Produktionen
#NOFEAR
JUNGE TRIENNALE
Die Junge Triennale möchte angstfreie Räume zur Begegnung schaffen und Themen verhandeln, die junge Menschen beschäftigen. Dabei öffnet sich das Festival und begibt sich in den Stadtraum. Die Nachwuchs-Künstlergruppe Mit Ohne Alles, bestehend aus 40 jungen Menschen im Alter von 14 bis 18 Jahren, die im Ruhrgebiet leben und aus Portugal, Ghana, Togo, Polen, Albanien, Syrien, Afghanistan, Bulgarien, Deutschland und der Türkei stammen, beschäftigt sich mit dem Thema, das alle umtreibt: Sexualität.
30. AUG - 01. SEPT
APPEAL TO THE YOUTH OF ALL NATIONS
Bei seinen Vorbesuchen für die Ruhrtriennale 2018 erlebte Olu Oguibe das Ruhrgebiet als einen Ort, der sich unter anderem durch eine Fülle von „Kunstwerken“ im öffentlichen Raum auszeichnet, die uns aus der Zeit der Schwerindustrie hinterlassen wurden. Oguibe möchte den Industriebrachen keine weiteren Objekte hinzufügen, sondern versucht, die vorhandenen architektonischen Strukturen als künstlerische Skulpturen sichtbar werden zu lassen. So entwickelt er eine soziale Intervention in Form einer textbasierten Skulptur auf dem Gelände der Jahrhunderthalle Bochum. Zu jeder Zeit frei zugänglich zeigt sie einen universellen Aufruf an die Jugend aller Nationen in drei Sprachen.
31. AUG - 01. SEPT
AUFBRUCH
THOMAS HENGELBROCK, JENNY PEÑA CAMPO, JAN MÜLLER-WIELAND, JOHANNA WOKALEK, BALTHASAR-NEUMANN-CHOR
Die Ruhrtriennale ist Veranstalterin einer internationalen Orchesterakademie. Die Cuban-European Youth Academy, CuE, sowie ihr Orchester, das CuE Orchestra, fördert auf innovative Weise den Austausch zwischen europäischen und kubanischen Musiker*innen. Sie wurden im Jahr 2014 auf Initiative des Dirigenten Thomas Hengelbrock und der Akademie Balthasar Neumann gegründet. Das Orchester setzt sich aus den ca. 80 an der Akademie teilnehmenden Musikstudierenden zusammen.
23. SEPT
BEKANNTE GEFÜHLE, GEMISCHTE GESICHTER
CHRISTOPH MARTHALER, ANNA VIEBROCK
Anlass für diesen Abend mit dem Titel Bekannte Gefühle, gemischte Gesichter war Christoph Marthalers persönlicher Abschied von der Castorf-Ära an der Berliner Volksbühne. Mit vielen Liedern und wenigen Worten ist daraus ein Nachdenken über Vergänglichkeit im Theater geworden und darüber, was Künstler*innen im Laufe ihrer ‚Verwertung‘ wiederfährt: Was bedeuten Verfallsdaten? Wozu führen Erstarrungen und ewige Wiederholungen? Wie verhalten sich das Betriebhafte und die Kunst zueinander? Gleichzeitig ist der Abend eine szenische Ausstellung von Spieler*innen und Episoden aus unterschiedlichen Volksbühnen-Inszenierungen von Christoph Marthaler und eine Collage aus Liedern und Musik u. a. von Händel, Satie, Mahler und Schubert.
30. AUG - 2. SEPT
BLACK PRIVILEGE
MAMELA NYAMZA
In ihrer neuen Arbeit Black Privilege, die mit dieser Aufführung bei PACT Zollverein in Essen erstmals außerhalb von Südafrika gezeigt wird, richtet Mamela Nyamza ihre Aufmerksamkeit auf die scheinheilige Grundstruktur unserer Gesellschaften, in denen jede*r permanent be- und verurteilt wird. Oszillierend zwischen einem Ritual, in dem sie verschiedene Facetten von starken Frauen anruft, und einem Gerichtsverfahren, in dem die Gräueltaten mächtiger Figuren angeklagt werden, verwischt Mamela Nyamza die Grenzen zwischen Spiritualität und Gesetz. Abgelehnte und verkannte Heldinnen des afrikanischen Unabhängigkeitskampfes werden wiederbelebt, gerichtet und vielleicht auch gefeiert.
