RuhrTriennale
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Le Cadeau: Das Geschenk Szenisches Labor mit Figuren und Objekten

Konzeption:
Lambert Mousseka, Stefanie Oberhoff, Alberto Garcia Sanchez
Regie:
Alberto Garcia Sanchez
Text:
nach einer Erzählung von Hubert Mahela
Ausstattung:
Stefanie Oberhoff
Musik:
Mamie Claudine Mambu, Winni Walgenbach
Sprache:
Deutsch, Französisch, Lingala, Englisch
Leitung Fidena:
Annette Dabs
 
Mit:
Hubert Mahela, Mamie Claudine Mambu, Sigrun Nora Kilger, Anne Morier, Lambert Mousseka, Stefanie Oberhoff, Alberto Garcia Sanchez
Premiere:
3. Oktober
Beginn:
20:30
Spieldauer:
ca. 1 Stunde 20 Min., keine Pause
Vorstellung:
4. Oktober
Beginn:
20:30
Spieldauer:
ca. 1 Stunde 20 Min., keine Pause
Spielstätte:
Einführung:
3. Oktober
Die Einführung beginnt jeweils 45 min vor Spielbeginn
Preise:
einheitlich
20 €

Das Kinder in Deutschland schlimmstenfalls aus Computerspielen kennen, haben sie am eigenen Leib erfahren. Sie wissen, was das ist: Ein bewaffneter Kampf, ein aufflammender Konflikt. Die Rede ist von tausenden von Kindersoldaten im Kongo. Opfer, die zu Tätern wurden.
Unter der Federführung von Unicef ist ein Plan zu ihrer systematischen Demobilisierung erarbeitet worden. In Transit- und Orientierungszentren erhalten die Kinder Unterkunft, Essen, Kleidung und medizinische Versorgung. Ein erster Schritt.

Seit einem Jahr reist eine Gruppe europäischer Künstler regelmäßig in das Krisengebiet um Kinshasa. Darunter Schauspieler, Regisseure, Videokünstler, Bühnenbildner und Musiker. Ihr Zielort ist das Centre de Ressources, eines der jüngsten Kulturzentren im Kongo. Hier treffen sich die Künstler mit Straßenkindern und ehemaligen Kindersoldaten zu einer gemeinsamen Recherche. Sie wollen Theater machen, um neue Kommunikations- und Kunstformen zu entwickeln.

Amako ist heute 17, Lipasa 16 und Elvis 13. Sie haben gelernt, ,aufs Wort zu gehorchen'. Ihr Leben war ein einziger Kampfeinsatz. Inzwischen verdienen sie ihren Lebensunterhalt als Figurentheaterspieler mit Geschichten, in denen Worte keine Befehle mehr sind, sondern Botschaften. Ihre Operationen heißen nicht mehr ,angreifen und zerstören', sondern ,lesen und schreiben', ,zuhören und erzählen', ,erinnern und sammeln'.

Das Festival FIDENA in Bochum unterstützt die Arbeit des Centre de Ressources und war impulsgebend für ein außergewöhnliches Theaterprojekt. Ab Mitte August werden die neun beteiligten Künstler für vier Wochen in der Bochumer Zeche 1 ein Laboratorium einrichten, um künstlerische Arbeit und soziale Intervention zu einem Theaterabend zu verknüpfen. Mit der Wahl ihrer Materialien und Mittel suchen sie nach Erzählformen, die prozesshaften Charakter haben: skulpturale Installationen, Filmszenen, Figurenund Schattentheater, Fund- und Erinnerungstücke. Eine Ausstellung, Vorträge und Diskussionsrunden werden das Projekt begleiten und die Frage nach dem sozialen Vertrag von Kunst neu stellen.

Im Rahmen des Projektes findet am 4. Oktober ab 11 Uhr ein Kolloquium statt. In Vorträgen, Diskussionen und praktischen Beispielen sollen Chancen und Fallstricke der Verbindung von sozialer Intervention und künstlerischer Arbeit untersucht werden. Informationen zum Kolloquium unter 0234/4 77 20 und www.fidena.de.

Eine Produktion der FIDENA, Deutsches Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst e.V., in Kooperation mit der RuhrTriennale

Gefördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Landesstiftung Baden-Württemberg und der Stadt Bochum.
Partner: Hand in Hand International e.V.; Centre de Ressources (CRSAA) - Espace Masolo, Kinshasa; Centre Culturel Francais de Kinshasa; Ambassade de France, Kinshasa; Deutsche Botschaft, Kinshasa; Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg; Kultur Ruhr GmbH sowie die Bochumer Restaurants Blauer Engel, Gallo, Orlando