973 in Soyaux, Frankreich, gehört zu den umstrittenen Regisseuren des deutschen Theaters und originären Künstlern der zeitgenössischen Tanzszene.

Nach einem Ingenieurstudium absolviert er ein Studium der Theaterwissenschaft an der Pariser Sorbonne und der Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/M. Seit Ende der 90er Jahre hat Chétouane einen unverwechselbaren Stil entwickelt. In seinen Theaterarbeiten stürzt er Sehgewohnheiten nachhaltig um, indem er Texte, Gesten und Bewegung bewusst und wie fremdbestimmt ausstellt. Seit 2006 choreografiert Chétouane. Mit seinen Tanzstücken #1-#4 entsteht eine zweite Linie in seinem Werk, in der es um die Frage nach der Notwendigkeit und dem Sinn einer Bewegung geht. In seiner Performance Hommage an das Zaudern (2011) führt er das Geschehen an einen Nullpunkt, an dem Gesten der Infragestellung ihre fesselnde Kraft von der Schattenseite der Tat beziehen.
Prägend für die Entwicklung von Chétouanes choreografischer Arbeit ist die langjährige Zusammenarbeit mit Tänzern wie Matthieu Burner, Joris Camelin, Sigal Zouk u.a. Für Tanzstück #1: Bildbeschreibung von Heiner Müller erhält Chétouane 2008 den Wild Card der RUHR.2010 und im selben Jahr den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für hervorragende junge Künstler. 2012 inszeniert Chétouane am Schauspiel Köln Kleists Erdbeben von Chili und am Staatstheater Karlsruhe das Rihm-Projekt Auf Kolonos.

Seit dem Sommersemester 2012 ist Laurent Chétouane künstlerischer Leiter des Master-Studiengangs Dramaturgie am Lehrstuhl für Theaterwissenschaft des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main (Leitung: Nikolaus Müller-Schöll) und weiterhin unterrichtet er an der Freien Universität Berlin sowie als Gastdozent in Oslo, Frankfurt am Main, Hamburg, Leipzig und Bochum. Chétouane war Gastprofessor am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen (Leitung: Heiner Goebbels).

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