Orlac's Hände
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22 Sep20:00PremiereLichtburg, Essen-
Der berühmte Pianist Orlac verliert bei einem Zugunglück beide Hände. In der Folge werden ihm die Hände eines Mörders angenäht. Was bedeutet es aber, als Klaviervirtuose die Hände eines Verbrechers zu erhalten? Der in seiner künstlerischen Identität völlig verunsicherte Orlac steigert sich in Zustände von Panik und Angst. Die Vorstellung, dass in seinen Händen die Psyche eines Gewaltverbrechers stecken könnte, ruft bei ihm Grauen und Entsetzen hervor. Robert Wiene drehte Orlac’s Hände 1924, vier Jahre nach seinem expressionistischen Meisterwerk Das Cabinet des Dr. Caligari. In der Filmmusik von Johannes Kalitzke für drei Pianisten und Streicher wird der traumatisierte Orlac durch die Paraphrasierung einer bereits im Film verankerten Nocturne von Chopin porträtiert. Wie eine durchgehende idée fixe wird diese Musik je nach dramaturgischer Situation stetig verwandelt. Basis einer elektronischen Klangerweiterung sind perkussive Klänge aus dem Innenraum des Klaviers. Sie spiegeln klanglich die Schreckensbilder und Angstgefühle im Inneren von Orlacs Kopf.
Weitere Informationen
Einführung 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn.
Orlac’s Hände, Stummfilm von Robert Wiene (1924) mit Musik von Johannes Kalitzke für Streicher und drei Pianisten (2017). Weltpremiere der digital restaurierten Filmfassung des Filmarchiv Austria.
In Zusammenarbeit mit ZDF/arte. Mit freundlicher Genehmigung durch Boosey & Hawkes Bote & Bock GmbH.
Sprachinformation: Mit deutschen Zwischentexten und englischen Untertiteln.
Besetzung
Komposition und musikalische Leitung | Johannes Kalitzke |
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Musiker | Ensemble Resonanz |
Klavier | Benjamin Kobler Per Rundberg Philipp Vandré |
Klangregie | Sebastian Schottke |
Film | Robert Wiene |
Im Film | Conrad Veidt Alexandra Sorina Fritz Kortner |
Technischer Projektleiter RT | Darko Šošić |
Künstlerische Produktionsleitung RT | Annika Steinkamp |
Kurator RT | Matthias Osterwold |