Weit ist mein Gefängnis
Eine Lesung aus dem Werk von Assia Djebar Es liest Elisabeth Orth Einführung Eva-Maria Voigtländer
»Ich komme auf dieses mein Ich von einst zurück, mein verstreutes Ich, das in meiner Erinnerung wieder auflebt, und das, indem es sich dem Wind des Schreibens überlässt, dazu neigt, sich selbst zu bezichtigen, weil es sich nicht verleugnen oder vergessen kann! Sich selbst Lebewohl sagen.« / Assia Djebar
Assia Djebar ist die große, wegweisende Gegenwartsautorin des Maghreb, die einzigartige Chronistin und Literatin des Lebens zwischen den zwei Welten Tradition und westliche Moderne. Sie beschreibt in ihren Büchern in einer »riesigen Fluchtbewegung« ihre und vieler anderer Frauen Suche, ihre Neugier auf das Leben jenseits des Harems, des Frauenhauses, der Wohnungen, die sie nicht »nackt« - d. h. ohne Bedeckung, Schleier, Mantel - verlassen dürfen.
Der Freiheitsdrang dieser Frauen führt sie fort aus den behüteten und bedrückenden Eltern- und Ehehäusern der algerischen Gesellschaft in eine Welt des europäisch geprägten Umgangs, Denkens, Fühlens. Aber auch die Welt der Kolonisatoren, der Franzosen, lässt Missachtung und Repressionen erkennen, der eigene, schmerzhaft errungene Weg kostet Mühe und birgt Gefahren.
Mit Prägnanz, Klarheit, in poetischen Bildern und mit großer Sprachkraft erzählt Assia Djebar Geschichten, die eng mit der Geschichte ihres Landes und ihres eigenen Lebens verknüpft sind - Geschichten des Außen- und Innenlebens, intellektuell bestechend, spirituell anmutend, politisch herausfordernd.
Produktionsteam
Technik: Tanya Hofmann, Horst Mühlberger, Andreas Ohm, Jens Schilling
Marketing: Benjamin Badstieber, Franziska Eilers, Florian Hartlieb, Rebecca Mansfeld, Sonja Neumann, Valeska Scharpey, Corinna Schöne, Helena Stutzinger-Hartlieb, Lena Tischoff, Aleksandra Wojciechowska
Kasse: Katharina Menne, Marthe Mindt, Kerstin Finkel, Inga Lojewski, Julia Niemand