Spielzeit 26.08. - 09.10.
Jerusalem

Jerusalem

Die Stadt der Zwei Frieden

Deutsche Erstaufführung
Leitung
Sprecher
Manuel Forcano
Mit
Khaled Abu Ali, Usama Abu Ali, Razmik Amyan, Wahab Badarne, Omar Bashir, Jean Pierre Canihac, Daniele Carnovich, Lluis Coll Trull, Yair Dalal, Beatrice Delpierre, Lior Elmalich, Pedro Estevan, Montserrat Figueras, Manuel Forcano, Francesc Garrigosa, Jordi Giménez, Michael Grébil, Yagel Harel, Elies Hernandis, Jean Imbert, Daniel Lassalle, Michel Lasalle, Andrew Lawrence-King, David Locqueneux, Sebastian Marq, Jose Antonio Martinez, Erez Shmuel Mounk, Gaguik Mouradian, Begoña Olavide, Dimitris Psonis, David Sagastume, Haïg Sarikouyoumdjian , Jordi Savall, Muwafak Shahin Khalil, Christophe Tellart, Serge Tizac, Lluís Vilamajó, Furio Zanasi
Premiere
27. August 2009
Einführungen
29., 31. August

»Gott hat einst nach Erschaffung der Erde und des Himmels alle Schönheit seiner Schöpfung in zehn gleiche Teile aufgespaltet. Neun Teile dieses Glanzes gab Gott der Stadt Jerusalem und nur einen Teil der restlichen Welt. Gleichermaßen wurden alles Leid von Gott in zehn Teile aufgespaltet. Neun Teile Trauer gab der Schöpfer Jerusalem und nur einen einzigen der übrigen Welt.« / Talmud


Diese Erzählung aus dem Talmud vergisst, dass Gott auch neun von zehn Teilen des Hasses und der Unversöhnlichkeit in der Welt an Jerusalem vergeben hat. So lasten Leid und Trauer wie ein ewiger Fluch auf dieser sagenreichen Stadt – die doch mehr als jede andere zur geistigen Heilsgeschichte der Menschheit beigetragen hat. Gläubige aller drei monotheistischen Religionen betrachten Jerusalem als den Ort, den ihr Gott besonders gesegnet hat. Jerusalem wurde zum Ziel von friedlichen Pilgern sowie von kriegerischen Soldaten und Heeren, die gegen die Stadt zogen und sie über vierzig Mal belagerten, in Brand gesteckt, geplündert und verwüstet haben. Alle erheben Anspruch auf das heilige Jerusalem und wehren sich mit ganzer Kraft gegen die Ansprüche anderer gläubiger Menschen und anderer Götter.

Eine frühe Auslegung des Namens Jerusalem ist die Übersetzung seiner hebräischen Bezeichnung als Stadt der zwei Frieden, in deutlicher Anlehnung an den himmlischen und den irdischen Frieden – ersterer von Propheten versprochen und ausgerufen, letzterer von Machthabern aller Zeiten angestrebt.

Jüdische, christliche und moslemische Musiker stellen an diesem Abend das Schicksal der Heiligen Stadt vor. In Texten und Musikstücken erzählen sie von Menschen, die ihre Geschichte prägten und die mit ihren Träumen und Alpträumen, ihren Hoffnungen und Verzweiflungen hier lebten – jüdische, christliche und moslemische Stücke aus urdenklichen Zeiten bis in die Jetztzeit, in denen Jerusalem als Stadt auftritt, die hofft, eines Tages die zwei Frieden ihres Namens miteinander zu vereinen.

 

Gastspiel.
Hespèrion XXI wird unterstützt von Inaem. La Capella Reial De Catalunya wird unterstützt von La generalitat de catalunya, institut de cultura, institut ramon llull.