RuhrTriennale
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Pressemitteilungen 2003

10.10.2003

Die europäische Presse ist fasziniert

Nahezu alle großen europäischen Tageszeitungen berichten in diesen Tagen ausführlich über das Festival RuhrTriennale. Für Publikationen wie Le Monde und Libération in Frankreich oder El País und La Vanguardia in Spanien waren die Aufführungen zwischen Bochum und Duisburg sogar jeweils Tagesthema mit seitenfüllenden Reportagen. Die Reaktionen sind ausnahmslos positiv. Man zeigt sich begeistert vom künstlerischen Niveau und den bizarren Spielstätten.

Le Mondeaus Paris notiert, dass im Ruhrgebiet die Zeiten nun endgültig vorbei seien, wo „Russ-Monster ihren übel riechenden Mundgeruch über ganz Europa verbreitet“ haben. Stahlwerke, Kraftwerke, Kokereien und Hochöfen seien durch die RuhrTriennale wieder zu „Orten für Engel“ geworden. Dabei habe Intendant Gerard Mortier mehr Ideen als es im Ruhrgebiet Fabriken gebe. „Trotz eines bescheidenen Budgets (41 Millionen Euro für drei Jahre) besitzt die Triennale alles, um eine leistungsfähige Kulturmaschine zu werden.“ (Le Monde, 29.9.2003)

Desweiteren liest man in Frankreich: „Wie diese ZAUBERFLÖTE in der ehemaligen Stahlstadt Bochum in der großartigen Jahrhunderthalle präsentiert wird, ist schon an sich ein Spektakel.“ (Le Figaro, 9.9.2003). „Die Spielorte des Festivals bieten unglaubliche Möglichkeiten und sind für sich genommen schon ein Grund zur Begeisterung. So die Zauberflöte in der Jahrhundert­halle: Von der Ouverture an weitet sich der Atem, die lebhaften Züge, der Glanz der Stimmen bekommt etwas Irreales.“ (Libération, 17.9.03)

La Libre Bélgique aus Brüssel resümiert: „Die Bochumer Jahrhunderthalle wurde sehr aufwendig und auf eine wunderbare Weise restauriert. Die Architektur wurde in ihrem Urzustand belassen, aber modernste Technik wurde – diskret und beinahe unsichtbar – hinzugefügt. Sie ist ohne Zweifel eine der derzeit schönsten kulturellen Infrastrukturen Europas.“ (La Libre Belgique, 16.9.2003)

Ivan Hewett berichtet für den Londoner Daily Telegraph „von dem ungewöhnlichsten Opern-Besuch seit langem“ – in einer ehemaligen Gebläsehalle in Duisburg-Nord. Roddy Doyles THE WOMAN WHO WALKED INTO DOORS habe dort wunderbar funktioniert. “The whole thing was a shattering experience? “. (The Daily Telegraph, 11. September 2003)

Ebenfalls aus England staunt Shirley Apthorp in der Financial Times über „9.000 Quadratmeter Stahl und Licht“, die die Bochumer Jahrhunderthalle zu einem außergewöhnlichen Spielort machen, der nach außergewöhnlichen Produktionen verlange. „Und welches Werk könnte besser die Mischung aus luftiger Leichtigkeit und schweißgetränktem Leid einer ehemaligen Kraftzentrale eines Stahlwerkes zum Ausdruck bringen als Messiaens SAINt François D´Assise. Die riesige, leuchtende Kuppel erinnert sowohl an den Eiffelturm als auch an das Rosettenfenster einer Kathedrale. Mit Kabakovs Kuppel ist eine atemberaubende Kombination von stählerner Schwere und transzendentaler Leichtigkeit gelungen, die sich paradoxerweise sowohl in der Hallen-Architektur als auch in den Noten wieder findet.“ (The Financial Times London, 17. September 2003)

El Paísaus Madrid konstatiert: „In Zeiten eines mitleidlos über uns hereinbrechenden kulturellen Nieder­gangs ist eine Aufführung wie SAINT FRANÇOIS D´ASSISE in der Bochumer Jahr­hundert­halle fast ein Wunder. Der Eindruck eines einzigartigen Ereignisses vermittelt schon das Raumkonzept. Die andachtsvolle Stimmung, die aus dem Dialog zwischen Kathedralen – der industriellen und der sozusagen spirituellen – entsteht, verzaubert den Betrachter. Mit einem Operntitel aus dem Standardrepertoire zu triumphieren ist nicht schwierig, solange alles einiger­maßen gut läuft. Dasselbe aber mit einer im Jahre 1983 uraufgeführten Oper von großer Länge und ohne Zugeständnisse zu erreichen, ist unbezahlbar.“ (El País, 15. September 2003)

Die festival-verwöhnten Salzburger Nachrichten berichten über den Bochumer SAINT FRANÇOIS D´ASSISE: Die RuhrTriennale-Inszenierung besteche „durch ihre Einfachheit im Gesamten und ihre Intensität im Detail. Ein wundervoller St. François. Der Heilige Franzikus hat hier (in der Jahrhunderthalle) einen natürlichen, weil nur durch seine Funktion ästhetischen Ort gefunden. Kabakovs Kuppel strahlt, als werde sie von einer inneren Glut befeuert. Vom Blick in diese Kuppel geht eine eigentümliche Sogwirkung aus, die Ruhe, Sammlung gebietet. Großartig auch Dirigent Sylvain Cambreling und sein SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden. Ein sinnlicher, reicher Klang erfüllt die Halle.“ (Salzburger Nachrichten, 24. September 2003)

RuhrTriennale 2003, Herbstsaison vom 6. September bis 12. Oktober

Karten und Informationen unter 0700 2002 3456, im Triennale Center in Essen am Hauptbahnhof 2 oder unter www.ruhrtriennale.de