RuhrTriennale
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RuhrFutur der Jugendclub

5. März, 2. April, 7. Mai, 4. Juni

2. April

Sun is shining, the weather is sweet. Die morgendliche Befindlichkeit war dementsprechend sonnig, als wir uns zum zweiten Mal im Landschaftspark trafen. Wir hatten zwei Neuzugänge zu begrüßen, was für eine zusätzliche Erhellung meiner Stimmung sorgte. Ja man könnte durchaus sagen, dass mir der Tag im richtigen Licht erschien und meine Erwartungen dementsprechend groß waren.

Wir konnten das erste Mal den ganzen Tag draußen verbringen und alle Szenen im Gelände drehen. Auf dem Gelände des Stahlwerks, Samstags und bei strahlendem Sonnenschein einen Film zu drehen, hat seine Vor- und Nachteile. Die Vorteile sind vielfältig: Man hat mehr Raum, tolle Kulissen, frische Luft, Bewegung. Die Nachteile jedoch auch: Zaungäste, Menschen, die ständig durchs Bild laufen, Licht, das nicht von da kommt wo man es haben will etc. Da spricht der Kameramann. Das ist den anderen natürlich ziemlich egal und ich muss in erster Linie selbst damit zu Recht kommen. Man ist in der Produktion ansprechender Bilder oft hin- und hergerissen. Mache ich nun ein spielfilmartiges Bild, mit entsprechender Vorbereitung, wobei alle eben genannten Schwierigkeiten um so mehr ins Gewicht fallen, oder halte ich drauf, um keinen interessanten Moment, der im Umfeld geschieht zu verpassen. So nun aber weg von den filmischen Problemchen zurück zum Wesentlichen.

An diesem Samstag haben wir unsere beiden Erzählungen vorangetrieben. Ich war danach echt erstaunt, wie wenig meine Bedenken, bezüglich Störfaktoren ins Gewicht fielen. Der Enthusiasmus der Teilnehmer war ungebrochen und sie ließen sich von keinen äußeren Einflüssen irritieren. Respekt an dieser Stelle. Ein weiterer zentraler Inhalt des Tages war die Besetzung der einzelnen Rollen. Da wir ab jetzt nur noch anhand der Stücke improvisieren, wird es immer spannender. Wer kommt den literarischen Personen am nächsten? Bei wem ist Potenzial da, das man noch herauskitzeln muss? Der Wettbewerb um die Hauptrollen hat also begonnen. Mal schauen was da noch kommt. Für mich war dieser Tag eine bedeutende Steigerung zum letzten Mal und ich hoffe, dass wir jeden Tag, an dem wir gemeinsam arbeiten, ein Stückchen weiterkommen: Persönlich, inhaltlich, künstlerisch und nicht zuletzt filmisch. Danke fürs Zuhören, hochachtungsvoll Ihr Stephan  

 

Jetzt, 4 Wochen später, haben wir einen anderen Ort als Studierzimmer ausprobiert und versucht, uns Nathanaels Kindheitserlebnis verständlich zu machen. Beim Improvisieren haben wir uns dann in manchen Momenten tatsächlich mit Nathanael gefürchtet!

Ja und Schlemihl ist inzwischen verzweifelt. Er ist allein mit dem Geld für das er seinen Schatten hergegeben hat. Es scheint, als ob Geld allein wohl nicht wirklich glücklich macht. Julie