22. - 25. AUG
CHORBUCH
MAURICIO KAGEL, J. S. BACH, FLORIAN HELGATH, CHORWERK RUHR
Das Chorbuch für Vokalensemble und Tasteninstrumente des argentinisch-deutschen Komponisten Mauricio Kagel (1931/Buenos Aires – 2008/Köln) ist ein sehr ungewöhnliches Werk. Ungewöhnlich, weil der Komponist darin eine Sammlung aus 53 Chorälen in alphabetischer Reihenfolge zusammenstellt, dem aufführenden Chor aber die Entscheidung frei überlässt, welche der Choräle in welcher Abfolge oder Wiederholung und in welcher Kombination mit Werken anderer Komponisten gesungen werden. Keinesfalls sollen alle 53 Stücke vorkommen, so Kagel in seiner Einleitung.
21. - 23. SEPT
COMPOSITION NO. 103
ANTHONY BRAXTON, MONOCHROME PROJECT
Anthony Braxton, geboren 1945 in Chicago, ist als Komponist, Saxophonist und Multiinstrumentalist einer der großen Erneuerer und Avantgardisten des Jazz, wobei auch Komponisten wie Edgard Varèse, Iannis Xenakis, John Cage, Frederic Rzewski, Karlheinz Stockhausen oder Vinko Globokar auf seine Kompositionsverfahren eingewirkt haben. Composition No. 103, 1983 geschrieben, aber erst 2005 uraufgeführt, ist ein voll auskomponiertes Stück von etwa 45 Minuten Dauer für sieben kostümierte Trompeter und Bewegungschoreographie. Die Aufführung wird ergänzt bzw. unterbrochen durch drei weitere Kompositionen aus dem Umfeld seiner Ghost Trance Music.
19. SEPT
DIAMANTE. DIE GESCHICHTE EINER FREE PRIVATE CITY
MARIANO PENSOTTI / GRUPO MAREA
Diamante ist ein besonderer Ort, eine Stadt im Privatbesitz eines Unternehmens wie es sie nicht nur in Lateinamerika gibt. Für die Ruhrtriennale baut der 1973 in Buenos Aires geborene Filmregisseur, Theatermacher und Schriftsteller Mariano Pensotti, der seine Texte stets selbst inszeniert, in die Kraftzentrale in Duisburg eine begehbares Modell von Diamante. Darin erleben wir zusammen mit den Einwohner*innen – gespielt von argentinischen und deutschen Darsteller*innen –, wie sich die Stadt im Laufe eines Jahres von einer florierenden sozial-kapitalistischen Utopie in ein präapokalyptisch anmutendes Horrorszenario verwandel
24. AUG - 2. SEPT
EXODOS / EΞΟΔΟΣ
SASHA WALTZ & GUESTS, SOUNDWALK COLLECTIVE
In Exodos untersucht Sasha Waltz den kollektiven Körper derer, die ausgehen, um einzutauchen – ineinander, um sich selbst zu entrinnen; die Auswege aus dem materiellen Raum suchen, um in Räume aus Klang und Licht vorzudringen.
15. - 20. SEPT
THE FACTORY
MOHAMMAD AL ATTAR, OMAR ABUSAADA
2010 eröffnete ein Zementkonzern eine Fabrik im Nordosten Syriens. Die Fabrik ist eine der größten ausländischen Investitionen, die jemals getätigt worden ist. Einige Monate nach der Eröffnung jedoch bricht eine soziale Revolution gegen das totalitäre Assad-Regime aus, und bald darauf stürzt das destabilisierte Land in einen brutalen Bürger- und verheerenden Stellvertreterkrieg. Besitzer und Geschäftspartner bestehen darauf, dass in der Fabrik, die inmitten der kriegerischen Auseinandersetzungen liegt, weiter gearbeitet werden muss – koste es, was es wolle. Davon erzählt Mohammad Al Attar in seinem Stück.
