RuhrTriennale
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Welt erfahren Cees Nooteboom liest aus seinem Gesamtwerk, Werner Wölbern rezitiert Gedichte des Autors

»Eines Tages, und ich weiß, wie romantisch und altmodisch das klingt, aber in meinem Leben hat es sich so abgespielt, habe ich den Rucksack gepackt, Abschied von Mutter und den Zug nach Breda genommen und mich eine Stunde später an der belgischen Grenze an den Straßenrand gestellt und den Daumen hochgestreckt; und damit habe ich eigentlich nie mehr aufgehört.«
Cees Nooteboom

Als junger Mann begann Cees Nooteboom eine Reise, die noch immer andauert. Auf seinen Wegen in die Fremde begegnet er den Wundern und den Enttäuschungen, den Idyllen und dem Grauen der anderen Welten und er erkennt: »Denk dran, wohin du auch kommst auf einer Reise, du wirst immer auf dem Stuhl eines anderen sitzen. Die Welt gehört anderen, du darfst sie dir ansehen, um sie besser zu verstehen – oder um dich selbst besser zu verstehen –, aber du kannst diese Welt nicht werden.«

Seine inzwischen in mehreren Bänden gesammelten Reiseerzählungen, die weniger Reportagen als vielmehr von genauer Beobachtung getragene, reflektierende Betrachtungen sind, berichten aus abgelegensten Weltgegenden, denen der Reisende sich oft unter großen Mühen nähert. Nooteboom lässt den Leser teilhaben an der Erfahrung der Fremde, »in der der Reisende zum Kind wird und nur noch auf Dinge zeigen kann«.