Spielzeit 26.08. - 09.10.
The Astounding Eyes of Rita

The Astounding Eyes of Rita

Anouar Brahem Quartet Ein Konzert aus der Reihe »Century of Song«

Kurator
Dauer
1 Stunde 15 Minuten, keine Pause

Kaum ein Instrument spielt für die Musik des Nahen Ostens eine so grundlegende Rolle wie der Oud, eine Vorform der europäischen Laute. Die reiche Kulturgeschichte dieser Region hat viele Virtuosen auf dem Instrument hervorgebracht. Aber bei Anouar Brahem gehen Kenntnis der Tradition und Offenheit gegenüber neuen Ausdrucksformen eine Konstellation ein, wie man sie in diesem Kulturraum nur selten antrifft.

Als Schüler des Oud-Meisters Ali Sriti ist der 1957 in Halfaouine, Tunesien, geborene Komponist tief in die Geheimnisse klassischer arabischer Musik eingedrungen. Mit diesem Wissen ausgestattet, hat er zu einem Stil gefunden, in dem Einflüsse aus der westlichen und östlichen Hemisphäre zueinander finden können, ohne in kitschige Orientalismen abzugleiten. Ganz gleichgültig, ob er mit Musikern aus Indien oder mit Stars der internationalen Jazzwelt wie Jan Garbarek zusammenspielt, nie erweckt die Fusion der Stile den Eindruck, als wäre sie durch gutgemeinte Intentionen erzwungen worden.

Das Quartett, mit dem Anouar Brahem das aktuelle, von Manfred Eicher für das Label ECM Records produzierte Album The Astounding Eyes of Rita eingespielt hat und mit dem er im Rahmen der Ruhrtriennale 2010 eines seiner seltenen Gastspiele absolviert, ist ein wunderbares Beispiel für seine kosmopolitische Haltung.

Während sich der aus Deutschland stammende und klassisch ausgebildete Klaus Gesing (Bassklarinette) ausgiebig mit Jazz und mit osteuropäischen Musiken auseinandergesetzt hat, wuchs der Schwede Björn Meyer (Bass) mit kubanischer Musik auf und spielte Flamenco, bevor er sich in skandinavische Folklore und in die klassische persische Musik vertiefte. Der Perkussionist Khaled Yassine spielt in den unterschiedlichsten Kontexten und steht, so Anouar Brahem, für eine neue Generation von Musikern im Libanon, die über einen ausgesprochen weiten Horizont verfügen.

Der ungewöhnliche Titel von Anouar Brahems aktueller Produktion nimmt Bezug auf den Schriftsteller Mahmoud Darwish. Zu Lebzeiten wurden seine Lesungen mitunter von tausenden Zuschauern besucht. Als Darwish im Jahr 2008 verstarb, wurde er in Palästina mit einer dreitägigen Staatstrauer geehrt.

Die Reihe Century of Song ist eine Eigenproduktion der Ruhrtriennale

 

Produktionsteam

Kostüme: Ute Packeiser

Technik: Harald Frings, Harald Dutsch Adams, Konrad Thomas Anger, Georg Kolacki, Martin Rudolph, Ioannis Siaminos, Daniel Teusner

Marketing: Benjamin Badstieber, Franziska Eilers, Florian Hartlieb, Rebecca Mansfeld, Sonja Neumann, Valeska Scharpey, Corinna Schöne, Helena Stutzinger-Hartlieb, Lena Tischoff, Aleksandra Wojciechowska 

Kasse: Katharina Menne, Marthe Mindt, Kerstin Finkel, Inga Lojewski, Julia Niemand