11. - 18. AUG
FILISETI MEKIDESI (IN SEARCH OF SANCTUARY)
ELLIOTT SHARP, ENSEMBLE MUSIKFABRIK, VOXNOVA ITALIA, KAMILYA JUBRAN
Filiseti Mekidesi ist eine Meditation über die Suche nach dem sicheren, gefahrlosen, neutralen Ort. Filiseti Mekidesi erzählt keine fortlaufende Geschichte. Mit musikalisch-poetischen Mitteln spiegelt das Werk Momente und Situationen, die sich im Lauf der Geschichte ereignet haben oder sich gerade in besonderer Dringlichkeit ereignen.
5. + 6. SEPT
DAS FLOSS DER MEDUSA
HANS WERNER HENZE, STEVEN SLOANE, KORNÉL MUNDRUCZÓ, MÁRTON ÁGH
Das Floß der Medusa scheint heute prophetisch. Der ungarische Film- und Theaterregisseur Kornél Mundruczó wird für die Spannung zwischen dem nicht mehr zu leugnenden Unrecht Europas, den sichtbaren Katastrophen an den europäischen Außengrenzen und den Emotionen, die der Stoff in der Zeit seiner Uraufführung auslöste, sowie der Zeitlosigkeit der Metapher zusammen mit seiner freien Gruppe, das Proton Theater, einen szenischen und visuellen Rahmen kreieren. Der ausgewiesene Henze-Interpret Steven Sloane wird die Bochumer Symphoniker, ChorWerk Ruhr und die Zürcher Sing-Akademie in der Jahrhunderthalle Bochum dirigieren.
31. AUG - 02. SEPT
FREIHEIT DER KÜNSTE / FREEDOM OF SPEECH
Die Ruhrtriennale veranstaltet unter dem Titel "Freedom of Speech/Freiheit der Künste" eine Podiumsdiskussion, in der sich Künstler*innen, Kurator*innen und Politiker*innen mit dem Spannungsverhältnis von Meinungsfreiheit und Freiheit von Kunst, mit persönlicher und gesellschaftlicher Verantwortung im Kontext der deutschen Geschichte auseinandersetzen. Dabei geht es auch um Sinn und Legitimation von Boykott-Strategien im Bereich der Kultur.
18. AUG
GLOBAL JUSTICE AND SOLIDARITY: HOPES, DESIRES AND IMAGINATION IN A POSTCOLONIAL WORLD
NIKITA DHAWAN
Nikita Dhawan wird sich in ihrer Rede mit Postkolonialismus und Migration auseinandersetzen – zwei Themen, die auch das Programm der diesjährigen Ruhrtriennale prägen. Dhawan ist Professorin für Politische Theorie an der Universität Innsbruck und war Direktorin des Frankfurt Research Center for Postcolonial Studies. Ihr Forschungsfokus liegt auf den historischen, ökonomischen, sozio-politischen und kulturellen Verflechtungen zwischen Europa und der postkolonialen Welt. Weitere Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit liegen in den Bereichen des Transnationalen Feminismus, der Globalen Gerechtigkeit, der Menschenrechte sowie der Demokratie und Dekolonisierung.
9. AUG
THE HEAD & THE LOAD
WILLIAM KENTRIDGE, PHILIP MILLER, THUTHUKA SIBISI, GREGORY MAQOMA, THE KNIGHTS
„The head and the load are a trouble for the neck“ / „Des Nackens Leid sind Kopf und Last“, sagt ein altes Sprichwort aus Ghana, von dem William Kentridge den Titel für seine neue Kreation borgt, die sich visuell, musikalisch und choreographisch mit der Rolle Afrikas im Ersten Weltkrieg beschäftigt.
