RuhrTriennale
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RuhrFutur der Jugendclub

5. März, 2. April, 7. Mai, 4. Juni

7. Mai

Verspätetes Aprilwetter. Ein Feiertag. Ein freier Tag. Und ein weiterer, mit Spannung erwarteter Jugendclub-Samstag. Besorgungen im Vorfeld: 100 Säckchen Trumpf Goldtaler, 50 Kerzen und ein neue Garderobe für die Gruppe. Ach ja, und zu guter Letzt Julie, die aus Frankfurt/Oder anreist und auch erst einmal be- und umsorgt werden muss.

Ich hatte dann alles rechtzeitig zusammen, um an diesem regnerischen Samstag etwas früher zu erscheinen. Man musste nämlich zuallererst sondieren, welche Teile des Landschaftsparks den erschwerten Bedingungen genügen würden. Wobei für mich persönlich die Skrupel der Teilnehmer, bezüglich Regen und nass werden, in Anbetracht des zu erreichenden Ergebnisses eher an zweiter Stelle rangieren:

„Keine falsche Scham!“

„Raus da!“

„Los geht’s!“

Wir waren dann doch so nachsichtig, die Stellen unseres Drehs nach Regenfestigkeit auszuwählen. Was mir auch entgegen kam, da ich im Regen überhaupt nicht filmen konnte. Ihr seht, so kompromisslos bin ich auch nicht und im Endeffekt ist es ja eine Gemeinschaftsarbeit und ich nur ein kleiner Teil davon. (Auch wenn ich nicht so schreibe).

Wir haben noch’ne Neue dazubekommen. Nele, ihres Zeichens Punk und sehr musisch veranlagt. Eine echte Bereicherung. Die Vielfalt von verschiedenen Charakteren innerhalb der Gruppe ist wirklich verblüffend. Das werdet Ihr anhand der Fotos vielleicht schon bemerkt haben. Das fühlt sich gut an. Wie so vieles andere auch.

Zum Beispiel: Besetzungsfragen klären sich mitunter von ganz allein. Der eine verzichtet, der andere profitiert. Niemandem muss etwas weggenommen werden. Wer im Endeffekt am besten zur Rolle bzw. welche Rolle am besten zu wem passt, stellt sich somit unter Umständen fast von alleine her. Die Interessen an den Personen sind nun mal innerhalb der Gruppe verschieden gewichtet. Beispielsweise ist ein spontanes Interesse an der Figur der Clara aus dem „Sandmann“ eher nicht zu erwarten. Sie ist nämlich ein recht spießiges Mauerblümchen. Dann kommt man jedoch in eine Spielsituation, die eine eigene Interpretation der Rolle zulässt und schwups entsteht ein tieferes Verständnis und somit auch eine Identifikation mit Clara. Ein eigenes Gefühl für die Inhalte des Textes und somit für die Ängste und Nöte der Charaktere zu entwickeln, ist eine Aufgabe, der es sich zu stellen gilt.

Ja, es ist schwierige Rollenarbeit, auf die sich Julie und die jungen Nachwuchstalente da einlassen. Ich bin der Glückliche hinter der Linse, der hin und wieder einen Seitenblick riskiert und beeindruckt, verblüfft und aus gebührendem Abstand, euch - meine sehr geschätzten Leser, exklusive Einblicke gewährt. Aus dem Hintergrund. Stephan

Schlemihl finally falls in love.Auf ihn prasselt das Glück geradezu herunter. Reichtum und eine frische Liebe zu einer schönen, schüchternen, jungen Frau voller Ambitionen, verleihen seinem Leben endlich den ersehnten Glanz. Er genießt die Früchte des wahrscheinlich besten Tauschgeschäfts seines Lebens…

Auf der anderen Seite, hat es Nathanael etwas schwerer. Konflikte. Er ist innerlich zerrissen zwischen der schwer lastenden Vergangenheit und der Gegenwart, die gerade jetzt seine ungeteilte Aufmerksamkeit verlangt. Er muss sich entscheiden zwischen einem Leben in scheinbarer Sicherheit mit einer Frau die ihn liebt und einem Studium, das ihn absichert oder einer fantastischen, intellektuellen Freiheit, die all das gefährdet… Stephan