RuhrTriennale
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Flesh and Blood, Hearts and Minds Billy Bragg & Rosanne Cash

Musical Director:
Vocals, guitars:
Vocals, guitars, grand piano:
Guitar, steel guitar, mandolin:

Outspoken – ein wunderbares Wort im Englischen – steht für den Wesenszug, der unsere beiden Gäste des dritten Century of Song-Projekts verbindet. Freimütig setzte sich Billy Bragg schon früh mit gesellschaftspolitischen Anliegen auseinander. Als 20-Jähriger
kaufte er sich 1977 mit 175 Pfund vom Dienst in der Royal Army frei und gründete lieber eine Punkband. Immer wieder engagierte er sich politisch (so zum Beispiel während des zwölfmonatigen Streiks der britischen Bergarbeiter, gegen Rassismus und gegen Neoliberalismus) und brachte seine Überzeugung auch musikalisch zum Ausdruck - ohne sich jedoch auf den Protestsänger reduzieren zu lassen. Ende der 90er Jahre nahm er mit der Band Wilco zwei Alben mit nachgelassenen Texten der Folklegende Woody Guthrie auf, die er für die Aufnahmen vertonte (Mermaid Avenue I & II). Engagement, und das wird deutlich in seinen Songs und seinem Timbre, ist bei Bragg Notwendigkeit und nicht Pose.

Das gilt auch für Rosanne Cash, die sich ebenso beherzt für Umweltthemen oder gegen den Irak-Krieg engagierte. Cash, Tochter von Johnny Cash, variiert zudem die Möglichkeiten der Country-Musik immer wieder in andere musikalische Bereiche. So arbeitete sie immer wieder mit Künstlern wie Jakob Dylan (von den Wallflowers), Joe Henry, Marc Cohn und Lyle Lovett zusammen und entwickelte als Songwriterin einen spezifischen Tonfall, der zu mehreren Nummer-1-Hits in den amerikanischen Country-Charts führte.

»Man kann sich wohl kaum zwei Songwriter der letzten 20 Jahre vorstellen, die sich jeweils intensiver mit sozialen Themen in einer derart herausfordernden Weise auseinandergesetzt haben. Billy Bragg ist für seine unverblümten Songs bekannt, Songs, die den Kern einer Sache treffen. Ihm ist zudem ein seltenes Talent gegeben: Das politische immer auch mit einem unerschütterlichen Humanismus zu verknüpfen. Rosanne Cash (die übrigens auch Schriftstellerin ist) erweiterte im Lauf der Jahre immer wieder die Grenzen ihres Erbes, der Country-Musik, indem sie die Themen Liebe und Verlust aus dem Blickwinkel von individueller Reife und Verantwortung entwickelte.«
Joe Henry

Eine Produktion der RuhrTriennale.