RuhrTriennale
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O, nuit d'amour ... ! Ein Abend mit Vesselina Kasarova und Jan Josef Liefers

 
Musikalische Leitung:
Michael Güttler
 
Mit:
Duisburger Philharmoniker
Raum:
Joachim Janner

Der Anspruch war von bestem literarischem Geschmack: »Durch Aufzeichnung ein bisschen von dem Fieber, das an der berauschenden Existenz von Paris das Eigentümliche ist, aufleben zu lassen«. Doch was den Brüdern Goncourt um 1850 vorschwebte, war nicht weniger, als »ein gewaltiges Vivarium« ihrer Epoche zusammenzustellen.

Wie diese napoleonische Gesellschaft im hemmungslosen Rausch der Frivolität klang - das hatte ein Fremder in Musik gefasst, ein Kölner Jude, der zum populärsten Komponisten des Second Empire werden sollte. Jacques Offenbach (1819-1880), der mit einem unfassbar melodischen Einfallsreichtum gesegnet war - und gleichzeitig mit satirischem Spürsinn die Frivolitäten, Anmaßungen und Sehnsüchte der Pariser beobachtete.

O, nuit d'amour ... ! vereint die Skizzen von Edmond (1822-1896) und Jules (1830-1870) de Goncourt von betrunkenen Mätressen, guter Gesellschaft (»eine Vereinigung zu übler Nachrede«) und von kaltblütig erschossenen Katzen mit der aufgedrehten, erotisierten und wirbelnden Musik von Jacques Offenbach. Sowohl die Schriftsteller als auch der Komponist waren boshafte – immer aber auch liebevolle Chronisten ihres aberwitzigen Zeitalters.

Vesselina Kasarova zählt zu den Ausnahmeerscheinungen der Opernwelt: Ihre vokale Souveränität und Strahlkraft, ihre Musikalität, die anziehend dunkle Farbe ihres Timbres machen sie zu einer der faszinierendsten Sängerinnen unserer Zeit. Ihre Interpretationen der Frauenfiguren von Mozart, von Rollen des Belcanto und des französischen Fachs sind legendär – dass sie zudem die unwiderstehliche Offenbach-Diva ist, macht sie zum Ereignis.

Jan Josef Liefers ist einer der vielseitigsten Schauspieler seiner Generation. Er verkörperte die unterschiedlichsten Bühnenfiguren und wurde einem breiten Publikum durch prägnante Film- und Fernsehrollen bekannt, besonders durch den scharfzüngigen Forensiker Karl-Ludwig Boerne im Münsteraner Tatort - dessen genüsslicher Sarkasmus übrigens durchaus mit dem pointierten Tonfall der Goncourts vergleichbar ist.

Eine Produktion der RuhrTriennale.
Mit freundlicher Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer der RuhrTriennale.