Spielzeit 26.08. - 09.10.

Das Schloss

Schauspiel nach dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka. In einer Bearbeitung von Nurkan Erpulat und Jens Hillje

Uraufführung

Bühne
Dramaturgie
Licht
Thomas Langguth
Musik
Tobias Schwencke, Florian Tippe
 
Chor
Aalto Kinderchor

Was ist das Schloss?
»Es war spät abend als K. ankam. Das Dorf lag in tiefem Schnee. Vom Schloßberg war nichts zu sehen, Nebel und Finsternis umgaben ihn, auch nicht der schwächste Lichtschein deutete das große Schloß an. Lange stand K. auf der Holzbrücke die von der Landstraße zum Dorf führt und blickte in die scheinbare Leere empor.« (Franz Kafka, Das Schloß)

Mit dieser nächtlichen Ankunft des Helden beginnt Kafkas letzter Roman Das Schloß, an dem er das Jahr 1922 hindurch schrieb, zwei Jahre vor seinem Tod. Der Roman ist Fragment geblieben, mitten im Satz bricht er ab. So bleibt auch das Ende des Landvermessers K. im Dunklen. Das Schloss hatte ihn angefordert, und nach einer langen, winterlichen Wanderung war er an seinem neuen Arbeitsplatz eingetroffen, aber niemand hatte ihn erwartet. Er beginnt, um seine Anerkennung zu kämpfen. Er weicht nicht zurück. Auf vielen Wegen wird K. versuchen, zum Schloss des Grafen Westwest vorzudringen, aber er wird es nie erreichen. In der gleichen Zeit beginnt er ein Leben im Dorf, er verwickelt sich in Liebschaften, Händel und Intrigen. Er droht sich selbst zu verlieren, denn wer oder was er für die anderen ist, für die vom Schloss und vom Dorf, bleibt immer unsicher und in der Schwebe.

Kafka löst den Konflikt nicht auf, er hat den Roman kurz vor dem Ende abgebrochen. Uns bleibt ein offenes, fruchtbares Rätsel, denn was ist das Schloss? Wofür steht es? Die Vorschläge und Überlegungen reichen von Gott und der Welt der Väter über die moderne Gesellschaft bis hin zum Tod selbst. Existiert es wirklich? Das Schloss gewinnt in den Handlungen und Beziehungen der Menschen des Dorfes Realität, ein System, das die Körper durchfließt. Hier setzt –

Eine Koproduktion der Ruhrtriennale und des deutschen Theaters Berlin.

Die Turbinenhalle ist nicht beheizt. Wir empfehlen industriekulturtaugliche Kleidung.