Alle Sinne in Aufruhr. In einem experimentellen Opernraum kollidieren und verwachsen dynamische Kohlezeichnungen von Albert Oehlen mit konzentrierter Poesie von Rainald Goetz. D • I • E ist ein Ort der unaufhaltsamen Transformation. Michael Wertmüller schickt drei Sängerinnen, eine Rapperin und eine Schauspielerin auf die Jagd nach klarer Form und Bedeutung in Worten, Körpern und Klängen, die sich permanent entziehen. Streichquartett, Avantcore, Elektronik, Perkussion und Garage Punk werden zum Orchester, das die Stile zelebriert, negiert und auflöst. Wertmüller stößt dabei die Tür zu einer rauschhaften Überforderungstrance auf.
In einem Multiversum ohne Richtung verwandelt Thomas Stammer dreizehn Zeichnungen in Zeit. Die Musik bewegt diese holografischen Skulpturen rastlos von Gestalt zu Gestalt. Flüchtig begegnen sie auf der Bühne den lebendigen Körpern. Eine Reise ohne Ankunft, eine Kunst ohne Kategorien und Definitionen – in dieser Vision sind Wertmüller, Oehlen und Goetz miteinander verbunden.
Und wovon handelt D • I • E ? Von einer Frau? Vom Sterben? Von Grammatik? Von Linien, Punkten und Schriftzeichen? Alle Antworten sind richtig – und alle Fragen obsolet.
Kompositionsauftrag und Produktion der Ruhrtriennale.