Buddha goes to Bayreuth
Ein Abend mit Musik von John Cage und einer Uraufführung von Robert Moran
Programm
John Cage
Song Books
Ryoanji for any 20 instruments – in einer Realisation für 20 Streicher und Sopran Solo
Robert Moran
Buddha Goes to Bayreuth
für 2 Chöre und 2 Streichorchester
Uraufführung
John Cage hat in seiner Musik den bisher gültigen Werkbegriff auf seine fröhlich-lachende Art als hinfällig überführt. Er hat gezeigt, dass die Begriffe Musik und musikalische Komposition durchaus nicht deckungsgleich sind. Damit hat John Cage das Selbstverständnis abendländischer Kompositionsweise nachhaltig erschüttert. Er verweigerte jegliche hierarchische Struktur und Kompetenz, sowohl im Alltag als auch in seiner Musik. Die Auseinandersetzung der Neuen Musik mit außereuropäischen Religionen bereicherte dieser außergewöhnliche Komponist um einen entscheidenden Faktor: Er unternahm erst gar nicht den ohnehin zum Scheitern verurteilten Versuch, die Musik außereuropäischer Religionen mit den Mitteln der Neuen Musik nachzuahmen, wie es in der sogenannten Weltmusik üblich ist, sondern schrieb eine Musik, die das überzeugende Ergebnis einer authentischen Durchdringung des Zen-Buddhismus war.
Song Books aus dem Jahr 1970 ist eine Sammlung von 92 äußerst unterschiedlichen Gesangssoli, die einzeln und in vielerlei Kombinationen aufgeführt werden können. Ein berühmter Zen-Garten in Kyoto hat dem zwischen 1983 und 1985 entstandenen Stück Ryoanji seinen Namen gegeben. Aus den vielen Besetzungsmöglichkeiten, die John Cage für dieses Stück als möglich betrachtete, wird eine Fassung für 20 Streicher und Sopran Solo präsentiert.
Buddha Goes to Bayreuth hat der Amerikaner Robert Moran sein Auftragswerk des ChorWerks Ruhr für die Ruhrtriennale 2011 genannt. Moran, Schüler Hans Apostels und Weggefährte von John Cage, hat ein vielseitiges Œuvre geschaffen; es reicht von den stark konzeptorientierten City-Kompositionen wie 39 Minutes for 39 Autos bis zu konventionell niedergeschriebenen Partituren. Mit Buddha Goes to Bayreuth bezieht sich Moran explizit auf Richard Wagners Idee, die Wurzeln des Christentums seien weniger im Judentum als vielmehr im Buddhismus zu orten. Das Stück verwendet Akkorde aus Parsifal und ist für zwei Chöre und zwei Streichorchester geschrieben.
Buddha goes to Bayreuth ist ein Auftragswerk von ChorWerk Ruhr für die Ruhrtriennale.
Der Gasometer ist nicht beheizt. Wir empfehlen industriekulturtaugliche Kleidung. Sie sitzen auf einer Stufentribüne mit Kissen!
ChorWerk Ruhr – Auszug aus Four²
(Komponist: John Cage)
Privatmitschnitt des Konzertes »Schubert in New York« in der Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg vom 31. Januar 2010. Es singt ChorWerk Ruhr unter der musikalischen Leitung von Rupert Huber.
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