PROGRAMMÄNDERUNG: DON JUAN KOMMT AUS DEM KRIEG ENTFÄLLT
Die geplante Neuinszenierung Don Juan kommt aus dem Krieg, die als Koproduktion mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, und den Wiener Festwochen geplant war, muss aufgrund einer Erkrankung von Luc Bondy leider entfallen. Kurzfristig konnten wir eine im Herbst 2010 entstandene Arbeit Bondys als Gastspiel einladen:
EUGÈNE IONESCO
LES CHAISES – DIE STÜHLE
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
In dem surreal-absurden Meisterwerk von Eugène Ionesco wird das greise Paar an der Schwelle zum Tod von jungen Schauspielern dargestellt. Ihr Festredner für die letzten Wahrheiten ist ein trauriger Möchtegern-Popstar in Endlosschleife. Jede mögliche Botschaft ertrinkt in Pseudo-Entertainment.
Luc Bondys Inszenierung des berühmten Einakters von Eugène Ionesco, dem Meister des Absurden, feierte im Herbst 2010 am Théâtre Vidy-Lausanne Premiere. Die Thematisierung von Leben und Tod und der Vergeblichkeit menschlichen Strebens verweist auf ganz eigene Art auf den inhaltlichen Schwerpunkt des diesjährigen Festivals, den Buddhismus. Ionesco schreibt über sein Werk: „Das Thema des Stückes ist das Nichts [...] die Anwesenheit der Unsichtbaren muss immer greifbarer, immer wirklicher werden (will man dem Wirklichen Unwirklichkeit verleihen, so muss man dem Unwirklichen Wirklichkeit verleihen), bis man schließlich an den Punkt gelangt […], da das Unwirkliche zu sprechen, sich beinahe zu bewegen beginnt [...] das Nichts hörbar, konkret wird.“
Ein Gastspiel einer Koproduktion des Théâtre Vidy-Lausanne und der Wiener Festwochen.
Ort
Gebläsehalle, Landschaftspark Duisburg-Nord
Vorstellungen
31. August, 1., 2., und 3. September, jeweils 20.00 Uhr
Pressestimmen
Das absurde Paar im Eheglück: im Tod nicht grotesk vernichtet, sondern aufgehoben. Im Theater. Immer noch das schönste Spielzeug, das eine heillose Welt in die Hände bekommen hat, sich zu retten. Und es gibt wenige, die so schön damit spielen wie Luc Bondy.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1.10.2010
Das Stück hatte der Regisseur, dem Ionesco im Elternhaus begegnet war, schon als blutjunger Anfänger inszeniert. Nun knöpft er sich die „tragische Farce“ noch einmal vor, um sie in eine so hinreißende wie urkomische Liebeserklärung ans farcenhafte Dasein zweier Individuen zu verwandeln: Sie spielen uns ihren Lebensabend und somit auch unser aller Zukunft vor.
Neue Zürcher Zeitung, 1.10.2010