11 Fragen an ...
Wolfgang Niedecken
Musiker
Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in Ihnen die stärkste Emotion ausgelöst?
Die stärksten Emotionen lösen bei mir regelmäßig ganz einfache Songs aus. In letzter Zeit beispielsweise Neil Youngs Only a dream oder Bob Dylans When the deal goes down.
Wenn Sie von Ihrem eigenen Haus bzw. Ihrer Institution absehen, in welchem Gebäude der Kultur würden Sie gern die Nacht verbringen?
Im Fillmore East, Ende der sechziger, oder im CBGB’s, Ende der siebziger Jahre (beides in New York).
Ein Sponsor überlässt Ihnen eine Million Euro. Wie verwenden Sie das Geld?
Zwei Varianten, die egoistische und die altruistische:
A) Weltreise mit Frau und vier Kindern
B) Durchreichen an das World Vision-Reception-Center Gulu, Nord-Uganda
Wenn Sie nicht wären, was Sie sind, wer oder was hätten Sie sonst sein mögen?
Einer, der Menschen von furchtbaren Krankheiten heilen kann.
Welches Bauwerk in NRW mögen Sie am liebsten?
Die Severinstorburg, am Kölner Chlodwigplatz.
Womit beginnen Sie gewöhnlich den Tag?
Mit einer Tasse Tee und 30 km Radfahren am Rhein entlang.
Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie das Wort »Publikumsrenner« hören?
Verdamp lang her.
Die am häufigsten vorkommende Berufskrankheit in Ihrer Profession?
Heiserkeit und Selbstüberschätzung.
Von welchem großen Maler oder Fotografen hätten oder würden Sie sich am liebsten porträtieren lassen?
Von Larry Rivers, dem Maler der Beat-Generation, und zwar in dem Stil, in dem er Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre gemalt hat.
Wenn Sie die Wahl hätten, wären Sie lieber Faust oder Mephisto?
Faust
Nennen Sie ein Bild gegen schlechte Laune.
Der Blick vom Dach des Cafe France in Marrakesch über den Djema el Fna.
Charlotte Müller
Die Schauspielerin ist festes Mitglied des Berliner Ensembles. Sie spielt die Hauptrolle in Schillers "Die Jungfrau von Orleans" in der Inszenierung von Claus Peymann.
Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in Ihnen die stärkste Emotion ausgelöst?
Arpeggione Sonate von Schubert
Wenn Sie von Ihrem eigenen Haus bzw. Ihrer Institution absehen, in welchem Gebäude der Kultur würden Sie gern die Nacht verbringen?
Notre-Dame
Ein Sponsor überlässt Ihnen eine Million Euro. Wie verwenden Sie das Geld?
Ich mache verschiedenste Menschen glücklich - so weit das mit Geld eben geht.
Wenn Sie nicht wären, was Sie sind, wer oder was hätten Sie sonst sein mögen?
Indianer
Welches Bauwerk in NRW mögen Sie am liebsten?
Der prunkvolle Bau der Schauspielschule Bochum
Womit beginnen Sie gewöhnlich den Tag?
Mit dem Aufstehen
Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie das Wort »Publikumsrenner« hören?
Oh Gott...
Die am häufigsten vorkommende Berufskrankheit in Ihrer Profession?
Stress (Eu- und Dis-)
Von welchem großen Maler oder Fotografen hätten oder würden Sie sich am liebsten porträtieren lassen?
Andy Warhol
Wenn Sie die Wahl hätten, wären Sie lieber Faust oder Mephisto?
Mephisto
Nennen Sie ein Bild gegen schlechte Laune.
Sonne auf Birkenlaub, das Meer oder Sternenhimmel
Sandra Hüller
Die Schauspielerin ist als Prinzessin Natalie von Oranien in Kleists »Prinz Friedrich von Homburg« zu sehen.
Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in Ihnen die stärkste Emotion ausgelöst?