9. - 12. AUG
JAGUAR
MARLENE MONTEIRO FREITAS
Der Jaguar ist abwesend. Stattdessen steht von Anfang an ein überlebensgroßes bläuliches Styroporpferd am linken Rand der Bühne: Für Jaguar ließ sich Marlene Monteiro Freitas von der Künstlergruppe Blauer Reiter ebenso inspirieren wie vom Karneval ihrer Heimat auf den Kapverdischen Inseln, den Erzählungen E. T. A. Hoffmanns, den Werken des Künstlers Adolf Wölfli und der Freundschaft mit dem Tänzer und langjährigen Weggefährten Andreas Merk. Gemeinsam mit ihm entwickelte Marlene Monteiro Freitas auch diesen fulminanten Tanzabend
06. - 09. SEPT
KIRINA
SERGE AIMÉ COULIBALY, ROKIA TRAORÉ, FELWINE SARR
In seiner Arbeit Kirina macht Serge Aimé Coulibaly die Migrationen innerhalb des afrikanischen Kontinents zum Thema einer choreographischen, musikalischen und intellektuellen Erforschung. Immer haben Migrationsbewegungen unsere Kulturen wesentlich bestimmt und Transformationen hervorgerufen. Welche Sprachen, musikalische Formen und Erzählungen sind durch Migration entstanden und wie haben diese die Kulturen anderer Völker und Länder beeinflusst?
18. - 22. AUG
THE LANGUAGE OF THE FUTURE
LAURIE ANDERSON
Laurie Anderson gilt als die weltbekannte Gallionsfigur einer ebenso poetischen wie technologisch avancierten Performancekunst zwischen Erzählung, Musik und Bild. In dem stilvollen Ambiente des Essener Premierenkinos Lichtburg setzt sie mit ihrer Befragung des alltäglichen Wahnsinns auf der Suche nach einer Sprache der Zukunft einen starken Akzent. Diese Performance ist eine Sammlung von Songs, Geschichten, Filmen und Photos über den kulturellen Zustand der Gegenwart.
18. SEPT
LIVE AMMUNITION! / CONJURED GEOGRAPHIES
HASSAN KHAN, TAREK ATOUI
In Live Ammunition! Music for Clapping, String Quartet and Live Electronics von Hassan Khan werden ein im Studio aufgenommenes Streichquartett und polyrhythmische Klatschmuster in vielen Spuren übereinandergeschichtet und so strukturiert, dass sich im Verlauf von vier Sätzen eine dicht gewobene Klanglandschaft entwickelt. In der Performance Conjured Geographies von Tarek Atoui wird das unendlich vielfältige, von überall her gesammelte Klangmaterial als Heterophonie, als Prozess unendlicher Umspielungen in Anlehnung an das „tarab“ in der arabischen Musik rekonfiguriert
12. SEPT
NO PRESIDENT. A STORY BALLET OF ENLIGHTENMENT IN TWO IMMORAL ACTS
NATURE THEATER OF OKLAHOMA
Mit ihrer unverwechselbaren Mischung aus leidenschaftlichem Theater, konzeptueller Strenge und überraschendem Gebrauch modernistischer Kunststrategien ist die off-off-off-Broadway-Kompanie Nature Theater of Oklahoma in den letzten Jahren zu einer der meistdiskutierten und einflussreichsten amerikanischen Gruppen geworden. Das Nature Theater bringt seine Darsteller*innen an ihre Grenzen – mit einer furiosen Choreographie, die sich bei fast allem bedient: Ballett, Stumm- film, Slapstick und einigen virtuosen Erfindungen des Modern Dance. Stilecht begleitet von der Musik des Nussknackers.
14. - 20. SEPT
NORDSTADT PHANTASIEN / CLUB KOHLEAUSSTIEG
SCHORSCH KAMERUN / MUSIK: PC NACKT UND SCHORSCH KAMERUN
Wer schaut mit welchen Begehrlichkeiten auf letzte (noch) nicht ausgeschöpfte Stadtgebiete? Theatermacher und Musiker Schorsch Kamerun will gemeinsam mit vielen City-Profis anhand einer temporären Aufwertungsbehauptung eine Blütezeit für ein plötzlich (scheinbar überraschend) angesagtes Terrain durchspielen. Der Club Kohleausstieg präsentiert ein Bild aktueller popkultureller Ausdrücke und Themen. Die Konzerte ermöglichen ein gleichberechtigtes Spektrum von kleineren, bewusst experimentell auftretenden hin zu international größer agierenden Acts.
