Spielzeit 26.08. - 09.10.
Dritte Generation

Dritte Generation

Work in Progress – Von Yael Ronen

In deutscher, arabischer, hebräischer und englischer Sprache mit deutschen Übertiteln.

»Our way of thinking and behaving nowadays is influenced by events which have happened over 60 years ago, even before our parents were born.« / Yael Ronen


In einem ›work in progress‹ analysiert die israelische Autorin und Regisseurin Yael Ronen gemeinsam mit ihrem Team und einer Gruppe von deutschen, palästinensischen und israelischen Schauspielern den gordischen Knoten, der diese drei Nationen bestimmt. Die Beteiligten haben sehr unterschiedliche familiäre Hintergründe: Sie sind auf beiden Seiten des ehemals geteilten Deutschlands geboren, sind muslimische und christliche Palästinenser, die mit israelischem Pass in Haifa und Tel Aviv leben, oder sie stammen aus jüdischen Familien unterschiedlicher Herkunft – aus Europa, dem Nahen Osten oder Nordafrika. Neben der Auseinandersetzung mit dem Hier und Jetzt konzentriert sich die Arbeit auf die Jahre, in denen die Ursprünge für unser heutiges Selbstverständnis liegen. Begriffe wie Erinnerung, Schuld, Täter und Opfer sowie ihre Bedeutung für uns heute werden hinterfragt – sowohl im öffentlichen als auch im privaten Gebrauch. Dabei geht es nicht um Konkurrenz der jeweiligen nationalen Gründungsmythen, sondern um eine Annäherung an die Grundlagen, auf denen unsere persönliche Identität im jeweiligen nationalen Kontext basiert.

Die erste Arbeitsphase von Dritte Generation fand im Juni 2008 in Israel und Deutschland statt, eine erste Präsentation wurde beim Festival Theater der Welt 2008 in Halle gezeigt. Der zweite Schritt dieses Projekts ist eine weitere Arbeitsphase in Tel Aviv und Berlin, während der eine Aufführung entwickelt wird, die auf der Recherche der ersten Präsentation basiert. In Koproduktion mit der Ruhrtriennale zeigt Yael Ronen in Essen die dritte Phase ihres work in progress.


Eine Koproduktion der Ruhrtriennale, der Schaubühne am Lehniner Platz und des Habima National Theatre of Israel im Auftrag von Theater der Welt 2008 in Halle an der Saale. Mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes und des Goethe-Instituts.