Helnwein: Das Lied, Franz von Stuck: Die Sünde, das Domfenster von Gerhard Richter, Lieder von PJ Harvey, frühere Lieder von Tori Amos, Fotografien von Nan Goldin, Vespertine von Björk, Hole von Christoph Büchel (Installation), The Hours von Stephen Daldry etc.
Wenn Sie von Ihrem eigenen Haus bzw. Ihrer Institution absehen, in welchem Gebäude der Kultur würden Sie gern die Nacht verbringen?
In keinem.
Ein Sponsor überlässt Ihnen eine Million Euro. Wie verwenden Sie das Geld?
Ich würde versuchen, eine Schule in Afrika zu bauen.
Wenn Sie nicht wären, was Sie sind, wer oder was hätten Sie sonst sein mögen?
Gitarristin, Pianistin, Schriftstellerin, Hebamme.
Welches Bauwerk in NRW mögen Sie am liebsten?
Tanztheater Wuppertal.
Womit beginnen Sie gewöhnlich den Tag?
Ich strecke mich.
Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie das Wort »Publikumsrenner« hören?
Geld. Aufregung. Endlichkeit.
Die am häufigsten vorkommende Berufskrankheit in Ihrer Profession?
Alkoholismus. Depression.
Von welchem großen Maler oder Fotografen hätten oder würden Sie sich am liebsten porträtieren lassen?
Gerhard Richter. Boris Eldagsen.
Wenn Sie die Wahl hätten, wären Sie lieber Faust oder Mephisto?
Beide.
Nennen Sie ein Bild gegen schlechte Laune.
Schlafende Kinder.
Jörn Arnecke
Komponist von UNTER EIS
Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in Ihnen die stärkste Emotion ausgelöst?
Ein einfaches Lied mit Gitarren-Begleitung auf einer Abendwanderung im Watt.
Wenn Sie von Ihrem eigenen Haus bzw. Ihrer Institution absehen, in welchem Gebäude der Kultur würden Sie gern die Nacht verbringen?
Im Pariser Louvre.
Ein Sponsor überlässt Ihnen eine Million Euro. Wie verwenden Sie das Geld?
Anschubfinanzierung dafür, dass jedes Sinfonieorchester pro Spielzeit einen Komponisten anstellt.
Wenn Sie nicht wären, was Sie sind, wer oder was hätten Sie sonst sein mögen?
Ich bin gerne ich.
Welches Bauwerk in NRW mögen Sie am liebsten?
Das Zelt (Bühnenbild von Unter Eis) in der Jahrhunderthalle Bochum.
Womit beginnen Sie gewöhnlich den Tag?
Mit Nachdenken.
Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie das Wort »Publikumsrenner« hören?
Ob ich das wohl auch mag?
Die am häufigsten vorkommende Berufskrankheit in Ihrer Profession?
Geistige Umnachtung.
Von welchem großen Maler oder Fotografen hätten oder würden Sie sich am liebsten porträtieren lassen?
Marc Chagall.
Wenn Sie die Wahl hätten, wären Sie lieber Faust oder Mephisto?
Faust.
Nennen Sie ein Bild gegen schlechte Laune.
S. 128 aus Unter Eis: Facts facts facts and zero opinions, das ist Ihre Lebensversicherung!
Tim Staffel
Autor von NEXT LEVEL PARZIVAL
Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in Ihnen die stärkste Emotion ausgelöst?
Albert Camus: »Der erste Mensch« (Literatur) / »La Haine« von Mathieu Kassovitz (Film).
Wenn Sie von Ihrem eigenen Haus bzw. Ihrer Institution absehen, in welchem Gebäude der Kultur würden Sie gern die Nacht verbringen?
Neue Galerie in Kassel während der documenta 2007.
Ein Sponsor überlässt Ihnen eine Million Euro. Wie verwenden Sie das Geld?
Ich errichte einen Schutzraum für Gedanken – gegen Verwertungszwang.
Wenn Sie nicht wären, was Sie sind, wer oder was hätten Sie sonst sein mögen?
Basketballprofi in der NBA.
Welches Bauwerk in NRW mögen Sie am liebsten?
