RuhrTriennale
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Uns ist in alten Maeren wunders viel geseit Jürgen Flimm liest aus dem »Nibelungenlied«

Rezitation:
Bühne:
Joachim Janner
Vorstellung:
30. September
Beginn:
11:00
Spielstätte:
Preise:
einheitlich
10 €

Länge: 2.400 Strophen. Verfasser: unbekannt. Generationen von Historikern und Literaturwissenschaftlern konnten sich mit der anonymen Autorenschaft des umstrittenen Stoffs nicht abfinden. Noch gegen Ende seines Lebens grollte Friedrich II. von Preußen, dass ihm das Nibelungenlied »nicht einen Schuss Pulver werth« sei, Goethe hingegen lobte das »köstliche Werk« und Heine wiederum ärgerte sich über diese »Sprache von Stein«, deren Verse er nur wie »gereimte Quader« lesen konnte. Die in Tirol, der Schweiz und in Süddeutschland aufgefundenen Handschriften sind vermutlich zwischen 1180 und 1210 entstanden - der Zeit Walther von der Vogelweides und wahrscheinlich auch der Entstehungszeit des Parzival von Wolfram von Eschenbach. Gesungen übrigens wurde das »Lied« erst Ende des 19. Jahrhunderts in der Dramatisierung von Richard Wagner - das »liet« ist im Mittelhochdeutschen als »Werk« zu verstehen (die letzte Zeile in einer der Handschriften lautet: »daz ist der Nibelunge liet«).
Das in 39 Aventiuren (Abenteuer) gegliederte Nibelungenlied besteht aus zwei Teilen. Die ersten 1 9 Abenteuer erzählen von der Begegnung Kriemhilds, Brunhilds, Siegfrieds und seiner Ermordung durch Hagen - die letzten 20 Kapitel schildern die Rache Kriemhilds an seinem Tod und den Untergang der Helden.
Jürgen Flimm hat sich als Regisseur zweimal mit dem Stoff auseinandergesetzt: 1988 inszenierte er am Thalia Theater Friedrich Hebbels Nibelungen und im Jahr 2000 folgte bei den Bayreuther Festspielen die Neuinszenierung der Ring-Tetralogie.