Im wunderschönen Monat Mai Ein Abend mit Barbara Sukowa, Hildegard Behrens und Reinbert de Leeuw
Kann man Schumann auch mit Naturstimme singen - oder ist die romantische Liedform zwangsläufig an die Kunstimme des Opernsängers gebunden? Die Theaterund Filmschauspielerin Barbara Sukowa und der Dirigent Reinbert de Leeuw haben sich in ihrem neuen Projekt auf die Suche nach zeitgemäßen Interpretationsmöglichkeiten für das Lied der Romantik begeben.
De Leeuw komponierte die ausgewählten Lieder von Robert Schumann und Franz Schubert in dramatische Zusammenhänge, durch die Barbara Sukowa mit suggestivem Parlando und Schönbergschem Sprechgesang flaniert. Im Vordergrund steht dabei die Erzählung des romantischen Gedankens aus einer heutigen Perspektive - Barbara Sukowas Vortrag und de Leeuws Partitur folgen dem musikalischen Duktus unserer Tage und erinnern gelegentlich an die melancholische Kunst des Chansons.
Dass Natürlichkeit auch zum zentralen Wesensmerkmal einer hochartifiziellen Kunstform werden kann, beweist die große Sopranistin Hildegard Behrens, deren Interpretationen dramatischer Frauenfiguren zu den Wegmarken in der Geschichte des Musiktheaters gehören. Aus verstreuten Tagebuchnotizen des 18jährigen Robert Schumann entnahm der argentinische Komponist Mauricio Kagel vier Blätter, die er zu einem stimmungsvollen Mitternachtsstük (Kagel übernahm die Schreibweise von Schumann) verband. Kagel legte besonderen Wert auf die Textverständlichkeit der Darbietung und schuf daher eine zarttransparente, zugleich aber auch theatralische Orchestration.
Mauricio Kagel:
Mitternachtsstük
Reinbert de Leeuw:
Dreimal sieben Lieder nach Schumann und Schubert
Eine Produktion der RuhrTriennale
Mit freundlicher Unterstützung der RAG Aktiengesellschaft – Hauptsponsor der RuhrTriennale