RuhrTriennale
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Guantánamo! Art. 5: Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden

Eine Intervention mit Vanessa Redgrave und Freunden
Vorstellung:
10. September
Beginn:
11:00
Preise:
einheitlich
10 €

Bahía de Guantánamo – der exotische Klang, den der Name der Bucht im Süden Kubas mit sich führt, täuscht. Spätestens seit 2002 steht Guantánamo für ein düsteres Kapitel der Großmacht Amerika im Umgang mit Menschenrechten. Seit 1903 steht der strategisch wichtige Hafen von Guantánamo durch einen Leihvertrag (mit unbegrenzter Dauer) den Vereinigten Staaten als Marinestützpunkt für eine jährliche Pachtgebühr von 4.085 US-Dollar zur Verfügung. Das Gebiet umfasst eine Fläche von etwa 118 Quadratkilometern und wird landwärts von einem 28 Kilometer langen Grenzzaun mit Wachtürmen, zum offenen Meer hin durch ein Minenfeld abgesichert.
Nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center eröffnete die amerikanische Regierung am 11. Januar 2002 auf ihrem Stützpunkt das Gefangenenlager Camp X-Ray, das später durch die größere Anlage Camp Delta ersetzt wurde. Interniert wurden in Guantánamo Gefangene aus den Reihen der Taliban und al Qaida – und jene, die man dem Umfeld dieser Gruppierungen zuordnete. Der Grund für die Auslagerung der Lager nach Kuba liegt in der Tatsache, dass Guantánamo nicht der zivilen Gerichtsbarkeit der USA, sondern dem Militärrecht unterworfen ist. Mehrere Organisationen wie etwa das internationale Komitee des Roten Kreuzes erhoben massive Foltervorwürfe, die durch die mittlerweile veröffentlichten Vernehmungsprotokolle bestätigt werden.
Zusammen mit der englischen Schauspielerin und Friedensaktivistin Vanessa Redgrave beschäftigt sich die RuhrTriennale mit dem Thema Guantánamo. Schauspieler lesen aus den Vernehmungsprotokollen, anschließend tragen Vanessa Redgrave und ihre Mitstreiter die Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen aus dem Jahre 1948 vor. Eine Runde mit Aktivisten, Aufklärern, Politikern und Opfern stellt in einer Podiumsdiskussion die Frage nach den Menschenrechten in Zeiten terroristischer Bedrohung.

Lesung und anschließende Diskussion
Moderation Heribert Prantl
Mit Melinda Crane, Klaus Harpprecht, Jonathan Meese, Oskar Negt