Steine und Herzen Ein Singspiel
Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war die Welt der Alpen ein Ort des Aberglaubens und düsterer Vermutungen. Man ging davon aus, dass das mysteriöse Riesengebirgeim Herzen Europas die Heimstatt von Drachen, Ungeheuern und Hexen war. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Region Gegenstand systematischer Erforschung, die dann später zur touristischen Ausbeutung führte.
Regisseur und Autor Sven-Eric Bechtolf wird zusammen mit den Tiroler Musikern Andreas Schett, Markus Kraler und ihrer Musicbanda Franui eine Geschichte aus den Anfängen dieser Alpenerforschung erzählen. Das Stück wird jenen Übergang beschreiben, an dem wissenschaftliche Neugier noch als geradezu blasphemische Herausforderung höherer Mächte bekämpft wurde.
Es ist die Geschichte eines Genfer Uhrmachers, der, von unbändigem Wissensdrang getrieben, im Jahr der französischen Revolution mit seinem jungen Assistenten zu einer Expedition in die Hochalpen aufbricht und dort in eine Spirale aus Aberglauben, Forschergeist, Größenwahn und erotischen Verstrickungen gerät.
In der Partitur für Steine und Herzen werden sich die reichen musikalischen Formen alpiner Kulturen spiegeln: Jodler, Viehlockrufe, Totenklagen, Trauermusik und Tanzstücke einer Jahrhunderte alten Musiktradition aus der Mitte Europas, übersetzt in eine musikalische Gegenwart, gespielt und vorgetragen von einem Ensemble aus Schauspielern, Musikern und Sängern.
Ein Auftragswerk der RuhrTriennale