23. AUG - 08. SEPT
KOMISCHE OPER BERLIN PRÄSENTIERT: OPERNDOLMUŞ / IN ZWEI HEIMATEN ZUHAUSE
n ihrem deutsch-türkischen Musiktheater-Sammeltaxi, dem Operndolmuş, begeben sich zwei Sänger*innen und drei Musiker*innen der Komischen Oper Berlin mit ihrer – größtenteils migrationserfahrenen – Crew auf die Spur von Sehnsüchten und auf die Suche nach Heimat ins Ruhrgebiet.
30. AUG - 01. SEPT
PLUG & PLAY ME
ENSEMBLE GARAGE, ELECTRIC INDIGO
In gemeinsamen Live-Sets, Performances, Licht- und Videoinstallationen erreichen Club und Avantgarde in dieser Hypermedia Club Performance eine fraktale Dimension, in der nichts unmöglich scheint. Die im Intermedialen verorteten „Pioniere mit Eigensinn“ Ensemble Garage präsentieren mit Plug & PlayMe eine Nacht voller ungehörter und unerhörter Kollaborationen: mit der Grande Dame des Techno, Electric Indigo, den Videokünstlern Nika Radić und Lillevan und Komponist*innen wie Brigitta Muntendorf, Michael Beil, Matthias Kranebitter, Sabine Akiko Ahrendt und Alexander Schubert.
29. AUG
REBECCA SAUNDERS PORTRAIT
ENSEMBLE MODERN, VIMBAYI KAZIBONI, JULIET FRASER, PAUL CANNON
Rebecca Saunders nimmt unter den Komponisten ihrer Generation eine herausragende Stellung ein. Sie gründet in ihrer starken, tief berührenden Sensibilität für feinste musikalische Gesten, für nie gehörte Klangfarben und in ihrem Ideenreichtum zur Verräumlichung musikalischer Verläufe. Ihr Werk wurde vielfach ausgezeichnet. Das Ensemble Modern als international führendes Kammerensemble für neue Musik widmet ihr ein Portraitkonzert mit drei markanten, jüngeren Werken.
25. AUG
SOPHIA KENNEDY
Elegant, melancholisch, manchmal bedrohlich, mit schwelgenden Klaviermelodien, wüst wimmernden Orgeln und flott gelooptem Maultrommelgeploinke; von güldener kalifornischer Sonne befunkelt und von düster dräuendem Nebel umflort: Sophia Kennedy ist die wandlungsreichste Komponistin, die wir in der deutschen Popmusik derzeit besitzen, und die tollste Sängerin ist sie sowieso. Ihr Debütalbum „Sophia Kennedy“ zeigt sie als dramatische Romantikerin und distanzierte Diseuse, als Sprachspielartistin und Melodiemeisterin.
07. SEPT
THIRD SPACE
RAUMLABORBERLIN
Die Künstlergruppe raumlaborberlin gestaltet den Vorplatz der Jahrhunderthalle Bochum als Baustelle und gibt ihm den Namen Third Space. Bruchlandung oder Neukonstruktion eines Flugzeugs? Ein Herstellungs- oder Reparaturbetrieb für öffentlichen Raum? Für alle sichtbar wird der leere, unwirtliche Raum vor der ehemaligen Gaskraftzentrale, der heutigen Jahrhunderthalle, für die Dauer des Festivals umgestaltet.
16. AUG - 23. SEPT
TRAINING FÜR DIE ZUKUNFT. EIN PREENACTMENT
In einer Zeit wachsender globaler Krisen in Politik, Wirtschaft und Umwelt ist die Dystopie zur neuen Zukunftsnorm geworden. Training für die Zukunft hingegen entwirft ein Übungsgelände, in dem die Besucher*innen zu Trainierenden für eine selbstbestimmte Zukunft werden. Das „Preenactment“ gibt einen kleinen Ausblick auf ein weit größer angelegtes Projekt für die Ruhrtriennale 2019, wenn in einer Landschaft verschiedener historischer Formen und nie realisierter Architekturen futuristische Szenarien eingeübt werden.
