Orff/Ponifasio: Prometheus

Musiktheater nach Aischylos

  • © Paul Leclaire
    (c) Paul Leclaire
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»Like the last speeches, the last dances on Earth.«
(Lemi Ponifasio über Prometheus)

Die Kraftzentrale in Duisburg mit ihren monumentalen Dimensionen wird zum Schauplatz für eine außergewöhnliche künstlerische Konstellation: der samoanische Performancekünstler und Choreograf Lemi Ponifasio trifft mit seiner ersten Musiktheaterarbeit auf Carl Orffs wuchtig-dynamische Adaption des Prometheus von Aischylos. Ein großes Ensemble von Sängern, Schauspielern, Tänzern, Choristinnen, Musikern und Laiendarstellern widmet sich der Darstellung der Tragödie des gefesselten und gegen die Götter aufbegehrenden Prometheus.

Lemi Ponifasio hat seit einigen Jahren in Europa mit Stücken wie The Tempest: Without a Body, Birds With Skymirrors und zuletzt mit Le Savali: Berlin bei den Berliner Festspielen 2011 für Aufsehen gesorgt. Seine Arbeiten schreiben die Traditionen und Mythologien seiner pazifischen Herkunft in ein ästhetisch modernes und politisch intendiertes Theater fort. Mit diesem neuen Blick wird Ponifasio in Orffs selten aufgeführter Tragödie einer Ikone des europäischen Mythos begegnen.

In seinem künstlerischen Universum hat Ponifasio immer wieder die Ausgesetztheit des modernen Individuums durch den entschleunigten Rhythmus seiner strengen Ästhetik in einen anderen Bewusstseinsraum überführt. Seine unpsychologische Arbeitsweise berührt sich in den Motiven und Formen mit den prädramatischen Anfängen des europäischen Theaters, auf die auch Orff mit seiner Musikalisierung der ungekürzten altgriechischen Tragödie von Aischylos zurückgreift.

Carl Orffs Musik aus Klang und Rhythmus entspringt ganz der Deklamation der menschlichen Stimme, in der sich die Tragödie ereignet. Die von der originalen Versstruktur befreite Sprachrhythmik wird mit Schlaginstrumenten aus aller Welt vom Orchester in den gesamten Klangraum ausgebreitet und mit archaischen Affekten aufgeladen, die den Hörer unmittelbar erreichen.

Ponifasios starke Bildsprache zwischen Licht und Dunkelheit schärft die Aufmerksamkeit des Zuschauers an der Grenze der Wahrnehmung. Darin tritt sie mit Orffs musikalischer Ästhetik des Schreckens in einen musikalisch-theatralen Dialog, in dem die Kraft und Modernität von Orffs Entwurf neu erscheint. Für diesen neuen musikalischen Blick auf Orffs Partitur ist der Dirigent Peter Rundel der ideale Partner. Er ist in der zeitgenössischen Musik ebenso wie im klassischen Repertoire zuhause und gastiert regelmäßig bei allen großen Orchestern und Opernhäusern in Europa.


Musikalische Leitung —
Regie, Bühne, Kostüm —
Licht —
Klangregie —
Video —
Dramaturgie —
Prometheus —
Kratos —
Hephaistos —
Okeanos —
Io Inachis —
Hermes —
Solotänzerin —
Solotänzer —
Tänzer MAU Company —
Chorus Oceanidum —
Chorifea 1 —
Chorifea 2 —
Chorifea 3 —
Einstudierung Chor —
Orchester —
Ensemble musikFabrik, SPLASH, Orchesterzentrum | NRW, und Statisterie der Ruhrtriennale

Vorstellungen

Spielstätte
Premiere
— 16. September 2012
Weitere Termine
— 18. 21. 23. 25. 27. September
Dauer
— 2 h 30 min
Intros
— 16. 18. 21. 23. 25. 27. September: 19.15 in der Gebläsehalle
Neuinszenierung
Tickets
— 80 / 65 / 45 / 20 €
Ermäßigungen ab 10,00 €
September
  • So16Sep
    20.00 - 22.30
    Orff/Ponifasio: Prometheus am 16. September 2012 um 20.00 Uhr
  • Di18Sep
    20.00 - 22.30
    Orff/Ponifasio: Prometheus am 18. September 2012 um 20.00 Uhr
  • Fr21Sep
    20.00 - 22.30
    Orff/Ponifasio: Prometheus am 21. September 2012 um 20.00 Uhr
  • So23Sep
    20.00 - 22.30
    Orff/Ponifasio: Prometheus am 23. September 2012 um 20.00 Uhr
  • Di25Sep
    20.00 - 22.30
    Orff/Ponifasio: Prometheus am 25. September 2012 um 20.00 Uhr
  • Do27Sep
    20.00 - 22.30
    Orff/Ponifasio: Prometheus am 27. September 2012 um 20.00 Uhr

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Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.