RuhrTriennale
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RuhrFutur der Jugendclub

5. März, 2. April, 7. Mai, 4. Juni

4. Juni

Denkt man kurz mal darüber nach, dann haben wir uns schon 4 Monate mit dem Stoff herumgeschlagen und jetzt teilt eben jener seinerseits aus. Langsam wird es nämlich ernst, sowohl was die zeitlichen Vorgaben angeht, als auch die inhaltlichen Entwicklungen der Figuren betreffend. Die Schonfrist ist vorrüber. Der Text rächt sich. (für Untreue, viel Gestrichenes...) Und so sehen wir uns jetzt mit einem Selbstmordversuch seitens Schlemihl konfrontiert, während sich Nathanael innerlich auf den seinigen vorbereitet. Zwei nicht gerade erbauende Ereignisse, würde man denken, nicht jedoch wenn der Suizid im Stahlwerk zu einer sportlichen Leistung wird, die niemanden das Leben, sondern höchstens den Atem kostet. Was in keinster Weise bedeuten soll, dass wir es nicht ernst nehmen, im Gegenteil wir haben uns für Schlemihls Selbstmordversuch regelrecht aufgeopfert. Ich für meinen Teil, kann mit Stolz behaupten, den Hochofen-1 in Duisburg innerhalb einer halben Stunde dreimal rauf und runter gejoggt zu sein. Sport ist Mord.

Doch besonderer Applaus gilt Lotte, die sich schauspielerisch 60 Jahre Älter gemacht hat und die Strapaze mit 72 Rollenjahren auf dem Buckel über sich ergehen lies. Nicht nur das, sie glänzte darüberhinaus inhaltlich. Sie hatte die bescheidene Aufgabe nach 700 irgendwas Treppen, auch noch den guten Mann vom Sprung abzubringen.Wie jetzt warscheinlich nicht mehr schwer zu erraten, hatte sie auch Erfolg. Oben auf dem Hochofen bat mich Julie zehnmal doch die Duisburger IKEA-Filiale mit ins Bild zu nehmen. (Nein! Wir werden nicht gesponsored.) Sie wird das bei Gelegeneit selbst erklären. Ich lehne mich da mit Interpretationen warum und weshalb wahrscheinlich auch zu weit aus dem Fenster. Wenn ihr versteht was ich meine!

Die Tage werden insgesamt kürzer, da die Pläne straffer werden und somit die Zeit zum reflektieren und nachdenken über das Geleistete abnimmt. Ich wähne dies Experiment auf  gutem Wege und glaube, dass es auch den anderen so geht. Zu diesem Zeitpunkt ist noch keine Resignation zu spüren. Freut euch des Lebens. Spaß ist was ihr draus macht. Freudigst und kein bisschen down, mit vorsommerlicher Lebenslust... Stephan

p.s. Die Extraschicht ist ganz schön baden gegangen...