Spielzeit 26.08. - 09.10.

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Eine Gesprächsrunde zur Eröffnung

Rede und Antwort

Zum Auftakt der Ruhrtriennale 2011 versammeln wir Künstler, Wissenschaftler und spirituelle Lehrer zu einer Gesprächsrunde über schöpferische Prozesse, Inspiration und Kreation.

Fragen nach der Verantwortung und Verortung von Kunst in einer globalisierten Welt werden uns dabei besonders beschäftigen. Können Religion oder spirituelle Praxis Anregungen für künstlerische Prozesse geben? Welche Welt-Bilder bestimmen in Zukunft die Bilder unserer Inszenierungen, Kompositionen, Dichtungen? Gilt der Satz von der Universalität der Kunst jetzt erst recht? Wo ist die gesellschaftliche Verantwortung von Kunst heute zu sehen?

Die Auseinandersetzung mit dem Buddhismus kann da vielleicht Antworten geben: Diese Religion, oder besser Welt-Anschauung, hat viele Ausprägungen und Facetten, allen gemeinsam ist das grundlegende Moment des Mit-Fühlens, des Mit-Leidens und damit der Gewaltlosigkeit gegenüber Natur und Umwelt. Bestimmend für den Buddhismus - als nichttheistische Religion - ist nicht der Glaube an etwas (Gott), sondern die spirituelle Praxis der Meditation, der Versenkung.

Der Begriff der Leerheit - Shunyata - als ein zentraler Begriff buddhistischen Denkens - wird im Abendland oft negativ gedeutet: als Horror Vacui missverstanden. Wenn man jedoch die Leere als ›offene Weite‹ begreift, als Raum für Entfaltung und Möglichkeit zum Wandel, lassen sich gerade für Künstler unseres Kulturraums zahlreiche neue kreative Felder entdecken.

Wir laden zu Gedankenaustausch, Besinnung und Gespräch mit Willy Decker, Luk Perceval, Hans Günter Golinski und Michael von Brück.

Im Anschluss werden im Foyer der Jahrhunderthalle elf Kalligraphien des Zen-Meisters Sasaki Gensô Rôshi entrollt: Kalligraphien, deren Form und Inhalt das Motto unserer Spielzeit spiegeln.

Die Turbinenhalle ist nicht beheizt. Wir empfehlen industriekulturtaugliche Kleidung.