Passio – Compassio
Eine musikalische Suche auf den Spuren von J. S. Bach und der Sufi-Mystik Mit Fadia el-Hage, Mustafa Dogan, Vladimir Ivanoff und Sarband, dem Modern String Quartet und Vocanima Köln
»Es mag sein, dass nicht alle Musiker an Gott glauben; an Bach jedoch alle.« / Mauricio Kagel
Viele Religionen und Mythen berufen sich auf Heilsbotschaften, denen schwere Prüfungen und leidvolle Opfer vorangehen. Passio und Compassio, Leiden und Mitleiden des Menschen werden in der abendländischen Kultur nirgendwo so eindringlich verkörpert wie in der Christus-Figur, und kein Künstler hat dieses Mysterium musikalisch so erschütternd und leidenschaftlich dargestellt wie Johann Sebastian Bach in seinen Passionen. Kein Werk der westlichen Musik hat die Freude auf das Kommen und die »Compassio«, das Mitfühlen, unmittelbarer zusammengefügt, als es Bach in seinem Weihnachtsoratorium komponiert hat.
Bach, Jazz, arabische Klassik - können musikalische Welten weiter auseinanderliegen? Vladimir Ivanoff und sein Ensemble Sarband haben sich darauf spezialisiert, Geschichten aus ungewohnten Perspektiven zu befragen und Zusammenhänge herzustellen, die sich erst auf den zweiten Blick erschließen.
Mit seinen arabischen, türkischen und deutschen Musikern, Derwisch-Tänzern, Jazzsaxophonisten und dem Modern String Quartet verwandelt Ivanoff den barocken Geist der bachschen Musik durch die lebendigen Traditionen der arabischen Musik und des Jazz zu neuen Ausdrucksformen. Der strenge Aufbau der vielstimmigen Musik Bachs mit ihren komplexen inhaltlichen und tonalen Geflechten wird aufgebrochen und für vergleichsweise wenige orientalische Instrumente so arrangiert, dass ihre geniale Struktur erhalten bleibt. Die Melodien, jetzt verwoben mit arabischen Melismen, verschmelzen damit auf wunderbare Weise und laden ein zu einer meditativen Reise durch Raum und Zeit, durch Religionen und Kulturen, in einen spirituellen Raum der gegenseitigen Achtsamkeit jenseits persönlicher, konfessioneller und religiöser Schranken - Passio und Compassio.
Eine Auftragsproduktion der Ruhrtriennale.
Produktionsteam
Kostüm: Lika Chkhutiashvili
Maske: Sarah Riches
Technik: Benjamin zur Heide, Sandro Grizzo, Armin Hafner, Tanya Hofmann, Andreas Homeyer, Martin Krutmann, Imke Linde, Mirko Neugart, Stefan Schmitz, Ralph Schwarzenauer, Simon Stabenau
Vorderhaus
Assistenten: Raymond Dudzinski, Heike Herbertz-Kunert
Mitarbeiter: Natalie Ehrnhöfer, Nina Heuer, Natalie Hollweg, Sabine Janowski, Maurice Ku, Christina Menge, Ana Paula Rodrigues, Laura Roser, Maren Schiek, Thomas Schulte, Elena Streicher, Martin Usdrowski, Nadine van den Heuvel
Marketing: Benjamin Badstieber, Franziska Eilers, Florian Hartlieb, Rebecca Mansfeld, Sonja Neumann, Valeska Scharpey, Corinna Schöne, Helena Stutzinger-Hartlieb, Lena Tischoff, Aleksandra Wojciechowska
Kasse: Katharina Menne, Marthe Mindt, Kerstin Finkel, Inga Lojewski, Julia Niemand