"Da! Das Unsichtbare, das Unsichtbare wird sichtbar ...". Ein solcher Satz kann eigentlich nur gesungen begreifbar werden. "Das Unsichtbare wird sichtbar" - nicht zufällig steht dieser Satz gerade bei Messiaen. Seine Musik hebt die Zeiten auf. Die "undurchhörbare" Harmonie bleibt das ästhetische Ideal des Komponisten, dessen unendlich fein gewirkte Musik in die verborgensten Bereiche der Existenz vorstößt. Sinnliche Direktheit ist das Gemeinsame dieser Werke. Mit ihnen wagt die RuhrTriennale eine zusätzliche Bestimmung jener gewaltigen Produktionsstätten, die das Industriezeitalter im Ruhrgebiet hinterlassen hat: Raum für eine Musik zu schaffen, die beredt ist, wo Sprache verstummt. Die Musik des Unsagbaren fängt dort an, wo das Wort aufhört und zugleich herkommt: im Gesang. Thomas Wördehoff