RheinEnergieStadion, Köln.
Womit beginnen Sie gewöhnlich den Tag?
Kaffee trinken und Schreiben.
Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie das Wort »Publikumsrenner« hören?
Jeder will hin, weil alle davon reden.
Die am häufigsten vorkommende Berufskrankheit in Ihrer Profession?
Anmaßung.
Von welchem großen Maler oder Fotografen hätten oder würden Sie sich am liebsten porträtieren lassen?
Jörg Sasse.
Wenn Sie die Wahl hätten, wären Sie lieber Faust oder Mephisto?
Keiner von beiden.
Nennen Sie ein Bild gegen schlechte Laune.
Paul Gauguin: Tropische Landschaft auf Martinique.
Juli Zeh
Autorin von CORPUS DELICTI
Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in Ihnen die stärkste Emotion ausgelöst?
Wahrscheinlich war das der Roman »Ada oder das Verlangen« von Nabokov.
Wenn Sie von Ihrem eigenen Haus bzw. Ihrer Institution absehen, in welchem Gebäude der Kultur würden Sie gern die Nacht verbringen?
Im Museo del Prado in Madrid.
Ein Sponsor überlässt Ihnen eine Million Euro. Wie verwenden Sie das Geld?
Ich rette in Ostdeutschland irgendein schönes Anwesen vor dem Verfall und richte dort Künstlerstipendien ein.
Wenn Sie nicht wären, was Sie sind, wer oder was hätten Sie sonst sein mögen?
Ein Jockey.
Welches Bauwerk in NRW mögen Sie am liebsten?
Die Südbrücke in Bonn. Ein wichtiger Ort meiner Kindheit und Jugend.
Womit beginnen Sie gewöhnlich den Tag?
Mit einem starken Kaffee und einem Blick aus dem Fenster.
Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie das Wort »Publikumsrenner« hören?
Nichts. Ich weiß ja gar nicht, worum es geht.
Die am häufigsten vorkommende Berufskrankheit in Ihrer Profession?
Schreibkrise in Kombination mit Weltschmerz und Depression.
Von welchem großen Maler oder Fotografen hätten oder würden Sie sich am liebsten porträtieren lassen?
Von Richard Patterson. Aber ich fürchte, der malt keine Porträts.
Wenn Sie die Wahl hätten, wären Sie lieber Faust oder Mephisto?
Auf alle Fälle Mephisto, keine Frage.
Nennen Sie ein Bild gegen schlechte Laune.
Blue Minotaur von Richard Patterson. Oder einfach der Anblick von zwei spielenden Hunden auf der Wiese.
Jürgen Flimm
Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in Ihnen die stärkste Emotion ausgelöst?
Immer noch die Matthäus Passion.
Wenn Sie von Ihrem eigenen Haus bzw. Ihrer Institution absehen, in welchem Gebäude der Kultur würden Sie gern die Nacht verbringen?
Teatro di San Carlo in Napoli.
Ein Sponsor überlässt Ihnen eine Million Euro. Wie verwenden Sie das Geld?
Für Kindertheater.
Wenn Sie nicht wären, was Sie sind, wer oder was hätten Sie sonst sein mögen?
Pastor in Rohdingen.
Welches Bauwerk in NRW mögen Sie am liebsten?
Den Kölner Dom und die Jahrhunderthalle.
Womit beginnen Sie gewöhnlich den Tag?
Mit einem guten Frühstück und guter Musik.
Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie das Wort »Publikumsrenner« hören?
Schlangen an der Kasse und langer Applaus.
Die am häufigsten vorkommende Berufskrankheit in Ihrer Profession?
Depression.
Von welchem großen Maler oder Fotografen hätten oder würden Sie sich am liebsten porträtieren lassen?
Von den Baus’. Von Wyeth.
Wenn Sie die Wahl hätten, wären Sie lieber Faust oder Mephisto?
Viel lieber Faust!
Nennen Sie ein Bild gegen schlechte Laune.
Das Foto meiner Frau.