08. SEPT
TWENTY-TWO HOURS / THE TEMPEST SOCIETY
BOUCHRA KHALILI
In Bouchra Khalilis Video-Installation 22 Hours hinterfragen zwei afroamerikanische Frauen den Kampf um Gleichberechtigung damals wie heute ebenso, wie seine radikalen Verbündeten, die Jean Genet vertritt. Parallel zu 22 Hours zeigt Bouchra Khalili im Museum Folkwang in Essen The Tempest Society, ihren Beitrag zur documenta 14: Drei Athener aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen gründen eine Gruppe, um sich über den aktuellen Zustand Europas auszutauschen.
23. AUG - 21. OKT
UNIVERSE, INCOMPLETE
CHARLES IVES, CHRISTOPH MARTHALER, TITUS ENGEL, ANNA VIEBROCK
„Für den Fall, dass es mir nicht gelingen sollte, dieses Werk zu vollenden, findet sich vielleicht jemand anderes, der den Versuch unternimmt, meine Gedanken auszuarbeiten. Es könnte sein, dass die von mir erstellten Skizzen viel mehr Sinn ergeben, wenn man sie aus der Perspektive von jemandem betrachtet, der nicht ich selbst bin.“ (Charles Ives). Von dieser verführerischen Formulierung inspiriert entwickeln der Regisseur Christoph Marthaler, der Dirigent Titus Engel und die Bühnenbildnerin Anna Viebrock ihre ganz eigene Perspektive auf ein unvollendet gebliebenes Vorhaben des amerikanischen Komponisten Charles Ives (1875–1954): der Universe Symphony.
17. - 25. AUG
VOM NUTZEN DER ANGST - THE POLITICS OF SELECTION
PEGGY BUTH
In ihrer 3-Kanal-Videoinstallation Leute wie wir untersucht die Künstlerin Peggy Buth geschichtliche Zusammenhänge und Verflechtungen, die wesentlich durch die Unternehmenskultur der Friedrich Krupp AG begründet sind und die in unterschiedlichsten Formen die sozialen Verhältnisse im Ruhrgebiet – vom Privaten bis in den urbanen Raum hinein – geprägt haben. Die Arbeit, die erstmals 2017 im Museum Folkwang in Essen gezeigt wurde, ist ein Teil der Gesamtkomposition Vom Nutzen der Angst – The Politics of Selection, die der Installation bei der Ruhrtriennale ihren Titel gibt.
10. AUG - 23. SEPT
THE WELCOMING PARTY
THEATRE-RITES, SUE BUCKMASTER
The Welcoming Party macht Flucht, Abschied und Ankommen unmittelbar erfahrbar für junge Menschen. Das circa 90-minütige Stück ist selbst wie eine Odyssee, auf der das Publikum von den Performer*innen durch verschiedene Orte und Stationen geführt wird. Daraus ergeben sich reale Momente und Begegnungen mit Personen, die die jungen Zuschauer*innen begleiten. Ohne klassische Zuschauertribüne, immer in Bewegung, erzählt das Stück in intensiven Bildern Geschichten vom Abschiednehmen und Ankommen, von Furcht und Hoffnung.
07. - 16. SEPT
WORMHOLES / ‚A‘ TRIO
MAZEN KERBAJ, SHARIF SEHNAOUI, TONY ELIEH, RAED YASSIN
Wormholes ist ein fortlaufendes audio-visuelles Projekt von Mazen Kerbaj und Sharif Sehnaoui, zwei Künstlern, die zu den prägenden Aktivisten der Beiruter Musik- und Kunstszene zählen. ‚A‘ Trio, das sind die Beiruter Musiker und Künstler Mazen Kerbaj, Sharif Sehnaoui und Raed Yassin. Sie sind Mitgestalter und Wegberei- ter der experimentellen Kunstszene, elektronischen Musikkultur und Improvisationsmusik in ihrem hoch komplexen, krisengeschüttelten, prekären, dann wieder erstaunlich stabilen Land.
22. AUG