RuhrTriennale
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Hamlet Prinz von Dänemark. Ein Trauerspiel von William Shakespeare, Deutsch von Elisabeth Plessen

Wiederaufnahme
Bühne:
Wilfried Minks
Kostüme:
Lucie Bates
Musik:
Peer Raben
Dramaturgie:
Bärbel Jaksch
 
Mit:
Uwe Bohm, Benjamin Çabuk, Knut Koch, Rüdiger Kuhlbrodt, Barnaby Metschurat, Paulus Manker, EVA MATTES, Klaus Pohl, Hans-Michael Rehberg, Annett Renneberg, Sarah Ross, Otto Sander, Angela Winkler
Premiere:
12. Oktober
Beginn:
19:00
Spieldauer:
4 Stunden, eine Pause
Vorstellungen:
14., 15. Oktober
Beginn:
19:00
Spieldauer:
4 Stunden, eine Pause
Preise:
Kategorie A
40 €
Kategorie B
30 €
Kategorie C
20 €

Da steht er im Schatten eines Containers: loses Haar, Degen im Gurt, rastlos um sich blickend, als sei er auf der Flucht vor einem Feind. Es ist Hamlet, Prinz von Dänemark, Student aus Wittenberg und praktizierender Existenzphilosoph. Mit seiner kritischen Methode, jede Tat stets in Zweifel zu ziehen, gehört er zu den Projektverantwortlichen der Moderne. Seine Reden, seine Metaphysik der In-Frage-Stellung beeinflussten große Teile der westlichen Literatur. Hamlet mit Angela Winkler in der Titelrolle ist Zadeks 20. Shakespeareinszenierung und zweite Hamlet-Version.
In seiner ersten Hamlet-Inszenierung 1977 verlegte er den Hof von Helsingör in eine Fabrikhalle in Bochum-Hamme. Der raue Gestus der Industriearchitektur und Ulrich Wildgruber als Prinz von Dänemark lösten das Stück damals aus allen Einebnungen, die es durch sein Gepräge als Klassiker der Weltliteratur erfahren hatte.
Insofern schließt sich Anfang Oktober in der Bochumer Jahrhunderthalle ein Kreis, wenn Angela Winkler eine Gespanntheit erzeugt, die in jedem Augenblick etwas gänzlich Unerwartetes, Maßloses möglich macht. Sie artikuliert an einem alten Stück ganz gegenwärtige Erfahrungen. Ihr Hamlet, was er durchmacht, seine Melancholie, sein Ekel vor der Welt, das Schmale, Zerbrechliche seiner Existenz, das ist nicht mehr auf Distanz zu halten. Und: Auf der Flucht vor dem Feind ist nicht ganz falsch. Der Feind ist das lauernde Tier der Vernunft.

Wiederaufnahme durch die RuhrTriennale mit wasihrwollt productions.
Gemeinschaftsproduktion Wiener Festwochen, Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, Théatre National de Strasbourg (TNS), zürcher festspiele, Festival Theaterformen / EXPO 2000 Hannover,
Deutsches Schauspielhaus in Hamburg.